Mobile Zukunft (IV): Klein kommt beim Minimalismus immer größer

Leipzig – Klar, jeder will mobil sein, aber viele sind es nicht. „Doch es gibt immer mehr Möglichkeiten, um sie auf die Straße zu bringen“, nennt Ulrich Hackenberg, das für Forschung und Entwicklung zuständige Mitglied im Volkswagen-Markenvorstand, kleine Autos als Beispiel dafür, ausgerüstet mit modernster Technik und dennoch erschwinglich.

Zugang zu individueller Mobilität

Gerade in Schwellenländern, wo die meisten nicht viel verdienten, sei die Motorisierung der Bevölkerung noch „vergleichsweise niedrig“, heißt es in einer der „Viavision“-Ausgaben der[foto id=“431049″ size=“small“ position=“left“] Volkswagen-Gruppe zu diesem Thema. Kleine Autos seien im Kommen. E-Bikes, Taxis oder Carsharing seien weitere Möglichkeiten, vielen Zugang zu individueller Mobilität zu verschaffen. Auch bei uns würden diese Alternativen immer beliebter.

Der Trend geht nach oben

Zahlen zur Pkw-Dichte belegen: Während in Deutschland statistisch jeder Zweite einen Pkw hat, war es in Indien zuletzt nicht einmal einer von 100. Der Trend zeige da aber genauso nach oben wie in China mit 2,9 Autos pro 100 Einwohner, Brasilien (16,9) oder in Russland (24).

In Japan Norm für Kleinstwagen

In Japan haben kleine Autos laut „Viavision“-Bericht Tradition. Seit 1949 gibt es dort eine Norm für sogenannte Kleinstwagen, die wegen der Parkplatznot in den Städten des Landes eingeführt worden sind. Während Japan für diese Klasse eine Länge von höchstens 3,4 Metern vorschreibt, gibt es [foto id=“431050″ size=“small“ position=“right“]in Deutschland bisher keine festen Werte. Aus einem Vergleich der Segmente Klein- und Kleinstwagen am Pkw-Absatz ging für 2010 hervor, dass der Anteil in Japan im vorvergangenen Jahr bei 66,3 Prozent lag, in China bei knapp 48,2 und in Deutschland bei 25,9.

In Anschaffung und Unterhalt günstiger

„Klein ist groß im Kommen“, folgern die Experten aus der aktuellen „Minimalismus“-Entwicklung, die auch in Europa „langsam aber sicher“ in diese Richtung gehe. Kleine Fahrzeuge seien in der Anschaffung und im Unterhalt günstiger als ihre großen Verwandten und würden dem wachsenden Umweltbewusstsein entsprechen. Eine neue Generation kleiner Wagen stehe schon in den Startlöchern, die sogenannten Mikros.[foto id=“431051″ size=“small“ position=“left“]

Wichtigste Kennzahlen definiert

Doch ist klein nicht gleich klein. Als besonders kleine Fahrzeugklasse hat das Marktforschungsunternehmen Frost und Sullivan für Mikrowagen entsprechende Kennzahlen definiert, deren Durchschnittswerte so angegeben werden: Länge 3,0 Meter, Breite 1,4 Meter, Leergewicht 725 Kilo, Leistung 22/30 kW/PS, Höchstgeschwindigkeit 113 Stundenkilometer. Zum Vergleich: Miniwagen 3,48 Meter lang, 1,58 Meter breit, 927 Kilo, 50/67 kW/PS, 150 Stundenkilometer. Kleinwagen 3,84 Meter lang, 1,65 Meter breit, 1054 Kilo, 66/89 kW/PS, 173 Stundenkilometer. Kompaktwagen 4,29 Meter lang, 1,74 Meter breit, 1284 Kilo, 103/140 kW/PS, 187 Stundenkilometer. Das Kraftfahrtbundesamt teilt die Modelle „anhand optischer, technischer und marktorientierter Merkmale“ in Mini-, Klein- und Kompaktwagen ein.

Teurere größere Klassen eher weniger

Über die Hälfte der gut 42,3 Millionen Pkw in Deutschland gehörte demnach zuletzt diesen Segmenten an, während die in Anschaffung und Unterhalt teureren großen Klassen eher wenig vertreten waren. 30 Prozent mehr Autos des Segments Mini waren 2010 in Deutschland unterwegs – verglichen mit 2003. Bei den Kleinwagen waren es 17,5 Prozent. Die Frost- und Sullivan-Forscher gehen davon aus, dass 2017 voraussichtlich 280 000 Mikroautos in Europa verkauft werden, 2007 waren es [foto id=“431052″ size=“small“ position=“right“]noch 27 112. Sieben Autos der Top-Zehn-Umweltliste des Verkehrsclubs Deutschland waren zuletzt Klein- oder Kleinstwagen, die drei übrigen Hybridmodelle kamen aus der Kompaktklasse.

Von 320 bis 1142 Euro

Die Autokosten nach Fahrzeugklassen hat der ADAC mit Stand 2011 so berechnet: Für den günstigsten Pkw im Kleinstwagensegment zahlt ein Fahrer, der im Jahr 15 000 Kilometer zurücklegt und das Auto vier Jahre lang fährt, im Monat 320 Euro. Der preiswerteste Oberklassewagen kostet hingegen mehr als dreimal so viel, nämlich 1142 Euro. Bei Kleinwagen summieren sich die monatlichen Autokosten auf 351, in der unteren Mittelklasse auf 408, in der Mittelklasse auf 494 und in der oberen Mittelklasse auf 557 Euro.

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