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Mercedes-Benz 260 D, C 111, SLK 250 CDI: Der Weg zum Powerdiesel

Lieber den Hals riskieren, als den Schwung verlieren. Das war über Jahrzehnte hinweg das Kredo der Diesel-Fahrer. Seit 1936 Mercedes-Benz weltweit den ersten Diesel-Personenwagen baute, hielten Diesel-Fahrer sich daran – bis der Turbolader für den Pkw-Diesel entdeckt wurde. Mit den Rekordwagen C 111 kämpften die Stuttgarter später gegen das Diesel-Vorurteil. Und jetzt kommen sie mit einem Diesel-Sportwagen daher. Ein Vergleich zwischen C 111 und SLK zeigt den Fortschritt, nicht nur beim Dieselmotor.

Der Vierzylinder-Dieselmotor des Roadsters Mercedes-Benz SLK 250 CDI schöpft aus knapp 2,2 Liter Hubraum 150 kW /204 PS und verleiht dem Zweisitzer sportliches Temperament. Für den Spurt von 0 auf 100 km/h vergehen nur 6,7; die Höchstgeschwindigkeit liegt bei 243 km/h. So viel zum Heute.

Den weltweit ersten Dieselmotor in einem Personenwagen hatte Mercedes-Benz 1936 mit dem [foto id=“386684″ size=“small“ position=“right“]Typ 260 D auf den Markt gebracht. Es dauerte dann vier Jahrzehnte, bis das robuste und sparsame Triebwerk seine Behäbigkeit abzulegen begann. Zuerst mussten die Ingenieure des schwäbischen Autobauers bei ihrer Suche nach dem Leistungspotenzial des genügsamen Selbstzünders fündig werden. Sie bestückten ein 80 PS starkes Fünfzylinder-Serientriebwerk der Pkw-Typen 240 D 3.0 und 300 D mit Turboaufladung und entlockten dem Drei-Liter-Diesel auf diese Weise beeindruckende 190 PS.

Mit diesem kraftvollen Diesel unter der Haube war Mercedes-Benz mit dem aufsehenerregend[foto id=“386685″ size=“small“ position=“right“] gestylten, leuchtend orange lackierten Flügeltürer C 111 für Rekordfahrten gut gerüstet. Der C 111-II D stürmte 1976 im süditalienischen Nardo zu sensationellen Rekorden. Eine Stunde lang kreiste er zum Beispiel mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 253,770 km/h auf der Hochgeschwindigkeitsstrecke. Weitere Rekorde sammelte er in allen Kategorien von zehn Kilometer bis 10 000 Kilometer, von sechs bis 24 Stunden. Das hatte niemand einem Dieselfahrzeug zugetraut.

Im April 1978 pulverisierte der noch aerodynamischer gestaltete C 111-III diese Rekorde mit dem mittlerweile 230 PS leistenden Diesel mit [foto id=“386686″ size=“small“ position=“right“]Abgasturbolader und Ladeluftkühlung. Den Stundenrekord fuhr er mit einem Durchschnitt von rund 320 km/h, und auch für die anderen Rekorddistanzen fiel der Schnitt nie unter 314 km/h. Niemals zuvor war ein Dieselfahrzeug auch nur annähernd so schnell gewesen. Spätestens mit diesen beeindruckenden Rekorden bewies der C 111-III die Leistungsfähigkeit, die Zuverlässigkeit und die Effizienz des Turbodiesels. Parallel zu den Rekordfahrten lief auch die Serienentwicklung für den Turbodiesel auf Hochtouren. Die Bemühungen mündeten 1978 in die Markteinführung des 300 SD, des weltweit ersten Diesel-Pkw mit Abgasturbolader.

1997 läutete Mercedes-Benz mit dem C 220 CDI ein neues Zeitalter der Dieseltechnologie ein. Als erster Serien-Pkw erhielt er einen Dieselmotor mit Common-Rail-Direkteinspritzung. Diese neue Technik ermöglichte deutlich mehr Leistung und mehr Drehmoment und setzte auch in den Disziplinen Kraftstoffverbrauch und Schadstoff- wie Geräuschemissionen neue Maßstäbe.

Dass Mercedes-Benz nun den sportlichen SLK Roadster zum ersten Mal mit Dieselmotor anbietet, ist die logische Konsequenz. Sein Vierzylinder-Dieselmotor mit 2143 [foto id=“386687″ size=“small“ position=“right“]Kubikzentimeter Hubraum leistet 150 kW /204 PS und stellt ein Drehmoment von 500 Newtonmeter bereit – so viel, wie normalerweise ein Benziner mit mehr als einem doppelt so großen Hubraum. Damit arbeitet im neuen SLK 250 CDI das stärkste Dieselaggregat in dieser Klasse und beflügelt den Roadster zu sportlichen Fahrleistungen. Mit dem serienmäßigen 7G-Tronic Plus-Automatikgetriebe (ein Sechs-Gang-Schaltgetriebe folgt im zweiten Quartal des nächsten Jahres) sprintet der Diesel-SLK von null auf 100 km/h in 6,7 Sekunden und erreicht eine Höchstgeschwindigkeit von 243 km/h. Fast schon als phänomenal bezeichnet werden darf die Elastizität des SLK 250 CDI. Dank des Diesel-Drehmoments beschleunigt er von 80 auf 120 km/h in 4,3 Sekunden. Das ist mit Abstand Klassenbestwert und ermöglicht souveräne Überholmanöver.

Der SLK 250 CDI ist heute der sparsamste und damit umweltfreundlichste Roadster in seinem Segment. Seine Leistungs- und Drehmomentcharakteristik, die Wirtschaftlichkeit und Abgas-Emissionen sowie die für einen Dieselmotor beeindruckende Laufruhe erzielt das Aggregat durch innovative Technologien. Dazu zählen die Common-Rail-Technik der vierten Generation [foto id=“386688″ size=“small“ position=“right“]und die zweistufige Aufladung. Außerdem hat der SLK 250 CDI – wie alle SLK-Modellen – ein Eco-Start-Stopp-System an Bord. Das Ergebnis aller Bemühungen: Auf 100 Kilometer begnügt er sich mit 4,9 Liter Dieselkraftstoff (NEFZ kombiniert). Das entspricht einer CO2-Emission von 128 g/km. Der Diesel-SLK kombiniert Sportwagen-Performance mit Kleinwagen-Verbrauch. Der zurückhaltende Verbrauch macht den SLK 250 CDI zu einem Fahrzeug mit überlegenen Langstreckenqualitäten. Wer will, kann von der Nordsee nonstop zum Sonnentanken an das Mittelmeer fahren. Sehr bequeme Sportsitze, ein komfortables Fahrwerk und der größte Gepäckraum dieser Klasse schaffen dafür weitere gute Rahmenbedingungen mit einem stilvollen Ambiente in markantem Sportwagen-Design und dem größten Kofferraum seiner Klasse. Äußerlich unterscheidet sich der neue SLK 250 CDI nicht von den Benzinmodellen. Er behält sogar die zweiflutige Abgasanlage bei und bietet damit die gleiche faszinierende Optik, die alle SLK-Modelle auszeichnet.

Auch im SLK 250 CDI stehen unter anderem drei Versionen des bekannten Variodachs zur Wahl, darunter das [foto id=“386689″ size=“small“ position=“right“]Panorama-Variodach mit Magic Sky Control. Dieses Glasdach lässt sich auf Knopfdruck hell oder dunkel schalten. Drei Ausführungen stehen auch für das Fahrwerk zur Wahl: konventionelle Stahlfederung oder mit härteren Federn und Dämpfern als Sportfahrwerk sowie mit einem elektronisch geregeltem, vollautomatischem Dämpfungssystem.

Vergleicht man die erste Diesel-Limousine der Welt, den Mercedes-Benz Typ 260 D von 1936, mit dem neuen Diesel-Roadster, ergeben sich erstaunliche Relationen. Der 260 D genehmigte sich pro Kilowatt noch 0,3 Liter Kraftstoff auf 100 Kilometer, der SLK 250 CDI begnügt sich mit gerade mal 0,03 Liter. Das ist nur noch ein Zehntel. Das gleiche Bild bei den Literleistungen: Diesel-Ahnherr 260 D generierte aus einem Liter Hubraum 17,7 PS, der Urenkel SLK 250 CDI schafft stattliche 95,1 PS, mehr als das Fünffache. Und es wird noch weitergehen. Der SLK 250 CDI zeigt, dass der Dieselantrieb auch für die Zukunft noch bemerkenswertes Potenzial hat.

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Gast auto.de

November 3, 2011 um 8:54 am Uhr

Der Autor sollte sich die Geschichte des Diesels nochmal gründlich nachrecherchieren.
Nicht Daimler Benz hat die neuen Erfindungen gemacht sondern nur von anderen einfliessen lassen. Siehe hierzu Peugeot-Citroen und Fiat- Alfa.

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