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Audi A6 – Das bajuwarische Technikwunder

Vor über einem Jahrzehnt, als etablierte Konkurrenzmodelle wegen Qualitätsproblemen oder Designmängeln ins Straucheln gerieten, begann der Aufstieg des Audi A6 zum Liebling deutscher Geschäftsreisender. Hinter seinem charakteristischen Kühlergrill schlummerten starke Motoren mit zuletzt bis zu 426 kW/580 PS, der Allradantrieb wurde zur beliebten Option, die Qualität definierte den Klassenstandard.

Die Überraschungen halten sich in Grenzen

Inzwischen hat die Konkurrenz nachgezogen – insbesondere BMW mit dem neuen 5er der Baureihe F10, der gerade im Interieur viel Boden gutgemacht hat. Audi will mit dem neuen A6 jetzt noch einmal drauflegen – und die eleganten Baureihen A5 und A7 gaben Hoffnungen auf einen Designsprung Nahrung. Nun hat Audi den A6 enthüllt und die Überraschungen halten sich in Grenzen. Das neue Modell steht auf dem neuen, modularen Längsbaukasten mit nach vorn verschobener Vorderachse, wovon die Proportionen im Vergleich zum Vorgänger deutlich profitieren. Ansonsten [foto id=“333559″ size=“small“ position=“left“]sind die Änderungen eher subtil: Die Front wird vom neuen, oben abgeschrägten Kühlergrill dominiert und die Scheinwerfer kommen mit einem neuen Umriss, der bereits beim Sportback Concept, nicht aber beim Serienmodell A7, zu sehen war.

Die Motorhaube ist stärker gewölbt als bisher; im vorderen Lufteinlass, wo früher nur die Nebelscheinwerfer saßen, hausen jetzt die beringten Sensoren für das Abstandsradar-System. Die Dachkuppel unterscheidet sich kaum vom Vorgängermodell und führt im Grunde das Motiv der vom heutigen Kia-Chefdesigner Peter Schreyer schon 1991 entwickelten A1X-Studie fort, die bis heute für Audi und VW stilprägend ist. Die obere Charakterlinie ist wie bei BMW stark ausgeformt, der Kofferraumdeckel fällt sanft ab und endet in einer prononcierten Abrisskante. Unterhalb der Charakterlinie sitzen Bügelgriffe, sie treten an die Stelle der eleganteren, jedoch aus Sicherheitsgründen vielkritisierten Klappgriffe des Vorgängers. Das Heck präsentiert sich wie das ganze Auto als vorsichtige Evolution der von A4 und A8 bekannten Formensprache.

Faszinierendstes Detail am Exterieur

Faszinierendstes Detail am Exterieur ist die Lichttechnik. Halogenscheinwerfer sind zwar Standard, aber gegen Aufpreis gibt es Xenon-Licht oder Voll-LED-Scheinwerfer, die ein taghelles, kaltweißes Licht liefern, das die Qualität der Xenon-Scheinwerfer nochmals übertrifft. Mit den Voll-LED-Einheiten tritt eine neue Variante des Audi-Tagfahrlichts auf den Plan, [foto id=“333560″ size=“small“ position=“right“]die einen weiteren Gegenschwung in Richtung Kühlergrill vollzieht. Die Heckleuchten wiederum sind durch einen unteren Lichtbalken geprägt, dessen Ränder nach oben abknicken. Übrigens führt Audi auch ein neues Alufelgen-Programm ein – mit Größen von 16 bis 20 Zoll.

Interieur

Das Interieur variiert den neuen A6 – und wirkt mit anders appliziertem Holz- oder Aludekor sehr eigenständig, obwohl viele Bauteile übernommen werden. Die Ausstattung kann vollständig auf A7-Niveau gehoben werden – inklusive berührungsempfindlichem Eingabefeld für das Telematik-System und Bang & Olufsen-Stereoanlage.[foto id=“333561″ size=“small“ position=“left“]

Verarbeitung, Haptik und Materialqualität

Verarbeitung, Haptik und Materialqualität setzen erneut den Maßstab der Klasse. Die kaltweiße Instrumentierung korrespondiert mit dem optionalen Ambientelicht, und als besonders Schmankerl bietet Audi geschichtetes Eichenholz an, dessen maritimer Look an den Yacht- oder Prototypenbau erinnert.

Lesen Sie weiter auf Seite 2: Video – Der neue Audi A6; Unter der Haube; Voll-Parallelhybrid; Weitere Karosserievarianten; Hervorragende Fahrleistungen; Fazit

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Video: Der neue Audi A6

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Unter der Haube

Zum Marktstart bringen die Ingolstädter zwei Benziner und drei Dieselmotoren auf den Markt. Sparsamster Motor ist der 2.0 TDI mit 130 kW/177 PS. Er kommt mit 4,9 l/100 km aus (129 g CO2/km; 0-100 km/h in 8,7 s; Vmax 228 km/h). Darüber rangieren der 3.0 V6 TDI mit 150 kW/204 PS (5,2 l/100 km; 7,2 s; 240 km/h) oder mit 180 kW/245 PS (6,0 l/100 km; 6,1 s; abgeregelte 250 km/h). Auf der Benzinerseite gibt es einen 2,8-Liter-V6-Saugmotor mit 150 [foto id=“333562″ size=“small“ position=“left“]kW/204 PS (7,4 l/100 km; 7,7 s; 240 km/h) sowie als aktuellen Spitzenmotor einen 3,0-Liter-V6, der von einem Eaton-TVS-Kompressor angetrieben wird und 220 kW/300 PS leistet. Der Verbrauch liegt bei 8,2 l/100 km – ein sehr guter Wert angesichts der sehr sportlichen Fahrleistungen (0-100 km/h in 5,5 s, Spitze abgeregelte 250 km/h).

Je nach Motor und Antrieb gibt es den A6 mit Sechsgang-Schaltgetriebe, einem „nassen“ Siebengang-Doppelkupplungsgetriebe oder einem stufenlosen CVT-Getriebe, mit dem allerdings Fahrstufen simuliert werden können.

Voll-Parallelhybrid

Mit diesem Programm ist Audi aber erst am Anfang. Schon jetzt kündigen die Ingolstädter einen Voll-Parallelhybrid an, der auf einem 2,0-Liter-Turbobenziner basiert und mit einer Systemleistung von 180 kW/245 PS aufwartet. Der A6 hybrid leitet seine Kraft durch eine ZF-Achtgang-Automatik auf die Vorderräder; die Eckdaten lauten 6,2 l/100 km, [foto id=“333563″ size=“small“ position=“right“]0-100 km/h in 7,7 s und eine Vmax von 238 km/h. Mit diesem Antrieb kann man auch vollelektrisch fahren, allerdings nicht sehr weit: Bei Tempo 60 sind drei Kilometer Fahrstrecke drin, bis zu 100 km/h sind möglich – allerdings ist der rein elektrische Betrieb ohnehin nicht immer der effizienteste, wie ein Entwickler warnt.

Weitere Karosserievarianten

Audi wird auch noch einen Einstiegs-Turbo-Benziner mit 4 Zylindern nachreichen; zudem kommt ein S6 mit dem neuentwickelten 4,0-Liter-V8-Turbo, der in Zukunft auch die Einstiegsversion des Bentley Continental antreibt. Natürlich kommen auch noch weitere Karosserievarianten: Ende 2011 der neue Avant, und China bekommt exklusiv eine Langversion, die dort auch vom Band läuft.

Hervorragende Fahrleistungen

Die hervorragenden Fahrleistungen sind nicht zuletzt auf das massiv reduzierte Gewicht zurückzuführen; im Schnitt hat Audi 60 Kilogramm herausnehmen können – unter anderem durch einen Stahl-Aluminium-Materialmix bei der Karosserie. Von dem geringeren Gewicht profitiert auch die Querdynamik. Und bei der Hardware hat Audi ebenfalls nachgelegt: Der [foto id=“333564″ size=“small“ position=“left“]heckbetonte Allradantrieb nutzt das leichte und schnell ansprechende Kronenrad-Mittendifferential, ein adaptives Fahrwerk ist lieferbar, und es gibt eine Dynamiklenkung mit variabler Übersetzung sowie das schwere, aber äußerst wirksame Sportdifferential an der Hinterachse.

Fazit

Die konservative Linie des A6 dürfte den Geschmack der Kundschaft treffen. Dafür geht es unter dem Blech umso fortschrittlicher zu.

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