Lufthansa übernimmt A 380: Der größte Kranich fliegt

Die Luftfahrt wächst stetig und in den Airline-Netzwerken wird es eng: Flughäfen geraten an den Rand ihrer Kapazität; am Himmel wird der Platz auf den Luftstraßen knapp. Mit 550 Passagieren an Bord – 40 Prozent mehr als bei der heutigen Boeing 747 – bietet der Airbus A 380 jetzt ganz neue Möglichkeiten. Das sieht auch die Lufthansa so. Bereits über 200 Bestellungen sind beim Flugzeugbauer Airbus eingegangen, und mit 15 Festbestellungen sowie weiteren fünf Optionen ist die Kranich-Linie zugleich die Airline mit der größten A 380-Flotte in Europa.

Groß, größer, Airbus A 380

Das 73 Meter lange und 21,1 Meter hohe Großraumflugzeug ist in jeder Hinsicht ein Superlativ. Der Rumpf hat eine Oberfläche von 3500 Quadratmetern, 700 Quadratmeter mehr als der bisherige Gigant der Lüfte, Boeings 747Jumbo Jet. Aber auch beim Komfort stellt der A 380 einen Meilenstein dar. Wie ein Ozeanriese durch schwere See pflügt, fliegt die riesige Maschine selbst durch stärkere Turbulenzen. Man spürt es kaum, die Ruhe im Innenraum ist unglaublich.

Es hat alles ein wenig länger gedauert mit dem „Supervogel“ und der Lufthansa. Die Auslieferung der ersten Maschine verzögerte sich ständig. Doch nun ist es endlich soweit. Nachdem bereits Singapore Airlines, Emirates [foto id=“302143″ size=“small“ position=“right“]aus Dubai, Quantas aus Australien und Air France so einen Riesenvogel einsetzen, bekam nun auch die Lufthansa ihr erstes Modell. Klappt alles, sollen in diesem Jahr noch drei weitere A 380 folgen. Fertig sind sie bereits, sie müssen nur noch ausgestattet und lackiert werden. Den regulären Flugbetrieb nimmt die erste Maschine – getauft auf den Namen „Frankfurt am Main“ – am Freitag, 11. Juni 2010, auf der Strecke von Frankfurt nach Tokio zunächst dienstags, freitags und sonntags (Flugnummer LH 710) auf. Sie ersetzt damit die aktuell genutzte Boeing 747-400. Mit der Auslieferung des zweiten A 380 mit dem Namen „München“ geht es dann ab dem 4. August täglich zum internationalen Tokioter Flughafen Narita.

Ab Ende August wird Lufthansa mit ihrer dritten A 380 dreimal pro Woche von Frankfurt nach Peking fliegen – montags, mittwochs und freitags. Der Rückflug ist für den jeweiligen Folgetag geplant. Tägliche Flüge auf dieser Strecke sind dann ab Ende Oktober vorgesehen. Ab dem gleichen Termin fliegt das neue Kranich-Flaggschiff dann auch dreimal wöchentlich (Montag, Mittwoch und Samstag) von Frankfurt nach Johannesburg. Jeweils einen Tag später geht es dann wieder zurück nach Frankfurt.

Die Lufthansa will mit ihrer A 380 keine komplett neuen Verbindungen anbieten, vielmehr ersetzt der Riesenvogel zukünftig andere Maschinen auf bestehenden Routen – vor allem auf stark frequentierten Strecken nach Asien und Nordamerika. Die Reichweite der Lufthansa-A 380 beträgt 15 000 Kilometer, angepeilt sind deshalb rund 20 unterschiedliche Ziele. So werden große Verkehrsdrehscheiben besser verbunden und Flüge zu vielen anderen Metropolen noch attraktiver.

„Der A 380 wird unser neues Flaggschiff im Langstreckenverkehr“, sagt Lufthansa-Chef Wolfgang Mayrhuber. „Unsere Kunden werden in allen Bereichen Fortschritt erleben. In allen Klassen bieten wir zukünftig noch mehr Komfort und noch mehr Raumgefühl.“[foto id=“302144″ size=“small“ position=“left“]

Mit dem XXL-Airbus beginnt nun endlich auch für die deutsche Airline ein neues Kapitel Luftfahrtgeschichte. Die vielen Innovationen an Bord und Boden werden den Passagieren eine neue Dimension des Reisens eröffnen. An Bord finden Sie die modernsten Serviceklassen, die Lufthansa zu bieten hat. Im A 380 haben alle Pasagiere direkt an ihrem Sitzplatz einen eigenen Bildschirm, auch in der Economy Class (420 Sitze). Die Zeit der Deckenbildschirme ist damit endgültig auch bei Lufthansa vorbei. Jeder kann den Zeitpunkt selbst bestimmen, wann er was erleben möchte. Und das Unterhaltungsangebot ist Spitze.

Wie wär’s mit Golfen oder Fußballtore schießen – und das in 10 000 Metern Höhe? Im A 380 macht es ein innovatives Multimedia-Programm möglich. Die virtuellen Spiele sind allerdings nur ein Teil des Inflight-Entertainment-Angebotes, das für das neue Lufthansa-Flaggschiff speziell entwickelt wurde. Das Bordprogramm ist großartig: Filme, TV Serien, Radiokanäle, Musik-CDs (bereits 100 in der Economy), Hörbücher, Spiele und Infos rund um den Flug – für jeden Geschmack und jedes Alter ist etwas dabei. Wer einen Film anschaut, kann ihn jederzeit stoppen, vor- und zurückspulen. Das war bei Lufthansa bislang nur ab der Business möglich.

Auch Schachspielen geht. Jeder kann sich dafür anmelden und an einem beliebigen Platz an Bord einen Spielpartner suchen, mit dem er sich virtuell ans Brett begibt. Das Bedienmenü steht in zehn Sprachen zur Verfügung – auch in Japanisch und Arabisch. Während Gäste in der Economy Class den Monitor per Touch Screen steuern, sind die anderen Klassen mit Bedienkonsolen ausgestattet.

Ein weiteres Highlight ist „niceview“. Damit lässt sich beispielsweise der Landeanflug direkt aus dem Cockpit verfolgen. Wer sich vorab über die Programminhalte informieren möchte, findet diese an seinem Sitzplatz im neuen Programmmagazin „media world“ [foto id=“302145″ size=“small“ position=“right“](First und Business Class). Leider waren in der ersten Ausgabe nicht alle Filme beschrieben, das sollte unbedingt geändert werden, denn Platz ist auf den Seiten reichlich vorhanden.

In der Business Class (98 Sitze im oberen Deck) lädt ein fast zwei Meter langes Bett zum Träumen ein. Die nagelneue First Class feiert mit acht Sitzen ebenfalls im Upper Deck ihr Debüt. Damit setzt Lufthansa Zeichen in der Luxus-Liga, denn bei Emirates und anderen sind es deutlich mehr Plätze. So stehen z.B. bei der Dubai-Airline 14 First-Class-Plätze im Oberdeck des größten Passagierflugzeugs der Welt zur Verfügung.

Der Airbus A 380 ist nicht nur riesig, er setzt auch auf die modernsten Triebwerke unserer Zeit – Motoren von Adel. Vier Trent 900 von Rolls-Royce bringen den Flieger in die Luft. Die Meisterwerke der Ingenieurskunst sind mit 4,55 Meter so lang wie ein Mercedes-Benz der C-Klasse und vier Mal so schwer. Beim Start entwickeln sie so viel Kraft wie 3500 Familienautos. Der A 380 verursacht auf der anderen Seite deutlich weniger Lärm als andere Jets, und er ist ebenfalls deutlich sparsamer: Mit ihm wird erstmals die Marke von drei Litern Sprit pro Passagier und 100 Kilometer Flugstrecke angesteuert.

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