Vorstellung Aprilia NA 850 Mana: Einfach unkompliziert

Während die Automatik im Auto längst zum Alltag gehört, hat es im Motorradbau zwar immer wieder entsprechende Vorstöße gegeben, die sich jedoch nicht durchsetzen konnten. Motorrad fahren und schalten gehört für Biker einfach zusammen. Automatik? Das ist doch nur etwas für Roller.

Aprilia – selbst Rollerproduzent – hat mit der NA 850 Mana ein Motorrad auf die Räder gestellt, das auch eingefleischte Automatikgegner unter den Zweiradfahrern zumindest ins Grübeln bringen kann.

Aggregat

850 Kubikzentimeter und 55 kW / 75 PS klingen zunächst einmal eher nüchtern. Doch wie der[foto id=“30595″ size=“small“ position=“right“] 90-Grad-V2 seine Leistung über die siebenstufige und elektrisch gesteuerte Automatik auf die Straße bringt beeindruckt. Ohne spürbare Zugunterbrechung stürmt die Mana nach vorne. Eine große Airbox, Doppelzündung und ausgeklügelte Abgaswege sowie 38 Millimeter messende Drosselklappen sorgen für mächtigen Schub und über 76 Newtonmeter Drehmoment bei 5000 Umdrehungen.

Touring-Modus

Aprilia hat eine ausgeklügelte Automatik entwickelt. Sie bietet drei verschiedene Fahrstufen sowie zusätzlich die Möglichkeit, sequenziell zu schalten. Drei Modi, mit denen unterschiedliche Drehzahlen für die Gangwechsel vorgewählt werden, stehen dem Fahrer zur Verfügung. Sie werden mittels Knopfdruck am rechten Lenkerende abgerufen. Zwischen ihnen [foto id=“30596″ size=“small“ position=“left“]kann auch während der Fahrt hin- und hergeschaltet werden. Aprilia empfiehlt als gelungenen Kompromiss den Touring-Modus.

Regen-Modus

Darunter rangiert der etwas zurückhaltender ansprechende Regen-Modus, darüber liegt das Sportprogramm mit mehr Biss. Der äußert sich aber vornehmlich akustisch denn in objektiv spürbarem Mehr an Vorwärtsdrang. Die Stunde des Sport-Programms schlägt aber, wenn der Fahrer der Automatik den Laufpass geben und die Möglichkeit des manuellen Schaltens nutzen möchte. Die Getriebestufen können auf Wunsch über zwei Knöpfe am linken Lenkerende oder[foto id=“30597″ size=“small“ position=“right“] über einen Fußhebel nach persönlichem Geschmack eingelegt werden. Zwischen beiden Optionen kann jederzeit hin- und hergewechselt werden. Bei falscher Gangwahl greift die Technik korrigierend ein. So kann auch bedenkenlos beispielsweise in der vierten Getriebestufe auf die rote Ampel zugefahren werden, da das Getriebe automatisch herunterschaltet.

Man kann auch selbst…

In der Praxis erweist sich die mittlere Abstufung tatsächlich als die beste. Sie bietet mehr als ausreichende Fahrleistungen und ist mit dem Terminus Touring nur unzureichend charakterisiert. Das Temperament der Mana bleibt so oder so recht sportlich, auch wenn Aprilia das Modell als Tourer einordnet. Eine Automatik lässt sich als Komfortargument beim Bummeln über die Landstraße oder auf langen Reisen aber nun einmal besser verkaufen. Ein Herunterschalten per Hand oder Fuß ist übrigens auch in allen Automatikprogrammen jederzeit problemlos möglich, um zum Beispiel den Motor stärker abzubremsen oder mehr [foto id=“30771″ size=“small“ position=“left“]Drehzahl fürs Überholen abzurufen. Nur hochschalten geht nicht.

Nicht daruf sondern drinnen…

Die Sitzposition ist gelungen und verströmt sogar einen Hauch Supermoto. Der Fahrer nimmt in 80 Zentimetern Höhe mehr in als auf der Maschine Platz. So besticht die Mana auch durch zielgenaue Lenkmanöver. Dazu kommen hervorragende Bremsleistungen. Während der Primärantrieb mittels Riemen erfolgt, kommt bei der Kraftübertragung auf das Hinterrad eine klassische Kette zum Einsatz.

Helm & Handbremse

Doch nicht nur die Automatik hebt Aprilias 850er aus der Masse hervor. Der Tank steckt [foto id=“30772″ size=“small“ position=“right“]unter der Sitzbank und wird über einen Stutzen unter dem Soziussitz befüllt, denn vorne ist dafür kein Patz. Die findigen Aprila-Konstrukteure haben dort ein beleuchtetes Helmfach einschließlich Steckdose untergebracht. Es steckt unter einer elektronisch zu öffnenden Abdeckung der Tankattrappe. Soviel durchdachten Alltagsnutzen dürften bislang ebenfalls nur Rollerfahrer genießen. Eine Handbremse verhindert zudem ungewolltes Losrollen an abschüssigen Stellen. Ungewöhnlich geraten ist auch die Anordnung des Federbeins, das nicht zentral, sondern leicht nach links versetzt angeordnet ist.

Fazit

Die Aprilia NA 850 Mana ist einfach ein unkompliziertes Motorrad, das beweist, dass der Fahrspaß auch bei einer Automatik nicht auf der Strecken bleiben muss.

Technische Daten: Aprilia NA 850 Mana

Motor (Bauart, Hubraum):
V2, 839 ccmMax. Leistung: 56 kW / 76 PS bei 7250 U/min
Max. Drehmoment: 76,5 Nm bei 5000 U/min
Getriebe: 7-Stufen-Automatik
Tankinhalt: 15 LiterGewicht (vollgetankt): 230 kg
Höchstgeschwindigkeit: 200 km/h
Preis: 8949 Euro

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