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VW Nutzfahrzeuge: Oldtimer-Restaurierung – Neue Lust an alten Lastern

Sie sind die Lastenesel, die das Wirtschaftswunder ins Laufen brachten. Ein Knochenjob, der Kleintransporter wie die legendären Volkswagen „Bulli“ meist verbrauchte bis sie beim Verschrotter endeten. Für VW-Busse, die diesem Schicksal entgingen, hat Volkswagen Nutzfahrzeuge in Hannover jetzt ein Oldtimerzentrum mit Sammlung und Restaurierungswerkstatt eröffnet.

Damit widmet Volkswagen den historischen Nutzfahrzeugen einen Markentempel wie es ihn in dieser Form noch nicht gibt. Die Klassikabteilung soll das VW-Markenimage stärken und so den Neuwagenabsatz bei [foto id=“410949″ size=“small“ position=“left“]Nutzfahrzeugen unterstützen. Keine leichte Aufgabe, achten doch die meisten gewerblichen Transporterkäufer bislang mehr auf Kosten und Nutzen als aufs Markenprestige.  

Präsentiert wird aber auch eine Sammlung seltener Transporter und Busse auf dem Unternehmensgelände in einer Halle mit über 5.000 Quadratmetern. Rund 100 Fahrzeuge vom exzentrischen Fridolin für die Post über die Transporter T1 bis T4, verschiedene LT-Laster bis zum Citykurier Caddy, dessen ältestes Baujahr (1982) gerade mit dem H-Kennzeichen geadelt wird, werden dort präsentiert. Beschafft oder angekauft wurden die Klassiker aus anderen Teilen des Unternehmens, bei Privatkunden und bei Clubs. Von allen aktuellen Baureihen wie Amarok oder T5 soll künftig jeweils rechtzeitig ein Fahrzeug beiseite gestellt werden. Auch die Vermietung und den Verkauf von Oldtimern plant VW bereits. Vor allem aber zeigt VW Nutzfahrzeuge seine alten Schätze immer öfter bei eigenen Oldtimer-Events und bei Messen wie der Techno Classica. So feiern die Hannoveraner derzeit in Essen den 45. Geburtstag der zweiten Bulli-Generation T2 [foto id=“410950″ size=“small“ position=“right“]und den 30. Geburtstag des kompakten Caddy, der ursprünglich vom Golf abgeleitet worden war, mit einem bunten Bild aus Bussen, Pickups, Pritschen sowie Camping- und Kastenwagen. Meist sind die Oldies von VW in penibel gepflegten Originalzustand, manche sind perfekt restauriert, andere dürfen aber auch die Patina einer aufregenden Vergangenheit im Arbeitseinsatz zeigen. Fast immer aber sind die Laster von Besuchern umlagert. Mit den alten Helden der Arbeit und des Alltags verbinden die Menschen sentimentale Erinnerungen – ganz so wie bei einstigen Pkw-Massenmodellen, die durch Verschrottungsaktionen oft seltener sind als manche Supersportwagen.

Immer mehr Firmen nutzen diesen Nostalgieeffekt und lassen historische Transporter als Werbeträger aufwändig restaurieren und sind damit die wichtigsten Kunden für Volkswagen Nutzfahrzeuge Oldtimer. Aber auch private Liebhaber können ihre Schätze in der „Bulli-Werkstatt“ reparieren oder runderneuern lassen. Dies zu handelsüblichen Werkstattsätzen von 80 Euro pro Arbeitsstunde. Eine Komplett-[foto id=“410951″ size=“small“ position=“left“]Restaurierung kann jedoch den Zeitwert von Bulli & Co bisweilen überschreiten – dieser überspringt in Ausnahmefällen schon die 100.000-Euro-Marke.

Bei Volkswagen Nutzfahrzeuge Oldtimer gehört zu jeder Werksrestaurierung  eine ausführliche Dokumentation, Urkunde und Fotodokumentation. Außergewöhnlich ist zudem die Werksgarantie auf alle Teile und Arbeiten. Insgesamt sind derzeit 15 Mitarbeiter in der Traditionsabteilung der Transportermarke beschäftigt, künftig sollen es 22 Restaurierungsspezialisten sein. Stolz ist man bei VW auch auf ein dieser Art vielleicht einzigartiges Archiv über die Gewerbe- und Freizeitmodelle aus Wolfsburg und Hannover. Kaum eine Frage zur Geschichte von Bulli und Brüdern, die der Fundus unbeantwortet lässt. Die Käufer und Fans der kultigen Kastenwagen wird es freuen und die Konkurrenz könnte nachziehen. Immerhin bemühen sich mittlerweile auch Mercedes-Benz, Opel und Ford um ihre historischen Arbeitstiere mit Stern, Blitz oder Pflaume.

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