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Audi R8 Spyder: Nach oben offen

Elektronische Tempobegrenzung bei Luxuscabrios kommt aus der Mode. Die Roadsterversion des Sportwagens Audi R8 kennt die viel bemühte Wendung „elektronisch abgeregelt“ – die für zahlreiche Modelle der Marke gilt – nicht mehr: 313 km/h gibt der Hersteller als Höchstgeschwindigkeit an – in geschlossenem Zustand.

Freiluft-Variante

Fast genau ein Jahr nachdem das R8 Coupé mit dem 5,2 Liter großen V10-Motor gestartet ist, beginnt der Verkauf der Freiluft-Variante. Das grundsätzliche Bekenntnis zum Stoffdach wird auch diesmal nicht in Frage gestellt. Es stammt noch aus der Zeit, [foto id=“148746″ size=“small“ position=“right“]als Martin Winterkorn Chef bei Audi war. Die Textil-Sturmhaube ist nicht der einzige Unterschied zum Coupé. Große Lufteinlässe hinter den Türen versorgen den Spyder mit Frischluft, die der ohne Turbodruck atmende Direkteinspritzer reichlich braucht.

harmonische und dynamische Linienführung

Den nur 1,24 Meter hohen Zweisitzer prägt eine harmonische und nicht weniger dynamische Linienführung. Für Projektleiter Jürgen Wacker ist er „der schönste Audi aller Zeiten“. Solcherlei Einschätzungen unterliegen bekanntlich dem persönlichen Geschmack, ganz zweifellos hat der R8 Spyder aber einen anderen Superlativ gesetzt: Er ist das teuerste Serienfahrzeug, das derzeit mit den vier Ringen im Frontgrill zu haben ist. 156 400 Euro ruft der Hersteller für den Roadster auf.

Ausstattungsniveau

Um die Kunden, die so etwas nicht aus der Portokasse zahlen, nicht gleich zu verschrecken, wird eine Rechnung über das[foto id=“148747″ size=“small“ position=“left“] Ausstattungsniveau aufgemacht. Serienmäßig bietet der R8 Spyder das hauseigene Navigationssystem „plus“, LED-Scheinwerfer und eine Bang & Olufsen-Musikanlage, die trotz des kleinen Volumens der Passagierkabine einen respektablen Sound zustande bringt. Dass sie allzu oft zum Einsatz kommt, ist nicht zu erwarten, denn noch mehr Ohrenschmaus ist vom V10-Triebwerk zu bekommen. Kraftvoll und im Bedarfsfall bissig, wie von Ferne grummmelnd oder mit drohendem Fauchen verschafft sich der 525 PS starke Mittelmotor Gehör. Die Meldodien sind so sensibel austariert, dass der Geräuschpegel nie ins aufgesetzt Krawallige verfällt, wie es beispielsweise von dem mit einem ähnlichen Motor ausgestatteten Lamborghini Gallardo zu vernehmen ist.

Neu entwickelten Freisprecheinrichtung

Wer via Telefon andere am Getöse der Beschleunigungsorgien teilhaben lassen möchte, kann sich einer neu entwickelten Freisprecheinrichtung bedienen. Sie verbindet auf elegante Weise Sicherheit und Komfort, in dem drei Mikrofone in den Sicherheitsgurt eingelassen sind. Unabhängig von der Körpergröße des Fahrers ist immer ein Aufnahmesystem näher am Mund des Sprechenden, als ein im Scheibenrahmen installiertes Mikro es je könnte. Um Gewicht zu sparen, setzten die Konstrukteure auf reichliche Verwendung von Leichtbaumaterialien. So sind zum Beispiel der Verdeckkastendeckel und die hinteren Seitenteile aus Kohlefaser-Verbundwerkstoff, das Gestänge für den Klappmechanismus des Daches ist aus Magnesium und Aluminium. Dennoch war es nicht zu vermeiden, dass das [foto id=“148748″ size=“small“ position=“right“]Cabrio mit 1 720 Kilogramm rund zwei Zentner schwerer ist als das Coupé. Wegen der fehlenden festen Dachstruktur muss bei Fahrzeugen mit Vario-Verdeck die nötige Steifigkeit durch zusätzliche Verstrebungen im Unterbau erreicht werden.

Ein leichtes Stoffdach

Ein leichtes Stoffdach – es wiegt inklusive Bewegungsapparat nur 42 Kilogramm – hat noch einen weiteren Vorteil. Es hält den Fahrzeugschwerpunkt niedrig und fördert so die dynamischen Qualitäten des Sportwagens. Geschaltet wird wahlweise mit einem manuellen Sechsganggetriebe oder mit der sequentiellen Automatik, die ebenfalls sechs Stufen besitzt. Die offene Kulisse der Handschaltung bietet besonderes Vergnügen, da der Hebel bei jedem Gangwechsel mit hellem, metallischen „Klack“ am Ende der Führungsschiene anschlägt.

Lesen Sie weiter auf Seite 2: Eigenheit der Automatik; Kein Ferienmobil; Bewertung; techn. Daten & Preis

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Eigenheit der Automatik

Als Eigenheit der Automatik ist bei kräftiger Beschleunigung eine Art künstlich erzeugter Zugkraftunterbrechung zu spüren, die ein beherztes Einkuppeln simuliert und so den subjektiven Eindruck einer sportlichen-dynamischen Gangart noch unterstützt. [foto id=“148750″ size=“small“ position=“right“][foto id=“148751″ size=“small“ position=“right“]530 Nm Drehmoment zerren am Antriebsstrang und man kann sich glücklich schätzen, dass die Kraft auf alle vier Räder übertragen wird. Den Boliden feinfühlig zu dirigieren, ist kein Problem, denn die Lenkung ist präzise und gibt konsequente Rückmeldung an den Fahrer. Dass auch bei extremer Querbeschleunigung stets genügend Öl im Umlauf ist, dafür sorgt eine aus dem Rennsport abgeleitete Trockensumpfschmierung.

Kein Ferienmobil

Obwohl extrem entspannend zu fahren, ist das serienmäßig mit 19-Zoll-Alurädern bestückte Lustobjekt für eine Bestimmung völlig untauglich: als Ferienmobil. 100 Liter Kofferraumvolumen zwingen zu Kurztrips, doch der Trost der Audianer wird gegen Aufpreis mitgeliefert: Ein passendes Kofferset, das jeden Kubikzentimeter Raum unter der Fronthaube optimal ausnutzt.

Bewertung

Pluspunke: sehr gute Fahrleistungen / kraftvoller Motorsound
Minuspunkte: minimaler Kofferraum / sehr hoher Preis

 


Datenblatt: Audi R8 Spyder:Zweisitziger Roadster mit Stoffverdeck und Allradantrieb
  
Länge/Breite/Höhe/Radstand: 4,43 Meter/1,90 Meter/1,24 Meter/2,65 Meter
Kofferraumvolumen: 100 Liter
Tankinhalt: 80 Liter
Motor: 5,2-Liter-V10-Benzinmotor mit 386 kW/525 PS Leistung
max. Drehmoment: 530 Nm bei 6 500 U/min
0-100 km/h: in 4,1 s
Höchstgeschwindigkeit: 313 km/h
Verbrauch nach EU-Norm kombiniert: 13,9 l/100 km (Automatik), 14,9 l (Handschaltung)
CO2-Ausstoß: 365 (332) g/km
Schadstoffnorm: Euro 5
Preis: ab 156 400 Euro

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