Unfallforschung – Transporter sicherer als ihr Ruf

Das schlechte Image von Transportern ist nicht gerechtfertigt. Die Lieferwagen sind nicht häufiger in Unfälle verwickelt als Pkw. Und sie bieten ihren Insassen vergleichbar guten Schutz, wie erste Ergebnisse einer Untersuchung belegen. Auch die Arten der Unfallbeteiligungen weichen kaum voneinander ab.

Die Zahl der bei Unfällen mit Transporter-Beteiligung getöteten Personen geht kontinuierlich zurück. Nach dem Höchststand von 132 deutschlandweit Getöteten im Jahr 2001 kamen 2006 noch 111 Menschen ums Leben. Das geht aus der unter anderem von der Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt) und der Prüforganisation Dekra vorgenommenen Untersuchung hervor.

Das Unfallrisiko von Transportern ist zwar ebenfalls gesunken, liegt mit 11,8 Unfällen pro 1.000 zugelassene Fahrzeuge aber immer noch über dem von Pkw, die auf einen Wert von 9,4 kommen. Aber nur in rund fünf Prozent der Fälle sind die Transporterfahrer die Hauptverursacher. Am häufigsten sind mit gut einem Viertel Auffahrunfälle, danach folgen Unfälle an Kreuzungen.

Trotz der allgemein positiven Entwicklung sieht die Studie weiteres Verbesserungspotential. So sind Transporterfahrer häufig Gurtmuffel, innerorts sind bis zu 37 Prozent nicht angeschnallt. Pkw-Fahrer legen hingegen zu fast 100 Prozent den Gurt an. Die Weiterverbreitung des noch viel zu selten eingesetzten Schleuderschutzes ESP könnte viele Unfälle verhindern. Die Studie geht bei flächendeckender Verbreitung von einer Reduktion der Unfallhäufigkeit um sieben bis acht Prozent aus. Die Zahl der Getöteten und Schwerverletzten könnte um rund 20 Prozent gesenkt werden.

Auch ein besserer technischer Zustand der Transporter würde die Verkehrssicherheit positiv beeinflussen. Bei den Untersuchungen der Unfallursachen wiesen 57 Prozent der Transporter technische Mängel auf, besonders häufig an der Bremse. Bei jedem vierten Fahrzeug waren die Defekte unfallrelevant.

Im Rahmen der Untersuchung wurden 1.637 Transporterunfälle berücksichtigt. Die vollständigen Ergebnisse sollen im Frühjahr 2011 vorliegen.

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