Automobilverband VDA rechnet mit Marktbelebung ab 2010

Der Verband der Automobilindustrie (VDA) rechnet mit einer leichten internationalen Marktbelebung ab kommendem Jahr. VDA-Präsident Matthias Wissmann sagte in Frankfurt, dass sich die für die deutschen Hersteller besonders wichtigen Auslandsmärkte bereits im zweiten Halbjahr 2009 auf niedrigem Niveau stabilisieren könnten. „Für 2010“, so Wissmann, „rechnen wir mit einer leichten Belebung. Allerdings liegt noch ein langer und steiniger Weg vor uns“.

Bedingt durch die Abwrackprämie werden nach Berechnungen des Verbandes in diesem Jahr mindestens 3,5 Millionen Pkw in Deutschland neu zugelassen. In den ersten sechs Monaten weist die Statistik insgesamt 2,059 Millionen Einheiten aus, ein Plus von 26 Prozent zum Vorjahr. Für den Juni allein betrug das Wachstum im Vergleich zu 2008 sogar 40 Prozent (427 140 Einheiten), der höchste Juni-Wert seit der Wiedervereinigung. Davon profitierten vor allem die Importmarken sowie die deutschen Volumenhersteller VW, Opel und Ford. Kleinwagen stellen mit 27 Prozent dank der Abwrackprämie inzwischen den größten Anteil an den Neuzulassungen und haben die Kompaktklasse als wichtigstes Segment abgelöst. Rund 98 Prozent des gesamten Marktzuwachses entfallen auf nur drei Fahrzeugklassen: Die Kompaktklasse verzeichnet ein Plus von 75 000 Einheiten, die Kleinstwagen von 90 000 und die Kompaktklasse von 196 000 Einheiten.

Deutlich düsterer für die deutsche Autoindustrie sieht jedoch das Gesamtbild des ersten Halbjahres aus. Da die deutschen Hersteller rund 80 Prozent ihrer Gesamtproduktion von rund elf Millionen Einheiten außerhalb Deutschlands verkaufen, verzeichnet die Branche im ersten Halbjahr einen Produktionsrückgang von 24 Prozent auf 2,307 Millionen Pkw und ein Exportminus von 35 Prozent. Allerdings rechnet der VDA mit einer Verbesserung im zweiten Halbjahr, so dass am Ende des Jahres bei der Produktion ein Minus von noch 17 Prozent und beim Export von rund 20 Prozent stehen könnte. Für das kommende Jahr wollte Wissmann angesichts der wirtschaftlichen Unsicherheiten keine Prognose abgeben. „Der deutsche Markt wird nach Ablaufen der Umweltprämie sicher deutlich rückläufig sein, allerdings glauben wir an eine Wiederbelebung des zurzeit brachliegenden gewerblichen Pkw-Marktes.“ Damit einher gehen würde auch eine Stärkung des Diesels, dessen Anteil an den Gesamtverkäufen wegen des Rückgangs der gewerblichen Zulassungen im ersten Halbjahr auf unter 30 Prozent sank.

Mit nochmals größeren Problemen als die Pkw-Hersteller haben die Nutzfahrzeughersteller zu kämpfen. Die Ausfuhr der deutschen Hersteller sank im ersten Halbjahr um 66 Prozent bei den Fahrzeugen bis sechs Tonnen Gesamtgewicht und sogar um 69 Prozent bei den schweren Nutzfahrzeugen. Auch der Inlandsmarkt brach ein, im ersten Halbjahr um 28 Prozent bei den Transportern und um 33 Prozent in der schweren Klasse.

Noch kaum ausgewirkt hat sich die wirtschaftliche Situation auf den Arbeitsmarkt innerhalb der Autoindustrie. Die Zahl der Beschäftigten sank in den letzten zwölf Monaten nur um 2,4 Prozent. Bei den Autoherstellern fiel der Rückgang mit 1,5 Prozent auf 408 200 noch moderater aus, nicht zuletzt auch dank arbeitsmarktpolitischer Instrumente wie Kurzarbeit.

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