Motorrad: Realtraining und modifizierte Leitplanken gegen schwere Unfälle

Die steigende Zahl folgenschwerer Motorradunfälle alarmiert den Deutsche Verkehrssicherheitsrat (DVR) und den Auto Club Europa (ACE). Unterfahrschutz-Maßnahmen an Leitplanken und spezielle Sicherheitstrainings könnten die Sicherheit erhöhen. Im Jahr 2011 verloren 708 Motorradfahrer ihr Leben im Straßenverkehr. Das sind verglichen mit dem Jahr zuvor 73 Biker oder 11,5 Prozent mehr.

Den mit nahezu 50 Prozent stärksten Anstieg bei den tödlich verletzten Motorradnutzern habe es laut der jüngsten amtlichen Verkehrsunfallstatistik bei den 25- bis 34-Jährigen gegeben. Die meisten folgenschweren Motorradunfälle passieren laut ACE in der Freizeit bei gutem Wetter auf trockener Landstraße und ohne Beteiligung anderer Verkehrsteilnehmern. Von 100 000 Bikern kamen 2010 im Schnitt noch 16,9 Motorradfahrer bei Verkehrsunfällen ums Leben, 2011 waren es 18,5 Biker. „Die Wahrscheinlichkeit, mit einem Motorrad zu verunglücken, ist europaweit 18 Mal höher als mit einem Pkw“, stellt DVR-Präsident Walter Eichendorf fest.

Bereits mit geringem Aufwand lasse sich jedoch die Sicherheit der Zweiradfahrer im Straßenverkehr deutlich erhöhen: so zum Beispiel in Kurven mittels eines Unterfahrschutzes an Leitplanken. Der nämlich verhindert, dass sich stürzende Motorradfahrer unter der Planke einklemmen oder gegen die massiven Stützpfosten prallen. Diese Zusatzplanken kosten laut Eichendorf einmalig rund 5.000 Euro pro Kurve. Der DVR verfolgt darüber hinaus ein neues Konzept für Motorrad-Sicherheitstrainings, die nicht mehr nur auf abgesperrtem Gelände, sondern auch im Realverkehr stattfinden. Diese Maßnahmen sind Teil des Konzepts „Vision Zero“, das zum Ziel hat, die Zahl der Getöteten auf Null zu reduzieren.

Eine Studie der Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt) prognostiziert, dass die Zahl aller getöteten Menschen im Straßenverkehr bis 2020 im Vergleich zu 2006 auf etwa die Hälfte sinken wird. Damals verloren noch rund 5.100 Menschen ihr Leben, 2020 sollen es noch etwa 2.500 Menschen sein. Doch den mit 34 Prozent geringsten Rückgang werden der BASt-Prognose zufolge die Nutzer motorisierter Zweiräder aufweisen. Damit wachse deren Anteil an der Gesamtzahl auf 19 Prozent im Jahr 2020.

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