Consumer Electronics Show – Highspeed im Auto

Die Bässe wummern durch die Halle. An allen Ecken flimmert und klingelt es. Willkommen auf der Consumer Electronics Show (CES) in Las Vegas, der Stadt, in der es nachts ähnlich bunt und laut zugeht wie tagsüber in den Hallen. Auf der weltgrößten Elektronikmesse zeigen Computer-, Kamera- und Handyhersteller ihren neuesten Produkte und die Trends der kommenden Jahre. Aber auch einige Autohersteller nutzen die Gelegenheit, um ihre Sicht der Dinge in Sachen Fahrzeugelektronik zu präsentieren.

Ganz vorne mit dabei ist Audi, die nicht zum ersten Mal an der CES in der Wüstenstadt teilnehmen. Doch auch Kia, Mercedes und Ford buhlen um das Interesse der Zuschauer. Wie wichtig ihnen das Engagement [foto id=“398950″ size=“small“ position=“left“]ist, zeigt schon die Teilnahme der Chefs, Dieter Zetsche von Daimler und Alan Mulally von Ford.

Vernetztes Fahren wird immer wichtiger“, sagt Christian Leberfinger von der Audi Tochter E-Solutions. Das Unternehmen mit rund 150 Mitarbeitern wurde 2009 gegründet, um schneller Ideen zu entwickeln und auch umzusetzen – und zwar für den gesamten VW-Konzern – von Skoda bis Bentley. „Um das hohe Tempo bei der Computer-Entwicklung mithalten zu können, müssen wir alle zwei Jahre ein neues System entwickeln und auch anbieten“, sagt der Fachmann. Möglich wird das durch einen sogenannten modularen Infotainment-Baukasten, der sehr kompakt ist und selbst in den Kleinwagen A1 und VW Polo Platz finden wird. Der im März vorgestellte neue Audi A3 wird demnächst optional mit einem schnellen Rechner ausgestattet sein, mit Dual Core 16 Gigabyte-Prozessor und einem Gigabyte Arbeitsspeicher. Zur Übertragung steht der UMTS-Standard zur Verfügung, an dem schnelleren LTE forscht Audi noch.

Weniger Ablenkung für den Fahrer verspricht nicht nur das schon bekannte Trackpad, sondern auch die Reduzierung der Tasten sowie eine neue Sprachsteuerung. Mit neuen Applikationen soll außerdem das Leben an Bord vereinfacht werden. Audi bietet solche künftig als Stauwarner, Facebook-Zugang oder City-Finder an. Apps von anderen Anbietern, wie etwa von Apple, werden aber keinen Einzug finden. „Wir lassen keine Apps zu, die den Fahrer ablenken könnten“, sagt Leberfinger. Neu ist auch die Koppelbox mit [foto id=“398951″ size=“small“ position=“right“]Ladematte, die leere Handys ohne Kabelsalat füttert und durch eine durch eine angeschlossene Antenne außerdem die Sprachqualität verbessern soll.

Während bei Audi das neue System schon serienreif ist, blickt Mercedes noch weit voraus. Mit der Skulptur Dice (Dynamic und Intuitive Control Experience) haben die Schwaben ein sehr innovatives Cockpit entwickelt, das ohne Berührung funktioniert. Die Windschutzscheibe wird zum vollflächigen Head-up-Display und das Armaturenbrett zum Monitor. Ein Wischen, ein Ziehen oder Drücken der Hände in der Luft lässt das Cockpit reagieren – willkommen im 21. Jahrhundert, in dem man bald durch Gestensteuerung ein Auto navigieren kann. Das schon bekannte Command online System bietet zudem jetzt neue Apps wie Google Local Surch inklusive Street View, Panoramio und Facebook. Das Mercedes-Auto der Zukunft will aber nicht nur mit dem Fahrer kommunizieren, sondern auch mit anderen Verkehrsteilnehmern.[foto id=“398952″ size=“small“ position=“left“]

Auch Ford will seine Informationen teilen.

Zusätzlich zur Möglichkeit einer Kommunikation mit anderen Autos besitzt das viersitzige Evos Concept eine neue Art der Bedienung und Kommunikation. Sämtliche Informationen sollen mit einer individuellen Daten-Wolke des Fahrers abgeglichen werden, so dass das Fahrzeug zum Beispiel Einblick in die Lieblingsmusik oder den Kalender hat. Gleichzeitig passt es sich auf bei Fahrwerksabstimmung, Lenk- und Bremsverhalten, Motorcharakteristik und Klimatisierungswünschen dem jeweiligen Fahrer an. Die Daten lassen sich personifiziert abspeichern und schnell für den jeweiligen Fahrer oder die jeweilige Situation laden. Auch der aktuelle Gesundheitsstand des Fahrers wird kontrolliert und ihm mitgeteilt.

Kia gibt sich da etwas zurückhaltender und stellt auf einem eigenen Stand unter anderem eine Sprachsteuerung für ein Navigationssystem vor. Das sagt nicht nur die nächste Straße an, sondern auch Tempolimits oder andere Gefahren. Die Gesichtserkennung will müde Fahrer ermuntern rechts ran zu fahren. Aber auch Telefonkonferenzen wären mit der integrierten Kamera möglich.

Der schwarz folierte Hyundai Veloster glänzt auf der CES weniger mit Apps und Navis, dafür aber durch eine integrierten Plattenspieler und rockkonzertfähigen[foto id=“398953″ size=“small“ position=“right“] Lautsprechern. Damit wird jede Unterhaltung garantiert überflüssig.

Ganz klassisch gibt es aber in einer weiteren Halle auch konventionelle CB-Funkgeräte mit 40 Kanälen. Die navigieren Trucker zwar nicht automatisch, dafür kann man andere Fahrer nach dem Weg fahren – auch eine Art von Navigation. Und Lamborghini gibt sich gar archaisch. Der italienische Supersportwagenhersteller begeistert die Besucher auf dem Freigelände mit dem neuen Aventador. Die Boden-Boden-Rakete hat zwar auch elektronische Systeme wie ESP und Navigation an Bord. Vor allem arbeitet im Heck aber ein V12 mit 515 kW/700 PS und viel Sound – inklusive dem Wummern tiefer Bässe.

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