Sommerzeit ist vieler Rehe Tod

Rehe sind diejenigen Wildtiere, die am häufigsten in Unfälle verwickelt sind. Zwischen April 2010 und März 2011 starben rund 200 000 Stück Rotwild entlang bundesdeutscher Straßen. Jetzt im Frühjahr steigen die Unfallzahlen wieder an.

Das frische Gras entlang von Wegen und Straßen lockt die Tiere aus dem Wald. Der Frühling beflügelt also nicht nur den Menschen, sondern übt mit seinem satten frischen Grün am Straßenrand auch auf das Rehwild nach den winterlichen Fastenmonaten eine Faszination aus. Ein weiterer Faktor für die steigende Gefahr von Wildunfällen ist die Umstellung auf die Sommerzeit. Abrupt fallen morgendlicher Berufsverkehr und Dämmerung zusammen. Damit steigt das Risiko für Wildunfälle schlagartig, denn Rehe sind besonders in den frühen Morgenstunden unterwegs. Der Deutsche Jagdschutzverband (DJV) appelliert an alle Autofahrer, besonders an Wald- und Feldrändern aufmerksam zu sein. „Für Wildtiere sind unsere Verkehrswege wie Straßen durch ihre Wohnung“, sagt Hartwig Fischer, Präsident des DJV.

Rehe verursachen 90 Prozent der Unfälle. Das geht aus der aktuellen DJV-Wildunfall-Statistik hervor. Im vergangenen Jagdjahr (von April 2010 bis März 2011) verendeten auf deutschen Straßen mehr als 200 000 Stück Rehwild nach Kollisionen mit Fahrzeugen. Zudem bezahlten rund 3 400 Wildschweine den Versuch, Landstraßen und Autobahnen zu überqueren, mit dem Leben. Unfallfolgen sind für Autofahrer nicht minder schwerwiegend: Ein Zusammenstoß mit einer 80 Kilogramm schweren Wildsau bei Tempo 50 entspricht einem Aufprallgewicht von etwa zwei Tonnen.

Ein weiterer Grund für das hohe Unfallrisiko ist die rasant steigende Verkehrsdichte. Seit 1975 hat sich das Verkehrsaufkommen in Deutschland nahezu vervierfacht: Auf Autobahnen stieg die Zahl der Fahrzeuge pro 24 Stunden auf mehr als 48 000. Auf Bundesstraßen sind es etwa 9 000. Untersuchungen zeigen, dass ab etwa 10 000 Fahrzeugen pro 24 Stunden die Straße eine unüberwindbare Barriere für viele Arten darstellt, selbst für große Tierarten wie Hirsch und Reh. Und: Beim Rothirsch ist bereits Inzucht nachgewiesen worden, weil die Tiere nicht mehr wandern können.

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