Toyota

40 Jahre Toyota Celica: Der Nippon-Mustang

Sehr elegant, ziemlich sportlich und ein bisschen geklaut: Der Toyota Celica ist eins von ganz wenigen Kultautos aus Japan. Nun feiert der Nippon-Mustang 40. Geburtstag.

Was die können, können wir auch

Was die können, können wir auch – mit diesem Motto legte die japanische Autoindustrie in den 60er- und 70er-Jahren einen rasanten Aufstieg hin. Da in den frühen 70ern fast jede europäische und amerikanische Marke ein sportliches Coupé im Programm hatte, wollte Toyota natürlich nicht nachstehen. [foto id=“314624″ size=“small“ position=“right“][foto id=“314625″ size=“small“ position=“right“]1970 wurde die Celica auf der Tokio Motor Show präsentiert. Die Vorbilder waren unübersehbar: Ein Muscle Car wollte der Toyota sein, aber ein ganz kleines. Schließlich hatte die Celica nur halb so viele Zylinder anzubieten wie ein Ford Mustang oder Dodge Challenger. Beim Hubraum war das Verhältnis ebenso klar: Der Japaner war die Studentenbude, der Amerikaner die Villa mit zehn Zimmern.

„Long hood – short deck“-Design

Beim Design allerdings war der Toyota ganz dicht dran an Mustang und Co, zumindest während der ersten Serie von 1970 bis 1975. Unter der Haube blitzten zwei zurückgesetzte Doppelscheinwerfer böse hervor. Das typische „Long hood – short deck“-Design (lange Haube und kurzer Kofferraum) gelang den Japanern perfekt. Die Fastback-Version des Autos bekam senkrechte Rückleuchten mit drei Kammern, genau wie der Mustang. Funktionslose Lufthutzen in der Haube und Rallye-Streifen rundeten den prägnanten Auftritt ab.

Herrlich schrullige Details

Wer hinter dem dürren Dreispeichen-Lenkrad Platz nimmt, entdeckt herrlich schrullige Details: Die sechs runden Hupknöpfe etwa, das mit Instrumenten überfrachtete Armaturenbrett oder die Holzfolie, die sich gar nicht erst bemüht, nach echtem Holz [foto id=“314626″ size=“small“ position=“left“]auszusehen. Das Cockpit versprüht spießige Gemütlichkeit und ist dabei besser verarbeitet, als man es von einem „echten“ Muscle Car der frühen 70er gewohnt ist.

Leichtfüßigkeit

Sobald man den hauchdünnen Zündschlüssel umdreht, meldet sich ein Vierzylinder mit 1,6 Litern Hubraum, zwei Nockenwellen und 79 kW/107 PS zu Wort. Nicht viel für einen echten Sportwagen – doch schon auf den ersten Metern zeigt sich, wie leichtfüßig die Celica ist: Sie bringt leer nicht einmal 1000 Kilogramm auf die Waage. Unter 4.000 Touren gibt sich der Motor etwas unwillig, darüber wird das angestrengte Getöse des Vierzylinders mit ordentlichem Vortrieb belohnt. Die Antriebsachse sitzt hinten, und wer es nicht weiß, kriegt es schnell mit: Auf losem Untergrund und nasser Straße wackelt der Toyota mit dem Hinterteil wie ein Go-Go-Girl. Der Pilot freut sich über schnelle Drifts und die Tatsache, dass sich der leichte Japaner mit beherztem Lenkeinsatz schnell wieder einfangen lässt.

Lesen Sie weiter auf Seite 2: Wenig aufregende, aber bewährte Technik; Die zweite Generation des Wagens; Sieben Celica-Generationen

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Wenig aufregende, aber bewährte Technik

Die erste Celica basierte auf der Plattform des Toyota Carina und unter dem Blech steckte wenig aufregende, aber bewährte Technik. Das für Japan bestimmte Basismodell hatte 1,4 Liter Hubraum und 63 kW/86 PS. Das änderte sich mit der ST-Version, die auch in Deutschland angeboten wurde. Aus 1,6 Litern Hubraum holte der Motor mehr als 100 PS. Fünf Gänge, [foto id=“314628″ size=“small“ position=“right“]Dreispeichenlenkrad und 180 km/h Spitze waren Anfang der 70er-Jahre durchaus sportlich zu nennen. Ab 1973 setzte die Celica 1600 GT mit Doppelnockenwellen-Motor, sportlichen Rallyestreifen und einem selbst sperrenden Hinterachsdifferenzial noch eins drauf. Ein Facelift Ende 1975 brachte neben der Liftback-Version neue Optionen und Motoren.

Die zweite Generation des Wagens

Schon 1978 war es allerdings vorbei mit den Muskeln, zumindest optisch: Die zweite Generation des Wagens wirkt nicht halb so originell wie die erste. Das Coupé war kein echtes Hardtop mehr, sondern hatte eine dicke B-Säule. Statt eleganter Rundungen dominierten Kanten das Design. Dafür war der Wagen ein alltagstauglicher Flitzer mit gutem Platzangebot und sauberer Verarbeitung. In den USA, wo die Celica sich ausgezeichnet verkaufte, gab es sogar eine nachträglich zum Targa-Modell umgebaute Variante namens SunChaser.[foto id=“314629″ size=“small“ position=“left“]

Sieben Celica-Generationen

Insgesamt wurden sieben Celica-Generationen gebaut, wobei die Versionen auf den verschiedenen Weltmärkten stets einige Unterschiede aufwiesen. Auch im Rennsport war der Wagen erfolgreich: So holte zum Beispiel Carlos Sainz 1990 den Rallye-Weltmeistertitel in einer Celica GT-Four mit permanentem Allradantrieb. 2006 wurde die Produktion schließlich eingestellt und damit der wohl traditionsreichste Name im Hause Toyota zu Grabe getragen. Nun warten die Fans auf eine Wiederauferstehung: Unter dem Codenamen FT-86 präsentierten die Japaner auf diversen Automessen ein schickes Sport-Coupé mit Hinterradantrieb, befeuert von einem Subaru-Motor mit 147 kW/200 PS. 2011 soll das Fahrzeug auf den Markt kommen. Ob es aber wieder Celica heißen wird, steht in den Sternen.

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Gast auto.de

August 10, 2010 um 8:19 pm Uhr

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Markus Müller

August 9, 2010 um 1:43 pm Uhr

Naja, an sich kann man den Celica schon als "kleinen Mustang" bezeichnen.
1. gab es z.B. den Mustang 6 Jahre vor dem Celica
2. hat der Mustang in eigentlich allen Daten (Hubraum, Länge, Zylinder usw) die Nase vorn.

Dass der Artikel den Celica herabwürdigen würde kann ich nicht finden. Und grade hochgezüchtete Musclecars sind natürlich anfälliger als ein solider Celica. Bedeutet ja nicht das man mit dem keinen Fahrspaß hat.

Gast auto.de

August 8, 2010 um 2:38 pm Uhr

Dass Japan die Kopiernation Nr. 1 war, weiß jeder. Heute hat sich da sicher viel geändert. Was den Celica angeht, so hatte ich auch zwei und war mehr als zufrieden. Ob der eine Ami-Kopie sein sollte, wer weiß. Es war aber ein unverkennbar tolles Auto und es wäre längst an der Zeit, ihn wieder auferstehen zu lassen, aber bitte im Retro-Look.

Gast auto.de

August 7, 2010 um 9:19 pm Uhr

Ziemlich schwacher Artikel. Ich habe die ersten vier Celica-Generationen selbst gefahren, vorwiegend in der Targa-Version (Tropic / SunChaser) oder als Vollcabrio (Tropic / Voll / Schwan), auch zwei Fastbacks waren dabei. Das ganze Gefasel mit dem Schmalspur-Mustang ist echt abgedroschen. Alle meine Celicas waren echte Spaß-Autos: flott, temperamentvoll, sparsam und vor allem zuverlässig. Mehrere davon fuhr ich bis über die 300.000 km-Marke und ich habe nie einen Motor oder ein Getriebe wechseln müssen. Mein TA40-Targa hatte 450.000 Km auf dem Tacho und war fast wie neu, also ich ihn ihm Alter von 22 Jahren verkaufte. Welcher Mustang und welcher Golf schafft denn eine solche Fahrleistung ohne technische Probleme? Und dann noch mit einer 1600er Maschine und bei einem Verbrauch unter 8 Litern? Wenn die Celica eine Kopie sein soll, dann ist sie jedenfalls besser als alle Vorbilder. Echt schade, daß es keine neuen Modelle mehr gibt und vor allem keine offenen mehr…

Gast auto.de

August 7, 2010 um 7:49 pm Uhr

stehe vollkomen hinten Auto-Fan….
der hat recht….

Gast auto.de

August 7, 2010 um 3:15 pm Uhr

Lassen Sie doch solche Bemerkungen wie "Japan-Mustang", "Japan-Golf" etc.! Es ist unwahrscheinlich, daß ein fähiger Hersteller wie Toyota es je nötig gehabt hätte, irgendwen zu kopieren, schon gar nicht die amerikanischen Schrott-Produzenten. Bespiele: Der Toyota Corolla Verso war Vorbild für den Golf Plus; der Corolla E10 Compact für den BMW 3er Compact, der Rav4 für die ganze Herde deutscher SUV’s wie BMW X3/5, VW Tiguan, MB GLK usw., der Toyota Carina für VW Passat, Opel Vectra usw. WER kopiert also hier WEN??

John Schelb

August 7, 2010 um 2:30 pm Uhr

"wackelt der Toyota mit dem Hinterteil wie ein Go-Go-Girl" … jetzt weiss ich endlich warum ich gogo Girls noch nie leiden konnte !

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