Renault

Test: Clio Renault Sport R.S. Cup – Träger der Fackel

Moderne Autos müssen unterschiedlichste Ansprüche erfüllen. Da macht es Spaß mal wieder eines zu fahren, dass sich ausschließlich dem Fahrspaß verschrieben hat. Es gab eine Zeit, da Renault für sportliche Fahrzeuge berühmt war. Renault 8 und Renault 12 Gordini legten die Grundlage, die Alpine-Modelle lieferten den elitären Überbau, und die Turbo-Varianten beispielsweise des Renault 18 oder Fuego boten in den achtziger Jahren nahezu brutale Leistung.

Sportliche Tradition

Diese sportliche Tradition ist eine ganze Weile vernachlässigt, wenn auch nie völlig abgeschnitten worden. Doch in den vergangenen Jahren haben die Franzosen wieder buchstäblich Gas gegeben. Die Renault Sport-Serie tritt in mehreren Klassen an; besonders gut passt sie zum Clio, der in der Tradition des Renault 5 steht. Und dieser begeisterte schon in den siebziger [foto id=“323639″ size=“small“ position=“left“][foto id=“323640″ size=“small“ position=“left“]Jahren mit Alpine- und Cup-Versionen.

Drei Varianten

Den 148 kW/201 PS starken Clio Renault Sport gibt es in drei Varianten: Als pures Einstiegsmodell R.S. Cup, als Standardversion und als Topmodell Gordini R.S. Wir haben uns für das Einstiegsmodell R.S. Cup entschieden, das im Vergleich zu seinen Schwestermodellen geradezu spartanisch ausgestattet ist. In zahlreichen Punkten entspricht dieses Modell der billigsten Clio-Variante „Expression“.

Das heißt: Kein Soft-Armaturenbrett, keine Windowbags, keine Nebelscheinwerfer, keine Leseleuchten, keine Klimaanlage, kein Radio. Dafür gibt es allerdings ein im Vergleich zum normalen Clio Sport eine weiter tiefergelegte Karosserie und ein mit 30 Prozent steiferen Federn ausgerüstetes Fahrwerk. Ein lobenswerter Ansatz. Am liebsten möchte man auch noch die restlichen Airbags entfernen und statt dessen Rennsitze mit Sechspunkt-Gurten und einen Überrollbügel einbauen.

Sportlichen Kurvenhatz: Perfekt geeignet

Denn zur sportlichen Kurvenhatz ist der kompakte Franzose perfekt geeignet. Das überaus straffe Fahrwerk ist sicher nicht jedermanns Sache und auf topfeben geglaubten Autobahnpassagen – die der R.S. Cup als Rüttelpiste entlarvt – auch mitunter lästig. Auf Landstraßen hingegen ist für exzellente Bodenhaftung gesorgt, und zwar weit jenseits des Grenzbereichs normaler Autos.[foto id=“323641″ size=“small“ position=“right“][foto id=“323642″ size=“small“ position=“right“]

Auf der Landstraße reicht auch die Leistung des Zweiliter-Vierventilers mit seiner klassischen Sportmotor-Charakteristik völlig aus. Der erwartete brutale Schub bleibt jedoch aus – und das liegt nicht zuletzt am relativ stattlichen Gewicht von 1.279 Kilogramm. Über 200 PS in einem Kleinwagen sind eben auch nicht mehr das, was sie mal waren. Auf der Autobahn kann der R.S. Cup zwar recht gut mitschwimmen – dafür muss jedoch emsig geschaltet werden. Sonst ziehen die großen Diesel ungerührt von dannen. Und mit einer Spitze von lediglich 224 km/h, die auf aerodynamische Defizite hindeutet, hat der starke Clio zu oft das Nachsehen. Auch ist das Triebwerk kein Sparwunder: unter 10 Liter Verbrauch auf 100 Kilometer sind nur bei Schleichfahrt möglich.

Trotzdem: Uns gefällt der puristische Ansatz des kleinen Franzosen. Wer den Clio Sport R.S. Cup kauft, wird wissen, worauf er sich einlässt. Und sollte dann gleich noch einen Sportauspuff dazu bestellen. Denn ein wenig lauter dürfte er ruhig auch noch sein.

Datenblatt: Clio Renault Sport R.S. Cup – Dreitüriger Kleinwagen
 
Länge/Breite/Höhe: 4,02/1,77/1,48 Meter
Leergewicht: 1.279 kg
   
Motor: 2,0-Liter-Benzinmotor, 148 kW/201 PS bei 7.100/min
maximales Drehmoment: 215 Nm bei 5.400/min
Vmax: 224 km/h
0-100 km/h: in 6,9 s
Verbrauch: 8,3 l/100 km
CO2-Ausstoß: 195 g/km
   
Preis: 19.900 Euro
Kurzcharakteristik: Clio Renault Sport R.S. Cup
  
Alternative zu: pseudosportlichen Lifestyle-Kleinwagen ohne gebührende Härte
Sieht gut aus in: den teuren Sonderlackierungen siriusgelb und lotusgrün
Passt zu: Energy-Drinks und Benzinblütlern

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