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BMW 3er Coupé: Großer Wurf

Mit dem neuen 3er Coupé setzt BMW nicht nur eine fast 70-jährige Tradition in diesem Bereich fort, sondern will seiner Mittelklasse-Baureihe auch sportlich die Krone aufsetzen. Für den Zweitürer stehen vom Start weg fünf Motoren zur Verfügung, darunter auch zwei Diesel sowie der neue Sechszylinder-Benziner mit 3,0 Litern Hubraum, Twin-Turbo-Unterstützung und einer Direkteinspritzung der zweiten Generation. Als BMW 335i leistet er 225 kW/306 PS und kostet stolze 43.200 Euro. Das Basismodell 325i mit 160 kW/218 PS ist ab 35.850 Euro zu haben.

Die 3er-Reihe ist das, was der Golf für Volkswagen darstellt: ein Brot-und-Butter-Auto, mit dem der Erfolg des Konzerns steht und fällt. Vielleicht ist das der Grund, warum die viertürige Limousine vielen Kritikern zu konservativ, zu brav oder sogar zu „japanisch“ erscheint. Aber bei diesem Fahrzeug wollte man in München eben kein Risiko eingehen. Das Coupé wirkt im Vergleich zur Limousine dagegen viel eigenständiger. Kurze Überhänge, die zurückgesetzte Fahrerkabine und die daraus resultierende lange Motorhaufe sowie die elegante Dachlinie sind die Grundlagen jener Mischung, aus denen ein schönes Coupé gemacht wird. Die BMW-Designer mit dem nicht unumstrittenen Chris Bangle an der Spitze haben in summa hervorragende Arbeit geleistet: Das 3er Coupé ist ein großer Wurf, das mit seiner zurückhaltenden Eleganz auch noch in Jahren eine gute Figur abgeben wird.

Von den zum Marktstart am 23. September fünf angebotenen Motoren ist das neue Benzin-Spitzenaggregat besonders interessant. Denn der 3,0-Liter-Benzindirekteinspritzer markiert nach 20 Jahren Unterbrechung die Rückkehr der Bayern zu Turbotechnologie. Und diese Rückkehr ist mehr als gelungen. Das Turboloch gehört endgültig der Vergangenheit an. Der Reihensechszylinder, moderne Piezo-Einspritztechnologie sei Dank, stellt bereits bei 1.300 U/min sein maximales Drehmoment von 400 Nm bereit und hält dieses Niveau bis 5.000 U/min aufrecht. Eine reife Leistung, die vor allem die kaufkräftige Klientel in Nordamerika – neben England und Deutschland der wichtigste Coupé-Markt – zu schätzen wissen wird. Der Motor wird nach und nach auch in der 3er-Limousine und im Cabriolet Einzug halten. Am Fahrverhalten des Hecktrieblers gibt es nichts auszusetzen, von BMW haben wir es auch nicht anders erwartet.

Das Coupé, meint ein BMW-Manager, sei das automobile Symbol für die Unabhängigkeit von den Zwängen des rein am Nutzen orientierten Transports. Anders gesagt: Platz für Passagiere und Raum für Gepäck ist zweitrangig. Dabei kann sich der Viersitzer auch in dieser Disziplin durchaus sehen lassen. Nach einem naturgemäß etwas mühseligen Einstieg bietet die Rückbank auch für zwei Erwachsene überraschend viel Platz. Hinzu kommen 440 Liter Stauraum im Kofferraumabteil. Außerdem sind die Rücksitzlehnen asymmetrisch umklappbar.

Obwohl das Coupé in der Preisliste im Durchschnitt rund 4.000 Euro teurer ist als die Limousine – bereinigt sind es dank besserer Grundausstattung unter anderem mit Bi-Xenonscheinwerfern etwa 2 000 Euro – erwartet BMW weltweit einen Anteil von sieben Prozent. In den Coupé-Märkten liegt dieser deutlich höher. Der Hersteller hofft, dass in Deutschland jeder vierte 3er-Käufer künftig den Zweitürer bestellt. Das zeitlos schöne Coupé wird demnach vermutlich häufig auf deutschen Straßen zu sehen sein. Gut so, denn von diesem Augenschmaus kann man kaum genug bekommen.

mid

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