Musik-Streaming im Auto – Ein fast unendlicher Lieder-Strom

Ob Zufallsauswahl oder individuell zusammengestellt – zum Autofahren gehört schon seit Jahrzehnten Musik: In den 50er-Jahren dudelten auf der Urlaubsfahrt in den Süden die „Caprifischer“ aus den Radios der Käfer und Gogomobile, die 70er-Jahre grenzten sich mit den ersten Mix-Tapes vom Kollektiv-Geschmack ab. Viel bessere Klangqualität und mehr Komfort boten ab Ende der 80er-Jahre die CDs und wer in den 90ern einen CD-Wechsler im Auto hatte, der war Up-to-Date. Aber nur solange, bis die Radios Musik von MP3-Playern und später von Smartphones spielen konnten und tausende Lieder immer mit dabei waren. Wer allerdings glaubt, damit sei das Maximum schon erreicht, der irrt

Denn selbst eine Auswahl aus tausenden von Liedern scheint heute zu wenig: Millionen müssen es schon sein, wollen die Autohersteller der Entwicklung nicht hinterherhinken. Neuester Trend, jede Menge Musik ins Auto zu integrieren, sind sogenannte Musik-Streaming-Dienste wie Spotify oder Deezer. Damit strömen die Lieder sozusagen ins Auto.[foto id=“469545″ size=“small“ position=“right“]

Beim Streaming werden Musikstücke aus dem Internet übertragen und direkt gehört – also nicht wie beim Download gespeichert. Aus 20 bis 25 Millionen Liedern kann man – wie damals beim Mix-Tape – eigene Listen mit Lieblingstiteln zusammenstellen oder Listen von Freunden hören. Die Preise für eine Musik-Flatrate starten bei rund fünf Euro im Monat, ab etwa zehn Euro lassen sich die Lieblingslieder auch ohne ständige Internetverbindung hören.

Zuletzt hat BMW angekündigt, verschiedene Musik-Streaming-Dienste in seine Modelle zu integrieren. Die Dienste von Deezer und Napster sind bereits mit der Schnittstelle BMW Apps kompatibel, weitere sollen folgen. Demnächst sollen BMW-Fahrer nicht mal ein Smartphone benötigen, sondern direkt über eine SIM-Karte im Auto Musik streamen können. Der schwedische Hersteller Volvo hat das schon im Programm: Seit Mai kann man sich über Spotify oder Deezer seine Lieblingsmusik ins Auto holen. Die Internetverbindung liefert das Smartphone des Autofahrers oder ein Surfstick im Handschuhfach. Bedienen kann man die Musikdatenbank über Sprachbefehl, den Touchscreen im Auto oder die üblichen Bedientasten.

[foto id=“469546″ size=“small“ position=“left“]So läuft es auch beim britischen Hersteller Mini, der neuerdings das Music-on-Demand-Angebot von Deezer integriert hat. Hier wird die Online-Verbindung über das iPhone hergestellt. Und auch Ford hat angekündigt, Musikhören im Auto künftig besonders individuell zu gestalten: Im neuen Mini-SUV EcoSport soll es den Spotify-Dienst geben, gesteuert wird die Datenbank dann über Sprachbefehle. Audi denkt ebenfalls über die Integration von Musik-Streaming nach, bestätigte ein Sprecher. Die Ingolstädter haben derzeit einen anderen Dienst im Programm: Ebenso wie beispielsweise Mercedes und viele andere Hersteller bieten sie Internetradio an.

Vom Radio zur Kassette, vom Internetradio zum Musik-Streaming? Eins steht jedenfalls fest: In einer Beziehung haben sich die Musikabspielgeräte sozusagen zurückentwickelt. Früher hatte ein Radio zwei Knöpfe, einen für die Lautstärke und einen für die Senderwahl. Heute geht der Trend zu einem Knopf – dem Dreh-Drück-Steller, über den sich alles regeln lässt. Oder sogar zu gar keinem, wenn die Musikanlage über Touchscreen oder Sprachwahl bedienbar ist.

UNSERE TOP-ANGEBOTE FÜR SIE

MEHR ERFAHREN AUS DEM BEREICH NEWS

E-Go stellt erneut Insolvenzantrag

E-Go stellt erneut Insolvenzantrag

Rivian R2 und R3: Eine Überraschung in Kalifornien

Rivian R2 und R3: Eine Überraschung in Kalifornien

Stärker war noch kein Serien-Porsche

Stärker war noch kein Serien-Porsche

zoom_photo