Peugeot

Test Peugeot 208: Mit Kleinwagen zurück zu den Wurzeln …

Von Ingo Koecher — Am 21. April rollt der neue Peugeot 208 zu den deutschen Händlern und wird damit die Fließhecklimousine 207 ablösen. Mit dem neuen 208 besinnen sich die Franzosen auf ihre Wurzeln, meint Thomas Schalberger, Peugeot Deutschland. So sei der Kleinwagen leichter und kürzer als der 207, biete dabei im inneren jedoch mehr Platz. Der Peugeot 208 wird in drei Ausstattungsniveaus als Drei- oder Fünftürer angeboten. Das Basismodell mit 1.0-Liter Dreizylinder-Ottomotor startet ab 11.600 Euro. Im Markt trifft der Peugeot 208 auf einen Opel Corsa oder den Ford Fiesta.

Wachwechsel …

Der Peugeot 208 soll die Limousine des 207 ablösen, die noch bis Mai 2012 verkauft werden wird. Bis dahin rechnet der Hersteller noch mit 3.000 abgesetzten Einheiten. Ohne Verfallsdatum bleiben bislang die Cabrio-Version 207 CC sowie der Kombi 207 SW. Peugeot plant in 2012 insgesamt 38.500 Autos im für den französischen Hersteller so wichtigen Kleinwagensegment absetzen zu können. Dabei sollen 21.000 Einheiten auf den neuen 208, 5.000 auf den 207 CC, weitere 3.500 auf den Kombi 207 SW und 6.000 Fahrzeuge auf den Peugeot 206+ entfallen.

Peugeot hat für den 208 eine breit gefächerte Zielgruppe im Auge. Die startet buchstäblich mit Fahranfängern und endet bei Senioren. Zudem sollen mit dem 208 Kunden zurückgewonnen werden, die sich bislang als [foto id=“414934″ size=“small“ position=“right“]Zweitfahrzeug bei anderen Marken umgesehen hätten, heißt es von Herstellerseite.

Auftritt

Ohne Haifischmaul startet nun auch der 208. Stattdessen wurde mit den Rückscheinwerfern die Kralle eines Löwen nachgezeichnet, meint Thomas Schalberger. Auch hätte man sich von den beinahe bis an die Fahrgastzelle reichenden Frontscheinwerfern verabschiedet. Die Leuchteinheiten sind nun kompakter und nehmen das integrierte LED-Tagfahrlicht auf.

Im Innenraum gehört ab dem mittlerem Ausstattungsniveaus Active, für das sich etwa 75 Prozent aller Käufer entscheiden werden, das besonders kleine und unten abgeflachte Multifunktionslenkrad zur Serie. Neu, und für alle Fahrzeuge ab Werk, ist die Anordnung des Instrumententrägers anstelle eines Head-up Displays. Die Positionierung sorgt in Verbindung mit dem kleinsten Pkw-Lenkrad im Markt dafür, dass jederzeit alles im Sichtfeld des Fahrers liegt, ohne dabei die Blickrichtung ändern zu müssen.

Angenehme Haptik liefert der im vorderen Bereich des Armaturenbretts verbaute weiche Kunststoff. Insgesamt sind Materialauswahl sowie Verarbeitung stimmig und hinterlassen einen wertigen Eindruck. So finden sich an Armaturenbrett und Türen Rahmungen, Griffe und Zierleisten in Aluminium- und Klavierlackoptik. Das Gestühl ist Peugeot-typisch weich, bietet ausreichend Seitenhalt und ist gut konturiert.

Fahreindruck

Während der Präsentation hatte auto.de Gelegenheit, den 1.4-Liter VTi Benziner mit 70 kW/95 PS und den 1.6-Liter e-HDi Diesel mit 68 kW/92 PS und Stop-Start System zu testen. Geschaltet wurde in beiden Modellen [foto id=“414935″ size=“small“ position=“left“]über manuelle Fünfganggetriebe, optional stehen Sechsganggetriebe zur Verfügung. Butterweich ließen sich die Gänge über kurze Wege präzise einlegen. Eine Automatik ist für Ottomotoren nicht verfügbar. Für die Selbstzünder kann mit e-HDI und Stop-Start System neben manuellen Fünf- und Sechsgangschaltgetrieben das automatisierte Fünf- oder Sechsgangschaltgetriebe EGS geordert werden.

Überzeugend waren beide Fahrzeuge im Handling. Die Lenkung arbeitet direkt, bei der Abstimmung des Fahrwerks wurde ein guter Kompromiss zwischen sportlich-straff und komfortabel-weich gefunden. Zudem stellt der 3.962 mm lange und 1.739 mm breite Peugeot 208 seinen Fahrer vor keinerlei Probleme im urbanen Umfeld großer Ballungszentren. Die Motorisierungen erlebten wir als angemessen, beide Testfahrzeuge ließen sich agil und leicht bewegen. Einzig auf dem absolvierten Autobahnabschnitt hätten wir uns einen sechsten Gang gewünscht. Wer also vor hat, den 208 häufig für längere Etappen einzusetzen, sollte auf den sechsten Gang nicht verzichten. Der erhöht die Laufruhe und sorgt durch niedrigere Drehzahlen für weniger Verbrauch.

Verbrauch

Beim Thema Verbrauch konnte der 1.4-Liter Benziner mit 70 kW/95 PS nicht ganz überzeugen. Am Ende unserer Teststrecke verzeichneten wir 7,0 l/100 km. Im Kleinwagensegment sollte maximal eine sechs, idealerweise eine fünf vor dem Komma stehen. Ganz anders schnitt da der Diesel mit seinem 1.6-Liter e-HDi und 68 kW/92 PS ab. Wir haben den Wagen, ausgerüstet mit Stop-Start System, mit 4,6 l/100 km bewegt. Ein überzeugendes Ergebnis.

An die guten Werte des Selbstzünders sollen die für Juli 2012 angekündigten und von Peugeot selbst entwickelten 1.0-Liter und 1.2-Liter Dreizylinder Benzinmotoren mit 50 kW/68 PS und 60 kW/82 PS anknüpfen. Den Verbrauch des 1.0-Liter gibt der Hersteller im Mittel mit 4,3 l/100 km, den des 1.2-Liter mit 4,5 l/100 km an. Wenn auch erfahrungsgemäß noch etwas zugegeben werden muss, dürften sich die Verbrauchswerte am Ende bei etwa 5,x l/100 einpendeln. Für den kleinen 1.0-Dreizylinder ruft Peugeot 11.600 Euro, für den 1.2-Liter Dreizylinder 14.150 Euro auf.

Aggregate

Die Motorenpalette des Peugeot 208 umfasst vier Benzinmotoren und zwei Dieselaggregate. Die Ottomotoren starten mit dem 1.0-Dreizylinder mit 50 kW/68 PS und einem 1.2-Liter Dreizylinder mit 60 kW/82 PS. Hinzu [foto id=“414936″ size=“small“ position=“right“]kommt ein 1.4-Liter Vierzylinder Benziner in den Leistungsstufen 60 kW/82 PS und 70 kW/95 PS. Der 1.6-Liter Vierzylinder Benzinmotor steht mit 88 kW/120 PS und 115 kW/156 PS zur Verfügung.

Die Dieselfraktion startet mit einem 1.4-Liter Vierzylinder mit 50 kW/68 PS. Der 1.6-Liter Vierzylinder Diesel ist in den Leistungsstufen 68 kW/92 PS und 84 kW/114 PS lieferbar. Unter den Selbstzündern lässt sich zudem mit e-HDI Modellen das Stop-Start System buchen.

Ausstattung

Der Peugeot startet in den drei Ausstattungsniveaus Access, Active und Allure. Hinzu kommen sieben Pakete, wie das Cool-, Sicht- oder Leder-Paket. Zur Serie der Basisvariante des Peugeot 208 gehören Antiblockiersystem ABS, sechs Airbags, elektronisches Stabilitätsprogramm ESP mit Antischlupfregelung ASR, elektronische Bremskraftverteilung EBV, Notbremsassistent und SSP Steering Stability Program sowie Isofix-Kindersitzbefestigung. Hinzu kommen Servolenkung, ein höhen- und tiefenverstellbares Lenkrad und Funk-Zentralverriegelung.

Fazit

Mit der Baureihe des 208 liefert Peugeot einen Kleinwagen, der zum moderaten Preis in einem, so Bernhard Voss, Peugeot Deutschland, preissensiblen Segment punkten soll. Und das kann dem Kleinwagen durchaus gelingen. Der Franzose ist gut verarbeitet und bietet im Fond angenehme Platzverhältnisse für normalwüchsige Europäer. Für Alltagstauglichkeit sorgt zudem das von 285 Liter auf bis zu 1.076 Liter erweiterbare Ladevolumen des [foto id=“414937″ size=“small“ position=“left“]Kleinwagens. Dabei ist eine maximale Zuladung von 334 kg bis 410 kg in Abhängigkeit von Motorisierung und Ausstattung möglich.

auto.de-Bewertung

Der Peugeot 208 ist ein zeitgemäßes Fahrzeug des Kleinwagensegments. Mit dem aufgerufenen Startpreis von 11.600 Euro für den Dreizylinder-Einstiegsbenziner mit 50 kW/68 PS – verfügbar ab Juli 2012 – bewegt sich der 208 auf Augenhöhe etwa zum Opel Corsa 1.2-Liter ecoFlex mit 51 kW/70 PS für 11.825 Euro.

Überzeugend war der Verbrauch des von uns gefahren 1.6-Liter e-HDi Diesel mit 68 kW/92 PS und Stop-Start System. Der pegelte sich im Mittel bei 4,7 l/100 km ein. Wenig Begeisterung löste indes der 1.4-Liter Vierzylinder Benzinmotor aus, dessen Verbrauch bei 7,0 l/100 lag. Für Sparfüchse dürften hier die im Juli und September 2012 startenden Dreizylinder-Benzinmotoren interessanter sein.

Wer weniger den Verbrauch, sondern vielmehr die Leistung im Blick hat, für den bietet Peugeot ab Frühjahr 2013 einen 208 GTI. Unter der Haube des kleinen Racers wird ein 1.6-Liter Ottomotor mit etwas mehr als 200 PS arbeiten.

Datenblatt Peugeot 208
   
drei- oder fünftüriger Kleinwagen mit Fließheck, Fünfsitzer, Frontantrieb
   
Länge/Breite/Höhe: 3.962 mm/1.739 mm/1.460 mm
Radstand: 2.538 mm
   
Motoren  
Otto 1.0-Dreizylinder, 50 kW/68 PS (ab 07/2012)
1.2-Liter Dreizylinder, 60 kW/82 PS (ab 09/2012)
1.4-Liter Vierzylinder, 60 kW/82 PS, 70 kW/95 PS
1.6-Liter Vierzylinder, 88 kW/120 PS, 115 kW/156 PS
   
Diesel 1.4-Liter Vierzylinder, 50 kW/68 PS
1.6-Liter Vierzylinder, 68 kW/92 PS, 84 kW/114 PS
   
Drehmoment: 95 – 270 Nm
Höchstgeschwindigkeit: 163 – 215 km/h
Beschleunigung 0-100 km/h: 7,3 – 16,2 s
   
Verbräuche  
Hersteller: 3,4 – 5,8 l /100 km
Test: 7,0 l/100 km (1.6-Liter Benziner)
4,6 l/100 km (1.6-Liter Diesel eHDi, Stop-Start)
CO2-Ausstoß: 99 – 135 g/km
Schadstoffklasse: Euro 5
Energieeffizienzklasse: A – D
   
Ausstattung
(Serie, Auswahl, Niveau Access):
Antiblockiersystem ABS, sechs Airbags, elektronisches Stabilitätsprogramm ESP mit Antischlupfregelung ASR, elektronische Bremskraftverteilung EBV, Notbremsassistent, Isofix, Servolenkung, höhen- und tiefenverstellbares Lenkrad, Funk-Zentralverriegelung
   
Gewichte/Zuladung  
Leergewicht: 1.153 – 1.268 kg
zul. Gesamtgewicht: 1.484 – 1.665 kg
Zuladung: 349 – 410 kg
Anhängelast gebremst: 750 – 1.150 kg
Anhängelast ungebremst: 400 – 580 kg
zul. Stützlast: 29 – 46 kg
zul. Dachlast: 65 kg
Kofferraumvolumen: 285 – 1.076 l
   
Preise  
Basismodell: ab 11.600 Euro (inkl. 19 Prozent MwSt.)
Topmodell: ab 19.950 Euro (inkl. 19 Prozent MwSt.)

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Gast auto.de

April 25, 2012 um 11:34 pm Uhr

na schön, die franzosen kriegen das hin, was die deutschen nicht schaffen (ausnahme opel), ein vernünftiges auto, das auch noch sparsam und günstig ist dank 3-zylinder schade, daß vw oder audi solch ein auto nicht herstellt

Werner Amlacher

April 25, 2012 um 10:44 am Uhr

Ist das dann kein Japaner mit Peugeot-Emblem? Na das ist wirklich etwas Neues!!!

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