100. Todestag von Rudolf Diesel – Eine zündende Erfindung

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Der Todestag von Rudolf Diesel jährt sich zum 100. Mal Bilder

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Ob Rudolf Diesel wohl gefallen hätte, dass Ingenieure heutzutage seinen Motor einfach mit einem Elektroantrieb kombinieren? Ganz bestimmt, sagte er doch selbst über seine Erfindung: „Mein Motor macht immer noch große Fortschritte.“ Wie groß die Fortschritte und die damit einhergehenden Erfolge seines Dieselmotors waren, hat der Ingenieur nicht mehr erlebt: Vor 100. Jahren verstarb er im Alter von 55 Jahren.

In Deutschland hat aktuell etwa jeder zweite Neuwagen einen Dieselantrieb. Viele Millionen Dieselmotoren treiben weltweit Autos, Lkw und Schiffe an. „Der Diesel ist eine Schlüsselkomponente, um ambitionierte Emissionsgrenzen zu erreichen“, sagt Markus Heyn, Vorstand der Diesel Systems des Zulieferers Bosch.

Patent auf 13 Seiten

Absehbar war das noch nicht, als Ingenieur Rudolf Diesel als 33-Jähriger seine Patentschrift einreichte. Elf Jahre zuvor hatte er an der Technischen Hochschule München seinen Abschluss gemacht. Auf 13 Seiten hatte Diesel den später nach ihm benannten Motor skizziert, im Februar 1893 bewilligte das kaiserliche Patentamt seinen Antrag.[foto id=“484806″ size=“small“ position=“right“]

Erfolgsgeheimnis Selbstzündung

Das Erfolgsgeheimnis der Konstruktion war die Selbstzündung, ein Begriff der bis heute als Synonym für seinen Motor steht. Diesel konstruierte seine Erfindung so, dass ein Luft-Kraftstoff-Gemisch 20-fach verdichtet wurde und allein durch diesen Druck entflammte.

Enormer Effizienzgewinn

Der Effizienzgewinn aufgrund der hohen Verdichtung war enorm. Als der Erfinder mit seinen Arbeiten begann, hatten Benzinmotoren einen Wirkungsgrad von 12 Prozent, Gas-Motoren kamen auf 17 Prozent. Schon der erste Prototyp von Diesel nutzte 25 Prozent der Energie des Kraftstoffes aus. Weil Dieselmotoren wegen der hohen Drücke besonders massiv gebaut werden müssen, wurden sie zunächst stationär eingesetzt, 1903 lief das erste Schiff mit Dieselmotor vom Stapel.

Erster Seriendiesel: Mercedes-Benz 260 D

Unter Automobilexperten galt der Selbstzünder um 1920 als Antrieb der Zukunft. Doch bis das erste Auto mit dieser Technik ausgestattet wurde, dauerte es. 1936 ging der Dieselmotor im Mercedes-Benz 260 D zum ersten Mal in Serie. Doch über Jahrzehnte stand der Diesel für Spaßverzicht: Die Saugmotoren mit Nebenkammereinspritzung waren nicht nur träge, sondern auch als laut und dreckig verrufen.

Ins Gegenteil verkehrte sich das spätestens in den 1990er Jahren dank direkter Kraftstoffeinspritzung und zunehmender Verbreitung der Turboaufladung. Aber schon 1975 hatte der VW Golf Diesel als erster Selbstzünder in der Kompaktklasse den Dieselmotor beliebt gemacht, andere Hersteller folgten. Sparsam, laufruhig und durchzugsstark sind die heutigen Selbstzünder, bei denen der Einsatz eines Turboladers längst Standard ist und die deshalb schon bei niedrigen Drehahlen ein hohes Drehmoment liefern. Abgasnachbehandlungssysteme sorgen dafür, dass auch anspruchsvolle Emissionsnormen unterschritten werden. Noch sparsamer und umweltfreundlicher wird der Diesel mit elektrischen Komponenten kombiniert als Hybridantrieb.

Misteriöser Tod

Wie viel Fortschritt sein Motor gemacht hat, erlebte der Erfinder kaum mehr im Ansatz: Auf einer Schiffsüberfahrt nach London, wo er an einem Treffen der „Consolidated Diesel Manufacturing Ltd.“ teilnehmen wollte, verschwand er am Abend des 29. September 1913, rund 20 Jahre nach Patentierung seiner Erfindung. Tage später fanden Seeleute eine Leiche im Wasser, die nicht geborgen werden konnte, aber anhand von persönlichen Gegenständen als Rudolf Diesel identifiziert wurde. Die genauen Umstände seines Todes konnten nie aufgeklärt werden.

Seine Erfindung aber wird noch lange weiter leben, glaubt Bosch-Experte Heyn. „Wir entwickeln diesen Antrieb weiter. In den nächsten Dekaden werden wir weiter Diesel fahren.“

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