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Rasen ohne Reue – BMW baut Spitzensportler mit Plug-In-Hybrid

Er geistert schon seit ein paar Wochen durchs Internet und hat unter dontblogaboutthis.com sogar schon seine eigene Website. Doch erst jetzt ist es amtlich: Die IAA-Studie „Vision Efficient Dynamics“ geht in Serie und BMW bekommt endlich wieder einen echten Sportwagen. Allerdings einen, der in die Zeit passt. Denn dank seines Plug-In-Hybrids soll der 2+2-Sitzer so schnell sein wie ein M-Modell und so sparsam wie ein Mini.

Möglich macht das die Kombination von vorn und hinten je einem E-Motor mit etwa 80 PS und einem Dreizylinder im Heck.  Damit kommt der Wagen auf zusammen 241 kW/328 PS, schafft den Standardsprint in 4,8 Sekunden und ist so schnell, dass ihn die Entwickler bei 250 km/h abriegeln müssen. Dass er trotzdem sparsam ist, liegt am großen Akku im Mitteltunnel. [foto id=“329933″ size=“small“ position=“left“]Zuhause an der Steckdose geladen, reicht seine Kapazität für 50 elektrische Kilometer. Erst danach oder bei Vollgas schaltet der Verbrenner zu, lädt entweder die Batterie oder hilft beim Antrieb.

Noch steckt im Heck ein Diesel von 1,5 Litern Hubraum, der die Reichweite mit seinem 25-Liter-Tank auf über 700 Kilometer steigert und den Gesamtverbrauch auf 3,8 Liter drückt. Mit einem CO2-Ausstoß von 99 g/km ist der Sportwagen mit den charakteristischen Flügeltüren damit so sauber wie der sparsamste Mini. Für die Serie kann sich Entwicklungsvorstand Klaus Draeger aber auch gut einen Benziner vorstellen. Ohne den wäre das Auto wohl in Japan und Amerika nicht zu verkaufen. Aber beide Optionen sind möglich. Denn für künftige Kleinwagen hat BMW bereits eine neue Familie von Dreizylindern avisiert.

Immer wieder dieselbe Reaktion

„Seit wir das Auto vor einem Jahr auf der IAA präsentiert haben, gibt es darauf immer wieder dieselbe Reaktion: Bitte baut es“, fasst Draeger die Stimmungslage zusammen. Das sind Aufforderungen, die Entwickler gerne hören. Und mittlerweile sind [foto id=“329934″ size=“small“ position=“right“]offenbar auch die Buchhalter überzeugt. Deshalb hat Draeger am Donnerstag bestätigt: „Wir beginnen jetzt mit der Serienentwicklung und bringen das Auto 2013 auf die Straße.“

Prototyp

Damit ihm das auch jeder glaubt, hat er zu seinem Auftritt im Vorfeld der Werkserweiterung Leipzig gleich noch einen Prototypen mitgebracht, der vielleicht nicht ganz so schmuck aussieht wie das IAA-Auto, aber dafür voll funktionsfähig ist. Und während man auf der IAA nur schauen durfte, kann man jetzt sogar schon fahren. Naja, mitfahren zumindest. „Denn ans Steuer lassen wir Sie erst in drei Jahren“, bittet Draeger noch um etwas Geduld.

Weiter auf Seite 2: Video – BMW: Ausbau Elektro-Auto-Produktion in Leipzig; Freude am Fahren; Entwicklung; Produktion

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Video: BMW: Ausbau Elektro-Auto-Produktion in Leipzig

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Die Freude am Fahren

Doch schon als Co-Pilot glaubt man schnell, dass die Freude am Fahren in Zukunft nicht erlahmen wird. Durch Flügeltüren eingestiegen und mit Hosenträgergurten in die Schalensitze gezurrt, gleitet man erst geräuschlos im Elektromodus durch eine Messehalle wie ein Alien im Zielanflug. Kaum ist der Wagen draußen, zündet der Fahrer den Verbrenner und spannt alle drei [foto id=“329935″ size=“small“ position=“left“]Motoren zusammen. Das geheimnisvolle Surren weicht dem Vertrauten Klang eines Sportauspuffs, die Lichter am Wegesrand verschwimmen, als hätte jemand den Zeitraffer gestartet, und spätestens jetzt weiß man auch, warum BMW noch keine bequemen Ledersessel eingebaut hat.

Entwicklung

So kompliziert und aufwändig die Konstruktion scheint, so leicht dürfte den Bayern die Entwicklung von der Hand gehen. Denn streng genommen ist der Sportwagen nur der kräftige Bruder des Mega City Vehicles, das BMW ab 2013 im Werk Leipzig baut. „Von dort übernehmen wir das Lifedrive-Konzept“, sagt Draeger mit Blick auf die Karbonzelle für die Insassen und den Alurahmen für die Antriebstechnik – nur das Format und die Leistungsdaten seien eben ein wenig anders.[foto id=“329936″ size=“small“ position=“right“]

Produktion

Anders als Porsche mit dem 918, Mercedes mit dem elektrischen SLS oder Audi mit dem e-tron plant BMW von der Studie nicht nur eine sündhaft teure Kleinserie. Er wolle das Auto in ordentlichen Stückzahlen produzieren und ordentlich verkaufen. „Da reden wir nicht nur über ein Auto am Tag und 1.000 in fünf Jahren“, sagt Draeger. Deshalb werde BMW dafür auch keine Phantasiepreise verlangen. Doch billig wird der grüne Renner natürlich trotzdem nicht, muss Draeger zugeben: „Einen fünfstelligen Preis schaffen wir sicher nicht.“

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