Caravan Salon 2010: Bilder einer Ausstellung – Reisemobile

Nach dem Krisenjahr 2009 blickt die Caravaning-Branche verhalten optimistisch in die Zukunft. Auf dem diesjährigen Caravan Salon in Düsseldorf (28. August bis 5. September 2010), der weltweit größten Branchen-Messe, zeigen die Hersteller ihre Reisemobil-Neuheiten und versprechen sich eine weitere Absatzbelebung.

Die Zeichen stehen auf Aufschwung

Sind die Verkaufszahlen für Freizeitfahrzeuge im vergangenen Jahr europaweit massiv eingebrochen, legt der Markt nun wieder zu. Während der Absatz von Wohnwagen weiter schwächelt, sind Reisemobile weiter im Aufwind. Von Januar bis Juni 2010 wurden in Deutschland mit 12 433 Fahrzeugen 4,3 Prozent mehr neue Reisemobile zugelassen als im Vorjahreszeitraum. Zwar rechnen die Hersteller erst für das kommende Jahr mit größerer Nachfrage nach ihren Produkten, aber die Branche atmet auf, die Zeichen stehen auf Aufschwung.[foto id=“316041″ size=“small“ position=“right“] „Die ersten sechs Monate übertreffen unsere Erwartungen“, sagt Klaus Förtsch, Präsident des Caravaning Industrie Verbandes (CIVD). Das spiegelt sich auch bei den Ausstellerzahlen auf der Leitmesse wider: Rund 580 Firmen stellen in Düsseldorf aus, frühzeitig ist der Caravan Salon ausgebucht gewesen.

Alltagstauglich mit VW

Beliebt sind nach wie vor ausgebaute Kastenwagen, die sich gleichermaßen für die Fahrt ins Büro und für den Urlaubstrip oder die Tour am Wochenende eignen. Wer es alltagstauglich mag, kommt traditionsgemäß bei VW auf seine Kosten. Die Hannoveraner haben ihren California Beach auf Basis des VW-Bus T5 aufgewertet. Der Bestseller verfügt jetzt serienmäßig über ein manuell aufstellbares Dach und bietet damit bis zu vier Schlafplätze. Zwei Grundrisse sind im Programm: eine vier- bis fünfsitzige Camper-Version mit Staubox oder ein fünf- bis siebensitziges Innenraumkonzept. Der Einstiegspreis des California Beach mit 62 kW/84 PS und Fünfganggetriebe liegt bei 36 152 Euro.

Ebenfalls auf dem VW-Bus basiert der SpaceCamper. Das als Van gestaltete Reisemobil ist mit dem Design-Preis „caravaning design award: innovations for new mobility“ für besonders innovative Ansätze und gelungene Gestaltung in der Caravaning-Branche ausgezeichnet worden. Für Transporte sperriger Gegenstände gibt es eine große Durchlademöglichkeit unter der Sitzbank, die auch komplett ausgebaut werden kann. In die Fahrzeugstruktur sind Waschbecken, Kocher und Schrank platzsparend integriert. Für den Camping-Urlaub sind optional ein Aufstelldach mit zusätzlichen Schlafplätzen und eine in der Schiebetür integrierte Trockentoilette lieferbar. Erhältlich ist auch ein Heckzelt in der Heckklappe mit integrierter Kalt- oder Warmwasserdusche.[foto id=“316042″ size=“small“ position=“left“]

Weltpremiere in der Klasse der ausgebauten Kastenwagen

Eine Weltpremiere in der Klasse der ausgebauten Kastenwagen präsentiert Westfalia Van Conversin: Ihr „Columbus“ fährt erstmals auf dem Fiat Ducato als Basisfahrzeug. Der Einstiegspreis für den jüngsten Spross der Westfalen aus Rheda-Wiedenbrück, der je nach Wahl ein zulässiges Gesamtgewicht von 3,3 bzw. 3,5 Tonnen hat, soll bei 39 490 Euro liegen. Westfalia setzt bei dem knapp sechs Meter langen Fahrzeug auf ein fest eingebautes Heckbett, das ohne Umbau zur Verfügung steht. Die hintere Hälfte des Bettes kann durch eine Schlittenkonstruktion hochgeklappt werden. So können im Heck beispielsweise Fahrräder verstaut werden. Auf der Beifahrerseite ist vor dem Bett die Nasszelle mit Dusche, Toilette und Waschbecken installiert. Die seitliche Küchenzeile mit Kocher, Spüle und Kühlbox ragt in den Bereich der Schiebetür. Mit an Bord ist eine 4,8 kW-Warmwasserheizung mit serienmäßiger Fußbodenheizung.

Lesen Sie weiter auf Seite 2 & 3:  Video – Luxusmobil mit Dachterasse und Whirlpool; Zielgruppe „50 plus“; Neuigkeiten in der Königsklasse; Preiswerter und handlicher

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Video: Luxusmobil mit Dachterasse und Whirlpool

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Zielgruppe „50 plus“

Bei der Zielgruppe „50 plus“ liegen die Teilintegrierten mit rund sechs Meter Länge weiterhin voll im Trend. Gefragt sind zunehmend vier Schlafplätze, um Kinder oder Enkel mitnehmen zu können. Mit seinem absenkbaren Hubbett ist Bürstners Ixeo der Erste, der eine raumsparende Lösung für das zweite Doppelbett anbietet. Mit dem Ixeo Time rundet der Kehler Hersteller nun sein Angebot der Teilintegrierten nach unten ab. Ab 43 980 Euro steht der neue Ixeo Time IT 585 beim Händler. Basis ist das Fiat Tiefrahmen-Chassis mit Spurverbreiterung. Die Motorisierung übernimmt einer der drei Vierzylinder-Diesel-Motoren, die ein Leistungsspektrum von 74 kW/100 PS bis 116 kW/157 PS abdecken. Das zulässige Gesamtgewicht liegt bei 3,5 Tonnen oder 3,85 Tonnen in Verbindung mit dem Ducato 35 Light, mit dem Ducato Maxi sind es vier Tonnen. So kann der Kunde zwischen reisefreundlicherem Chassis mit geringem Gewicht oder höheren Zuladungsmöglichkeiten wählen. Fünf verschiedene Grundrisse, einer mit Heckgarage, bietet Bürstner an. Auf Wunsch gibt es den Ixeo Time IT 650 mit sechs für die Fahrt zugelassenen Sitzplätzen. Ein Argument für den Einsatz als Vermiet-Mobil.

Hohen Schlafkomfort verspricht Carthago mit seiner neuen Modellreihe Chic C-Line T-Plus: Das serienmäßige Hubbett soll mit 1,50 Metern die breiteste Schlafstätte in der Klasse der Teilintegrierten sein. Für das Reisemobil gibt es vier verschiedene Grundrisse mit Längen zwischen 6,93 Meter und 7,66 Meter, die Preise sind noch nicht bekannt.[foto id=“316043″ size=“small“ position=“right“]

Auf ein absenkbares Bugbett vorn setzt Eura Mobil mit dem Terrestra T 710 HB. Im Heck gibt es ein stufenlos hydraulisch verstellbares Bett. Trotz winterfestem Doppelboden ist das auf dem Fiat Ducato basierende Freizeitfahrzeug mit Alko-Chassis gerade 2,79 Meter hoch. Preislich werden mindestens 61 280 Euro fällig.

Ein weiterer Teilintegrierter mit Hubbett ist der Sunlight T 64. Das Reisemobil bietet vier Schlafplätze und ist vom Hersteller erstmals mit einer L-Küche ausgestattet worden. Basisfahrzeug ist der Ducato als Tiefrahmen-Fahrgestell mit Breitspurfahrwerk. Der Grundpreis beginnt bei 39 998 Euro.

Mit einem Aufstelldach für sein Reisemobil schafft der Freizeitfahrzeugehersteller TEC genügend Sitz- und Schlafmöglichkeiten. Der neue Teilintegrierte RoTEC 697 G verfügt über ein höher liegendes Heckbett, unter dem eine Garage Platz findet. Durch Umbau der Doppelsitzgruppe kann ein weiteres Doppelbett geschaffen werden. Alternativ gibt es durch das Aufstelldach zwei zusätzliche Schlafplätze im „Oberstübchen“ des knapp sieben Meter langen Fahrzeugs. So können die (Groß-)Eltern noch beim Wein sitzen, während die (Enkel-)Kinder bereits schlafen. Für das leibliche Wohl ist eine Küche mit Spüle, Kocher und 110 Liter großen Kühlschrank an Bord. Der Basispreis liegt bei 51 990 Euro.

Lesen Sie weiter auf Seite 3: Neuigkeiten der Königsklasse; Preiswerter und handlicher

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Neuigkeiten der Königsklasse

Neuigkeiten gibt es auch in der Königsklasse: den Integrierten. Hymer zeigt die neu konzipierte B-Klasse mit Doppelboden. Basis ist der Fiat Ducato mit Tiefrahmen-Chassis und Breitspurfahrwerk sowie einer 130 PS-Motorisierung. Neun Grundrisse stehen zur Wahl, alle Modelle können mit 3,5 Tonnen Gesamtgewicht (optional 3,8 oder 4,2 Tonnen) zugelassen werden. Kleinstes Modell der Baureihe[foto id=“316045″ size=“small“ position=“right“] ist der 5,94 Meter lange B 504 mit Garage, 1,50 Meter länger ist das größte Reisemobil, der B 694. Die Basispreise reichen von 62 790 bis 72 990 Euro.

Noch größer, luxuriöser und teurer sind die Mobile der „Perfect“-Baureihe von Vario Mobil, basierend auf MAN– und Mercedes-Fahrgestellen mit zwei und drei Achsen. Für einen Preis im sechs- bis siebenstelligen Bereich lassen sich selbst Pkw-Garagen und ausfahrbare Erker realisieren. In der gleichen Klasse tritt Ketterer-Trucks an. Auf dem Stand des Unternehmens aus Karlsruhe ist mit dem Continental ein Luxus-Reisemobil auf Basis eines dreiachsigen Mercedes zu sehen.

Preiswerter und handlicher

Preiswerter und handlicher sind allradgetriebene Reisemobile. Mit ihnen kann man auch mal einen Stellplatz abseits befestigter Straßen anfahren, ohne dass sich das Fahrzeug gleich festfährt. Doppelnutzen für Beruf und Freizeit bieten vierradgetriebene Pick-Ups, auf deren Pritsche für die Urlaubszeit eine Wohnkabine montiert wird. Mit der Markteinführung des neuen VW Amarok im September dürfte der Markt ein paar zusätzliche Interessenten finden.

Ein Preisschnäppchen offeriert Tischer aus Kreuzwertheim: Für unter 30 000 Euro gibt es einen Pick-Up mit Allrad und Trail 200-Aufsetzkabine. Ein indischer Tata Xenon dient als Basisfahrzeug. Der Inder ist ein betont robuster Pritschenwagen mit [foto id=“316046″ size=“small“ position=“left“]zuschaltbarem Allradantrieb und Blattfedern, der als Einzel- und Doppelkabiner zu haben ist. Angetrieben wird er von einem 2,2-Liter-Dieselmotor mit 103 kW/140 PS, einem Lizenzbau des legendären Mercedes „Taxi-Diesels“. Das zulässige Gesamtgewicht ist auf 2,95 Tonnen veranschlagt und hat mit der aufgesattelten 518 Kilogramm wiegenden Tischer-Kabine noch rund 500 Kilogramm Zuladung. Die 3,67 Meter lange Wohnkabine kann mit Kurbelstützen bequem abgesetzt werden. Sie bietet eine Bordküche, Dinette und ein Doppelbett im Alkoven. Umlaufende Hängeschränke und diverse Staufächer nehmen Gepäck und Campingutensilien auf und beherbergen auch ein Porta-Potti WC und eine Truma-Gasheizung mit Gebläse.

Aus dem bayerischen Oberpframmern kommt das Bimobil EX 328 auf Basis des Mercedes G Professional in der Version als Fahrgestell mit Leiterrahmen. Angetrieben wird das Freizeitfahrzeug von einem 3,0-Liter-Diesel mit 135 kW/184 PS und Fünfgang-Automatikgetriebe. Die Alkoven-Kabine bietet eine Vierer-Sitzgruppe im Heck, mittig auf der Fahrerseite liegt das Sanitärabteil, gegenüber der Küchenblock. Die Betten im Alkoven sind als Längsbetten ausgeführt. Die Bimobil-typische große Heckklappe (Aufpreis 1 084 Euro) macht aus der Sitzgruppe einen „Freisitz“. Preis des Bimobil EX 328: Ab 108 200 Euro.

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