Rallye Großbritannien Tag 3: Loeb Weltmeister: Loeb krönt sich zum 6. Titel

(motorsport-magazin.com) Sébastien Loeb heißt der alte und neue Weltmeister. Durch seinen Sieg in Großbritannien verteidigte der Franzose zum fünften Mal in Folge seinen Titel und darf sich nun sechsfacher Weltmeister nennen. Mikko Hirvonen beendete die Saison nach Rang zwei einen Punkt hinter dem Franzosen und wurde damit zum zweiten Mal in Folge Vizeweltmeister.

Nach den Regenfällen der Vortage erwarteten die Piloten heute zunächst vergleichsweise trockene Bedingungen. Allerdings wiesen die Etappen noch deutliche Spuren der großen Wassermassen der Vortage auf und auch der Regen kam im Laufe des Tages zurück. Die Ausgangslage war währenddessen nach dem gestrigen Tag klar: Loeb würde seinen Vorsprung verteidigen, Hirvonen noch einmal maximal attackieren.

So war es dann auch Hirvonen, der die ersten beiden Tagesbestzeiten für sich verbuchen konnte. Auf der ersten Prüfung machte er zwar zunächst nur 0,8 Sekunden gut, auf der zweiten waren es dann jedoch ganze 11,2 Sekunden. Damit schob er sich wieder bis auf 18,2 Sekunden an Loeb heran, doch auf der folgenden Etappe kam seine Jagd zu einem jähen Ende: Nach einem Sprung löste sich die Halterung seiner Motorhaube, die sich zu allem Überfluss auch noch vor der Windschutzscheibe verklemmte und Hirvonen keine andere Wahl ließ, als anzuhalten und sie zu entfernen. Mit mehr als einer Minute Zeitverlust war der WM-Kampf damit entschieden. So brauchte Loeb – der seinerseits mit einem leichten Problem am Turbolader – zuvor doch mehr als gewünscht hatte riskieren müssen, auf der finalen Etappe seine Führung nur noch sicher ins Ziel zu bringen.

Daniel Sordo schien nach Hirvonens Problemen hingegen auf einmal sogar noch Chancen auf Rang zwei zu haben und ging 0,9 Sekunden hinter dem Finnen in die letzte Etappe. Doch Hirvonen hielt der Schlussattacke des Spaniers stand und verteidigte mit seiner dritten Tagesbestzeit und um eine Sekunde zumindest noch Rang zwei. 21 Sekunden hinter Sordo erreichte Petter Solberg auf Rang vier das Ziel. Wie schon das ganze Wochenende bewegte sich der Norweger heute erneut auf einem Zeitniveau mit Daniel Sordo und hätte ohne seine Wischerprobleme des Vortages wohl gute Chancen im Kampf um das Podium gehabt. Dennoch rundete er knapp eineinhalb Minuten hinter der Spitze – aber fast fünf Minuten vor den weiteren Verfolgern – sein gutes Schotterdebüt im C4 erfolgreich ab.

Der fünftplatzierte der beiden Vortage Sebastien Ogier schied währenddessen noch aus. Auf der vorletzten Wertungs- prüfung kollidierte der CJT-Pilot mit einem Stein, den vorausfahrende Fahrzeuge freigelegt hatten. Zwar erreichte er noch das Etappenziel, doch dort musste er mit einer schwer beschädigten Frontpartie aufgeben.

So rückte Henning Solberg auf Rang fünf nach vorne und kam nach den großen Problemen am Freitag doch noch zu einen versöhnlichen Saisonabschluss. Matthew Wilson beendete die Rallye auf Rang sechs, während auch Jari-Matti Latvala trotz erneuter Probleme noch auf Rang sieben vorrückte. Auf der zweiten Tagesetappe war er zuvor zu weit in einer Kurve gekommen, mit dem Heck angeschlagen und in einem Busch gelandet. Anschließend hatte er die beiden ausstehenden Etappen mit Aufhängungsschäden an der Hinterachse bestreiten müssen. Doch sein Vorsprung erwies sich als groß genug, so dass er noch gut zwei Minuten vor dem achtplatzierten Conrad Rautenbach die Ziellinie überquerte. Aaron Burkart beendete sein WRC-Debüt auf Rang 13.

Der alte Weltmeister ist also auch der Neue. Ein grandioser Saisonstart und ein scheinbar unerschütterliches Nervenkostüm waren die Schlüsselfaktoren, um sich am Ende um einen Punkt gegen Mikko Hirvonen durchzusetzen. Insbesondere wie Loeb dabei den Rückschlag der Strafzeit in Australien wegsteckte und sich in Großbritannien pünktlich zum Finale wieder in absoluter Ausnahmeform präsentierte, nötigt dabei allerhöchsten Respekt ab. Doch auch Hirvonen gebührt ein Lob. Nachdem er zur Saisonmitte schon aussichtslos zurückzuliegen schien, bewies er enorme Moral und leitete er eine der größten Aufholjagden der WRC-Geschichte ein. Auch wenn diese letztlich unbelohnt blieb, sollte er sich nicht zu lange grämen, sondern schnell den Blick auf 2010 richten, wenn es zu einer Neuauflage des Duells mit Sébastien Loeb kommen könnte.

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