McLaren mit zwei Strategien nach vorne: Hamiltons Aggressivität gegen Buttons Überlegung

(motorsport-magazin.com) Während die Spitze in Malaysia ein recht ruhiges Rennen hatte, gab es für die McLaren-Piloten doch einiges zu tun. Grund war das verpatzte Regen-Qualifying vom Samstag, doch Lewis Hamilton und Jenson Button zeigten, dass auch in Trockenrennen überholt werden kann. Vor allem Hamilton war aktiv und arbeitete sich von Startplatz 20 auf Rang sechs nach vorne. "Ich hatte einen tollen Start, ging nach innen und kam in der ersten Runde an vielen Autos vorbei. Ich konnte die meiste Zeit des Rennens auf meinem ersten Reifensatz fahren und kam nach meinem Stopp beinahe an Sebastian [Vettel] vorbei", erzählte Hamilton.

Der Brite selbst hatte dann aber nach seinem Stopp einen Fahrer im Weg. Adrian Sutil tauchte vor ihm auf und machte keine Fehler. "Er war sehr klug, kam sauber aus den Kurven und war auf den Geraden einfach zu schnell. Er fuhr ein fantastisches Rennen; fehlerlos eigentlich", lobte Hamilton seinen Kumpel. Unzufrieden war der McLaren-Pilot aber klarerweise nicht, so viele Plätze gutgemacht zu haben. Für ihn war seine Aufholjagd sogar der Beweis, dass McLaren schnell genug für den Kampf an der Spitze wäre. "Wenn wir weiter vorne gestartet wären, hätten wir heute ein besseres Ergebnis holen können", meinte er deswegen auch.

Button gelang der Start nicht

Anders als Hamilton erwischte Button keinen guten Start. Er wollte die erste Kurve außen nehmen und war dort auf der falschen Seite. "Ich fiel also zurück und hing hinter Fernando, den ich einfach nicht überholen konnte", berichtete der regierende Weltmeister. In den ersten Runden hatte er zudem einige Probleme mit den weicheren Reifen, ihm fehlte in schnellen Kurven der Grip am Heck. "Ich konnte nicht überholen und verlor viel Zeit. Also ging ich das Risiko ein, stoppte früh und fiel so zurück, um eine freie Strecke zu haben", sagte Button.

Dadurch konnte er auch wieder Boden gutmachen, aber die restliche Renndistanz war für die Reifen einfach zu lang, weswegen er am Ende wieder kämpfen musste. Zunächst gegen Felipe Massa, der ihn auch bezwang. "Fernando hat es ein paar Mal probiert – beim letzten Mal bremste er wirklich tief in Kurve eins hinein, ich kam aber am Ausgang wieder vorbei. Plötzlich war dann sein Motor kaputt. Ich weiß nicht, was ihm passiert ist, wir hatten aber einen guten Kampf. Ich dachte nicht, dass der Kampf um Platz acht so hart sein würde. Es ist aber gut, wieder ein paar Punkte zu holen", erzählte Button.

Der schnellste Stopp des Jahres

Auch Teamchef Martin Whitmarsh fand es gut, trotz der Startplätze Punkte von seinen Fahrern feiern zu können. Die Rennen von Hamilton und Button hatte er völlig unterschiedlich erlebt. Hamilton war eben lange auf den harten Reifen gefahren und kam durch einige Manöver nach vorne. "Jenson fuhr eine konservative Strategie, begann auf den Options und machte seinen Boxenstopp früh [Runde neun]. Danach schonte er die Primes in großartiger Manier, verteidigte seine Position gegen Autos, die viel neuere Reifen hatten und konnte dennoch starke Zeiten halten", sagte Whitmarsh.

Gerne hätte der Teamchef ein wenig Regen gesehen, denn der hätte wohl noch mehr helfen können. Dass es im Trockenen zu zwölf Punkten reichte, war für ihn ein Zeichen, wie gut Hamilton und Button gefahren waren. "Das Team machte auch tolle Arbeit. Der Boxenstopp von Lewis war der schnellste des bisherigen Jahres, das waren blitzschnelle 3,4 Sekunden. Ich möchte also die Möglichkeit nutzen, um Pete Vale [Chefmechaniker], Paul James [erster Mechaniker von Hamilton] und all den Jungs für die tolle Arbeit unter Druck zu danken."

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