Skoda

Skoda Rapid: Der Global-Player

Wenn es für einen Autohersteller läuft, dann läuft es. Skoda, die VW-Tochter aus Tschechien, verzeichnet ein atemberaubendes globales Wachstum. 2012 sind knapp eine Million Neuwagen möglich, 2018 sollen es 1,5 Millionen neue Skodas werden. Doch gerade in der Autoindustrie gilt: von nichts kommt nichts. Die Produkte der Tschechen stimmen, weil sie gediegenes, zeitloses Design mit bewährter VW-Technik verbinden und zu so günstigen Preisen anbieten, dass sogar koreanische Importeure die Luft anhalten müssen. Und mit dem jüngsten Modell haben die Tschechen einen weiteren Treffer gelandet. Der Rapid, zwischen dem VW-Polo-Derivat Fabia und der Mittelklasse-Limousine Octavia angesiedelt, rollt ab Herbst als klassische Stufenhecklimousine in den Handel. Mit variablem Innenraum, sechs Motoren, drei Ausstattungslinien, enormem Platzangebot und zu Kampfpreisen ab 14 000 Euro.

„Rapid“ hat als Modellbezeichnung bei Skoda einen guten Klang. Schon 1935 stellte einer der ältesten Autobauer den ersten Rapid als moderne kleine Limousine vor, die knapp 600 Kilo schwer mit 31 kW/42 PS für ihre Zeit flott mit maximal 100 km/h unterwegs war. Unter derselben Bezeichnung bauten die Böhmen von 1984 bis 1990 ein Heckmotor-Coupé, dessen Dachlinie vom italienischen Stardesigner Giorgio Giugiaro gezeichnet worden ist und im damaligen Ostblock zu einem [foto id=“427077″ size=“small“ position=“left“]Traumwagen avancierte.

Exterieur

Der Rapid des Jahrgangs 2012 ist eine klar gezeichnete Stufenhecklimousine von klassischer Eleganz. Konservativ im besten Sinne, denn diese Form wird auch in zehn Jahren noch keine Ermüdungserscheinungen zeigen. Chefdesigner Jozef Kaban und sein Team haben erstmals die künftige Designsprache des Herstellers in vollem Umfang umsetzt. Zumal der Rapid den Geschmack unterschiedlicher Kulturen treffen muss, denn er soll das Wachstum der Marke auf allen wichtigen Weltmärkten beschleunigen; ab 2013 unter anderem auch in China. In Indien läuft der Rapid bereits seit 2011.

Interieur

Schnörkellos wie die 4,50 Meter lange Karosserie fällt das Interieur aus. Auch hier ist Ruhe und Sachlichkeit die erste Bürgerpflicht. Der Fahrer findet einen gut verstellbaren Sitz und hält ein Lenkrad, das sich in Höhe und Tiefe einstellen lässt. Das führt schnell zu einer guten Sitzposition, die mit einer etwas längeren Sitzfläche wirklich perfekt wäre. Die [foto id=“427078″ size=“small“ position=“right“]Übersichtlichkeit der Armaturen ist makellos, die Bedienung erfolgt intuitiv. Mit dem dezenten Chromschmuck der besten Ausstattungslinie “Elegance” zieht ein sympathischer Hauch von Luxus in den geräumigen Innenraum ein. Selbst wenn die vorderen Plätze an Menschen der Zweimeter-Klasse gegangen sind, finden Passagiere im Fond noch eine üppige Kniefreiheit.

Auch mit Gepäck muss nicht gegeizt werden. 550 Liter fasst das Abteil im Heck. Doch mit einer cleveren Lösung lässt sich der Stauraum dank geteilter umklappbarer Rücksitzlehnen auf Kombi-mäßige 1 490 Liter Gepäckraum erweitern. Den bequemen Zugriff eröffnet die Heckklappe, die nicht wie bei einer klassischen Stufenheck-Limousine als Deckel unter dem Rückfenster, sondern wie bei einem Schrägheckmodell über dem hinteren Fenster angeschlagen ist.

Motorisierung

Vier Benzinmotoren decken ein Leistungsspektrum von 55 kW/75 PS bis 90 kW/122 PS ab. Die beiden Diesel mit jeweils 1,6 Liter Hubraum sind in zwei Leistungsstufen mit 66 kW/90 PS und 77 kW/105 PS verfügbar. Als besonders harmonische Motorisierung erweist sich bei ersten Testfahrten die 105-PS-Version des Selbstzünders. Mit dem ausgezeichneten [foto id=“427079″ size=“small“ position=“left“]Drehmoment reiht sich der Rapid zügig in jede Verkehrssituation ein. Dabei ist der Diesel derart laufruhig, dass bereits nach wenigen Metern das Verbrennungsprinzip zumindest im Innenraum nicht mehr zu identifizieren ist. Diesen ausgesprochen ausgeprägten Komfortaspekt unterstreicht zudem eine Fahrwerksabstimmung, die auch von der abwechslungsreichen Oberflächenstruktur kleiner Sträßchen dritter Ordnung im slowakischen Hinterland nicht in die Knie geht. 4,4 Liter Diesel pro 100 Kilometer Wegstrecke gibt der Hersteller für den kombinierten Normverbrauch an.

Fazit

Wer nach einem Haar in der Suppe sucht, kann dem Rapid die Unübersichtlichkeit von Front und Heck vorwerfen oder das Schaltgetriebe, das mit nur fünf Stufen das letzte Sparpotential des Motors ungenutzt lässt. Ansonsten ist der jüngste Skoda ein wirklich rundes Auto. Mehr braucht der Mensch nicht wirklich.

Bewertung

Pluspunkte:
+ Sehr gutes Platzangebot
+ Variabilität des Innenraums
+ komfortables Fahrwerk
+ gute Verarbeitung
Minuspunkte:
– Schlechte Karosserieübersichtlichkeit
– etwas kurze Sitzflächen
– Schaltgetriebe mit nur fünf Gangstufen
  

Datenblatt Skoda Rapid 1,6 TDI

Viertürige, fünfsitzige Stufenhecklimousine
Länge/Breite/Höhe/Radstand: 4,48/ 1,71/ 1,46/ 2,6 m.
Leergewicht: 1 254 kg
zulässiges Gesamtgewicht: 1 789 kg
Gepäckraum min/max: 550/ 1490 Liter
   
Antrieb: Vierzylinder-Reihenmotor
Diesel-Direkteinspritzung
Turbolader
Leistung: 77 kW/105 PS bei 4 400 /min
max. Drehmoment: 250 Nm, bei 1 500 – 2 500 /min
0 – 100: 10,6 s
Höchstgeschwindigkeit: 190 km/h
Normverbrauch kombiniert: 4,4 l/100km Diesel
CO2-Ausstoß: 114 g CO2/km, Euro 5
   
Preis: Zur Zeit gibt es noch keine Preisangabe

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Gast auto.de

Oktober 25, 2012 um 9:31 am Uhr

Wenn man sichs mal überlegt: für 24.000 DM gabs mal nen großen Wagen, Passat 1,8l 90 PS – heute soll man für ein "Billigwagen" 15.000 Euro ausgeben…

Volker Dembke

Oktober 24, 2012 um 11:24 am Uhr

was deutlich macht ….. wie billig diese autos auf den markt geschmissen werden müssen …. das sie überhaupt jemand kauft

Helmut Strube

Oktober 23, 2012 um 1:51 pm Uhr

Der Skoada Rapid wird ein vollwertiges Familienauto ohne Kompromisse bei der Sicherheit zu einem vertretbaren Preis sein, der bei mehr Platz unter dem gediegenem neuen Golf liegt.
Mit einem Jahreswagen von Seat / Skoda liege ich heute schon unter dem "0 % Nachlass" Preis eines Neuwagen Dacia bei deutlich mehr "Leistung", das habe ich selber ausprobiert 😉

Volker Dembke

Oktober 23, 2012 um 10:54 am Uhr

und wenn ich nur auf das preis/leistungsverhältnis schaue …. ist sogar DACIA allen vw und anhang modellen weit überlegen

Gast auto.de

Oktober 23, 2012 um 8:01 am Uhr

Und welche wären das?

Volker Dembke

Oktober 22, 2012 um 9:37 pm Uhr

gott sei dank gibt es leser, die audi vw seat skoda objektiov betrachten ….. als das was es ist ……. für das was sie versprechen zu schlecht zu anfällig und zu teuer. es gibt vieles in dieser größenordnung was wertiger und im verhältnis zu preis/leistung angemessen ist. keine ahnung, wer auf vw preise noch reinfallen kann

Gast auto.de

Oktober 22, 2012 um 5:06 pm Uhr

Also bei meinen Skoda (mittlerweile eine Handvoll in fast 20 Jahren) ließ sich noch bei jedem die Sitzfläche mit umklappen. Die hier gezeigte Darstellung dürfte eher der Faulheit geschuldet sein, weil es ggf. erforderlich ist, für dieses Umklappen den Vordersitz etwas zu verschieben, vor allem wenn die Leute mal wieder im Auto liegen …
Nach dem Wegfall des Octavia (I) Tour, eine echte Familienkutsche zum Familienpreis und quasi dessen legitimer Nachfolger, eben leicht modernisiert.

Gast auto.de

Oktober 22, 2012 um 11:25 am Uhr

Beim Betrachten der Fotoshow ist mir ein Mangel aufgefallen, den ich schon seit langem beklage. Während z.B. der hier kürzlich vorgestellte Fiat 500 L und andere "Vans" oder "Mini-Vans" durch kluge Sitzkonstruktion viele Kombinationsmöglichkeiten für den Transport sperriger Güter ermöglichen, spart man bei Limousinen an der falschen Stelle. Nun gut, der Rapid hat eine Heckklappe. Die hatte z.B. auch der Sierra, den meine Eltern in den 80ern fuhren. Aber bei ihm konnte man die Sitzfläche geteilt umklappen und passend dazu auch die Rückenlehne. Dann konnte hinten eine Person sitzen und daneben z.B. ein Möbelstück auf ebener Fläche transportiert werden. Beim Nachfolgemodell war die Sitzfläche noch umklappbar, aber nicht mehr geteilt. Wenn hinten noch eine Person sitzen sollte, war die Ladefläche daneben schräg. Immerhin war sie eben, wenn man die Sitzfläche umklappte, dann konnte aber hinten niemand sitzen. Danach kamen PKWs auf den Markt, bei denen man nur noch die Rückenlehnen klappen konnte und die Ladefläche immer schräg war. So sieht auf dem Foto auch der Rapid aus. Es wäre schön, wenn man bloß zu bequem gewesen wäre, die Sitzfläche umzuklappen. Das spräche bloß gegen den/die FotografenIn oder die PR-Leute. Wenn es aber konstruktiv gar nicht geht, spricht das gegen Skoda / Seat / VW.

Gast auto.de

Oktober 22, 2012 um 11:15 am Uhr

"bewährte VW-Technik"- na ja, man sollte für ein solches Urteil den TÜV-Report, ADAC-Erfahrungen bei der Pannenhilfe oder ähnliche Untersuchungen über Gebrauchtwagen heranziehen. Da ist das Urteil nicht so positiv. Allerdings gibt es auch bei anderen Herstellern eingebauten Verschleiß, damit man (die Vertragswerkstätten) noch an den Fahrzeugen verdienen kann.

Gast auto.de

Oktober 22, 2012 um 10:30 am Uhr

Nur zur Info: Die Preise des Rapid sind seit ein paar Tage auf der Skoda-Homepage zu finden !

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