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Toyota Yaris Hybrid: Aus Freude am Sparen

Der Toyota Yaris verfügt im Segment der Kleinwagen über ein Alleinstellungsmerkmal. Die Baureihe bietet den einzigen Voll-Hybrid der Klasse. Zwei Wochen mit dem Hightech-Japaner beantworten die Frage, ob sich die Anschaffung der Antriebstechnik lohnt. Für die getestete Version in Topausstattung „Club“ sind 19 200 Euro fällig. Das Basismodell kostet 16 950 Euro.

Auf dem hart umkämpften Markt der Kleinwagen bewährt sich seit 1999 der Toyota Yaris durchaus erfolgreich. Mit bislang europaweit 2,5 Millionen verkauften Fahrzeugen hat sich der kleine Japaner wacker gegen die Platzhirsche VW Polo oder Opel Corsa behauptet. Eigentlich kein Wunder, denn der Kleine ist ein komplett europäisches Auto, dessen Produktionsstätte im nordfranzösischen Onnaing bei Valenciennes steht. Alle Yaris für Europa, Japan und die USA rollen dort vom Band. Die aktuelle dritte Modellgeneration ist seit 1999 auf dem Markt, [foto id=“457923″ size=“small“ position=“left“]als der erste Yaris den Starlet ablöste. Neben zwei Benzin- und einem Dieselmotor, die ein Leistungsspektrum zwischen 51 kW/90 PS und 73 kW/99 PS abdecken, bietet er als einziger Kleinwagen auf dem Markt einen Voll-Hybrid an Antriebsalternative.

Die Systemleistung, also die Addition aus Leistung des Verbrennungsmotors und des Stromspeichers, addiert sich auf 74 kW/100 PS. Bei dem Verbrennungsmotor handelt es sich um einen Vierzylinder-Benziner mit 1,5 Liter Hubraum mit variabler Ventilsteuerung, der 55 kW/74 PS leistet. Der Elektromotor liefert 45 kW/61 PS. Als Kraftübertragung agiert ein stufenloses CVT-Getriebe. Zum Test trat der Kleine mit der Kraft der zwei Herzen in der Top-Ausstattungsvariante „Club“ an.

Innen wie außen unterscheidet sich der Hybrid-Yaris in nichts von den anderen Antriebsvarianten. Dank der kompakten Antriebskomponenten ist nicht einmal das Volumen des Gepäckraums eingeschränkt. 286 Liter repräsentieren Klassenstandard, bei umgeklappten Rücksitzen sind es dann 710 Liter. Mit dem 3,09 Meter langen Fünftürer kann eine zwei- bis dreiköpfige Familie gut leben. Der Innenraum ist aufgeräumt, den vorderen Sitzen lässt sich allenfalls eine etwas kurze Sitzfläche anlasten. Die Materialanmutung verdeutlicht, dass Kleinwagen bei allen Herstellern mit spitzem Stift kalkuliert sind. So kann das schwarze Hartplastik für die Türinnenverkleidung allenfalls in Kreisen nordkoreanischer Bade-Enten mit dem Begriff „Premium“ kokettieren. Ärgerlich ist auch die schlechte Übersichtlichkeit der Karosserie. Nach vorne endet das Auto [foto id=“457924″ size=“small“ position=“right“]optisch an der unteren Kante der Windschutzscheibe. Selbst wenn der Fahrer 1,90 Meter misst und hoch sitzt. Die eingeschränkte Sicht nach hinten kompensiert eine Rückfahrkamera. Warum Toyota im vorderen Stoßfänger die Parkpiepser schwänzt, wissen die Götter.

Bei Hybridantrieben stellt sich generell die Frage, ob sie sich in puncto Sparsamkeit gegen moderne Dieselmotoren durchsetzen können. Der Yaris-Hybrid kann die Frage in der Praxis mit einem eindeutigen „Ja!“ beantworten. Allerdings erwartet ein Hybrid eine gewisse Umstellung der Fahrweise, um sein Sparkonzept voll zu entfalten. Je weitsichtiger und gelassener der Fahrer hinter dem Volant agiert, desto wirtschaftlicher rollt das Fahrzeug durch die Lande. Das Display im zentralen Touchscreen-Bildschirm unterstützt mit übersichtlicher Grafik die Bemühungen, dem 36-Liter-Tank so viele Kilometer wie möglich abzuringen.

Wer sich für einen Hybriden entscheidet, muss sich darüber im Klaren sein, dass diesem Antriebskonzept Sportlichkeit so wesensfremd ist, wie Voodoo-Tänze dem Heiligen Vater. Der kleine Japaner erleichtert es in jeder Fahrsituation, die erforderliche Gelassenheit zu bewahren. Dazu trägt das angenehm leise Agieren des Antriebs bei. Das stufenlose Automatikgetriebe irritiert nur dann, wenn ein beherzter Tritt aufs Gaspedal den vollen Leistungseinsatz abfordert. Dann dreht der Motor hoch und vermittelt kurz einen bemühten Eindruck. Das optimale Einsatzgebiet des Kleinen ist auf jeden Fall der städtische Verkehrsraum. An Ampeln ruht der Motor und auf kurzen Strecken im Stopp-and-Go-Verkehr rollt der Yaris elektrisch. Natürlich ist es unter keinen praktischen Umständen [foto id=“457925″ size=“small“ position=“left“]möglich, die akademischen 3,5 Liter des Normverbrauchs zu erreichen. Hybridtypisch bewegt, bleibt der Yaris jedoch unter fünf Liter, was vor allem in der Stadt ein ausgezeichneter Verbrauchswert ist.

Ja, der Yaris Hybrid lohnt sich

Er überzeugt im Alltag mit seinem Motorkonzept, vorausgesetzt, der Fahrer erwartet keine sportlichen Ambitionen. Auch mit Hybridantrieb bleibt der Yaris ein praktischer Kleinwagen, der ein modernes unverwechselbares Design und eine ordentliche Serienausstattung bietet.

Bewertung

Plus: Laufruhiger, sparsamer Antrieb, problemloses Alltagsverhalten, gute Verarbeitung
Minus: Unübersichtliche Karosserie, teilweise billig anmutende Materialanmutung, kurze Sitzflächen vorne

Daten: Toyota Yaris Hybrid Life

Fünftürige Kompaktlimousine
Länge/Breite/Höhe/Radstand in Millimetern: 3 905/ 1 695/ 1 510/ 2 510
Leergewicht: 1 235 kg
zulässiges Gesamtgewicht: 1 565 kg
Gepäckraum min/max: 286/710 Liter
Tankinhalt: 36 Liter
Preis: 19 200 Euro

Motorisierung

Vierzylinder-Reihenmotor aus Leichtmetall
Leistung: 55 kW/74 PS bei 4 800 /min
max. Drehmoment: 111 Nm, bei 3 600 – 4 400 U/min
Elektromotor: 45 kW/60 PS
Nickel-Metallhydrid-Batterie
max. Drehmoment: 169 Nm
0 – 100 km/h: 11,8 s
Höchstgeschwindigkeit: 165 km/h
Normverbrauch kombiniert: 3,5 l/100km (Benzin9
CO2-Ausstoß: 79 g CO2/km, Euro 5

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Gast auto.de

März 17, 2013 um 2:29 pm Uhr

Guter Artikel, aber der YARIS ist nicht 3,09 m lang sondern um die 3,90, VW Pologröße also.
Ich habe mit meinem Prius 3 den Normverbrauch von 3,9 Liter im Jahresmittel 2012 über die gefahrenen 21.000km leicht unterboten.
Warum sollte das ein vorausschauend fahrender Yarisfahrer nicht schaffen?
Meine Durchschnittsgeschwindigkeit war dabei mit 49km/h deutlich höher als die des NEFZ mit nur 32,5km/h, es geht, problemlos…

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