New Yorker stimmen für Türken-Taxi

Jeder kennt sie, auch wenn er noch nie dort war: die New Yorker Taxis. Durch Auftritte in unzähligen Hollywoodfilmen gibt es kaum ein bekannteres Auto auf der Welt als den orangefarbenen Ford Crown Victory in der langen Taxi-Version. Doch 2014 soll dessen Ära enden, und die des Taxis der Zukunft beginnen. Im Rennen um den Mega-Auftrag sind nur noch drei Bewerber übrig. Ford, Nissan und der türkische Hersteller Karsan. Für eine Überraschung sorgte nun eine Umfrage unter den New Yorkern: Zwei Drittel der knapp 22.500 Befragten geben dem türkischen Außenseiter den Vorzug.

Bereits 2007 berief die Stadt New York eine Expertenkommission aus Taxiunternehmern, Fahrern und ausgewählten Fahrgästen ein, um über das Taxi von Morgen zu beraten. Bis jetzt prägt vor allem der Ford Stretch Crown Victoria das Stadtbild. Im Dezember 2009 schrieb dann die New York City Taxi and Limousine Commission (TLC) einen Wettbewerb um das neue New Yorker Taxi aus. Autohersteller und Designer sollten ihre besten Vorschläge für ein speziell auf die Bedürfnisse der New Yorker zugeschnittenes Konzept für das Taxi der Zukunft einreichen. Das beste Design soll letztendlich in Serienproduktion gehen, und für die nächsten zehn Jahre das Standard-Taxi in New York werden.

Runde der letzten Drei[foto id=“349188″ size=“small“ position=“left“]

Aus den unzähligen Einsendungen setzten sich am Ende drei Konzepte durch. Zum einen blieb Platzhirsch Ford mit dem Transit Connect BEV erwartungsgemäß im Rennen. Daneben konnte der japanische Autoriese Nissan, mit dem Nissan NV200 bestehen. Während der Ford in diesem Jahr in Produktion gehen will, wird der Nissan in seinem Heimatland bereits als Taxi verkauft. Der dritte Mitbewerber galt bisher als krasser Außenseiter. Obwohl der türkische Hersteller Karsan im Bereich Nutzfahrzeugproduktion bereits einiges an Erfahrung vorzuweisen hat, ist der Name den meisten bisher unbekannt. [foto id=“349189″ size=“small“ position=“right“]In der kürzlich beendet Umfrage unter 22.500 New Yorker Bürgern konnte sich das innovative Design jedoch klar mit 66 Prozent der Stimmen gegen die etablierten Kontrahenten durchsetzen.

Clever setzt sich durch

Während Nissan und Ford auf bewährte Technik setzten, ging Karsan ganz neue Wege. So bietet die innovative Raumaufteilung bequem Platz für bis zu vier Fahrgästen plus Gepäck. Dadurch erlangt das Konzept einen klaren Vorteil gegenüber den Mitbewerbern, da der Fahrer bei US-amerikanischen Taxis stets durch eine schusssichere Scheibe vom Fahrgastraum getrennt sein muss. Während Ford und Nissan dadurch den Beifahrersitz quasi verschenken, nutzt das von Karsan V1 getaufte Modell an dieser Stelle den zusätzlichen [foto id=“349190″ size=“small“ position=“left“]Stauraum für Gepäck sowie ein Informationsdisplay. Über dieses kann sich der Fahrgast über Fahrpreis und -route informieren, und theoretisch auch auf das Internet und TV-Programme zugreifen. Ein interaktiver Reiseführer der Sehenswürdigkeiten der aktuellen Fahrstrecke ist ebenfalls denkbar.

Was New Yorker wollen

Als wichtige Kriterien für das Taxi der Zukunft kristallisierten sich früh Barrierefreiheit und Umweltverträglichkeit heraus. Besonders für Letzteres sprachen sich 52 Prozent der New Yorker aus. Diesen Wünschen entsprach Kazan, [foto id=“349191″ size=“small“ position=“right“]indem es den V1 neben verschiedenen Benzinmotoren im Heck, auch mit Autogas-, Hybrid– und Elektroantrieb anbieten will. Mit Rollstuhlrampen auf beiden Seiten sollten künftig auch Rollstuhlfahrer kein Problem mehr haben, ein passendes Taxi zu bekommen. Die endgültige Entscheidung darüber, wer bis 2024 rund 26.500 Taxis für die Stadt New York produzieren darf, soll im April 2011 fallen.

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