Mercedes-Benz

Daimler-Hauptversammlung: Jubiläumsjahr soll Rekordjahr werden

„Die Marschrichtung heißt profitables Wachstum“, sagte Dr. Dieter Zetsche, Vorstandsvorsitzender der Daimler AG und Leiter Mercedes-Benz Cars laut Redetext heute zu den etwa 5200 Aktionären im Berliner ICC. „Wir hatten angekündigt, mit hohem Drehmoment aus der Krise zu kommen, und wir haben Wort gehalten. Die tatsächliche Entwicklung war dann sogar noch positiver als erwartet“, so Zetsche. Der Daimler-Chef rechnet für 2011 mit einem EBIT, das über dem Wert von 7,3 Mrd Euro aus dem Jahr 2010 liegt.

In den ersten drei Monaten 2011 stieg der Konzernabsatz von Mercedes-Benz Cars um zwölf Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Dieses Wachstum wird von nahezu allen Fahrzeug-Klassen getrieben. Bei der S-Klasse lag der Zuwachs bei 24 Prozent, bei der E-Klasse bei 18 Prozent. Nach dem Start der neuen C-Klasse Generation und dem neuen SLK zu Jahresbeginn kommt im Herbst die neue M-Klasse und die neue B-Klasse, das erste von vier neuen Modellen im Kompaktsegment.

In Summe rechnet der Konzern für das Gesamtjahr 2011 aus heutiger Sicht allein bei der Marke Mercedes-Benz mit einem Absatz von über 1,2 Millionen Fahrzeugen. Einschließlich Smart sollen es über 1,3 Millionen werden. „Wir wollen das Jubiläumsjahr zu einem neuen Rekordjahr machen“, betonte Zetsche. Vor 125 Jahren hatten Gottlieb Daimler und Carl Benz mit ihren Erfindungen den Grundstein für das Automobilunternehmen gelegt.

Das Geschäftsfeld Daimler Trucks konnte im ersten Quartal mit seinem Absatz von 90 000 Lkw um 27 Prozent zulegen. In Europa stieg der Absatz vor allem in Deutschland, Frankreich und in der Türkei. Trucks NAFTA legte um 32 Prozent zu. Der Auftragseingang von Daimler Trucks lag im ersten Quartal 2011 um 65 Prozent über dem Vorjahreswert. Der Aufschwung dürfte in den kommenden Monaten in allen Kernmärkten mit Ausnahme von Japan weiter an Fahrt gewinnen. Besonders der NAFTA-Markt entwickelt sich positiver als zu Jahresbeginn angenommen. Daimler rechnet nun mit einem Marktwachstum von 30 Prozent bis 35 Prozent.

Mercedes-Benz Vans erzielte bis Ende März ebenfalls ein kräftiges Absatzplus von 16 Prozent. Bei Daimler Buses entwickelten sich wichtige Kernmärkte im ersten Quartal schwächer als im Vorjahr. Das Geschäftsfeld geht davon aus, im zweiten Halbjahr deutlich mehr Busse zu produzieren als im ersten Halbjahr.

Aus heutiger Sicht geht das Unternehmen unverändert davon aus, dass die Automärkte 2011 signifikant weiter wachsen werden. Vor diesem Hintergrund bestätigte Zetsche die Prognosen für das Jahr 2011: Nach heutigem Stand rechnet der Konzern für das Gesamtjahr 2011 mit einem Konzernumsatz über dem des Vorjahrs. Das EBIT aus dem laufenden Geschäft sollte aus heutiger Sicht deutlich über dem bereits sehr guten Ergebnis von 7,2 Mrd. Euro des Jahres 2010 liegen.

Der Vorstandsvorsitzende bekräftigte die Zielrenditen, die ab dem Jahr 2013 nachhaltig erreicht werden sollen. Daimler strebt für das Automobilgeschäft über die Markt- und Produktzyklen hinweg eine jahresdurchschnittliche Umsatzrendite von neun Prozent an. Basis hierfür sind die Zielrenditen der einzelnen Geschäftsfelder: zehn Prozent für Mercedes-Benz Cars, acht Prozent für Daimler Trucks, neun Prozent für Mercedes-Benz Vans und sechs Prozent für Daimler Buses. Für das Geschäftsfeld Daimler Financial Services hat sich der Konzern eine Eigenkapitalrendite von 17 Prozent vorgenommen.

Zetsche ließ keinen Zweifel, dass auch nach der Wirtschaftskrise der strukturelle Umbruch der Automobilindustrie weitergeht: „Die geografische Wachstumsverlagerung Richtung Asien geht genauso weiter wie der technologische Paradigmenwechsel Richtung Elektromobilität.“ Diesen „doppelten Umbruch“ gelte es zu gestalten, und zwar ohne das Stammgeschäft zu vernachlässigen und ohne in einer volatilen Welt auf nur eine Karte zu setzen. Daimler hat dieser strukturellen Aufgabe stets höchste Priorität eingeräumt.

Spätestens 2015 soll mit der Marke Mercedes-Benz die Schwelle von jährlich 1,5 Millionen verkauften Pkw überschritten werden. Daimler Trucks will ab 2013 jährlich eine halbe Million Fahrzeuge verkaufen. Die Planung sieht dabei vor, sowohl bei Pkw als auch bei Nutzfahrzeugen innerhalb wie außerhalb der Triade (Westeuropa, NAFTA und Japan) signifikant zu wachsen.

Fortschritte kann der Konzern auch beim Kraftstoffverbrauch konventioneller Antriebe verzeichnen. Trotz eines traditionell hohen Anteils größerer Autos in dem Modell-Mix konnten 2010 die CO2-Emissionen der europäischen Flotte auf durchschnittlich 158 Gramm pro Kilometer reduziert werden. 2011 wird der CO2-Wert der Flotte noch einmal deutlich gesenkt. Durch die Kombination von hocheffizienten Motoren mit der ebenfalls neuen Sieben-Stufen-Automatik und Start-Stopp-System verringert sich der Verbrauch je nach Modell um bis zu 31 Prozent.

Eine Vielzahl weiterer Maßnahmen wird dazu beitragen, dass der Konzern die 2015 festgelegten Grenzwerte der Europäischen Kommission nicht nur erreichen, sondern sogar unterschreiten kann. Bis 2016 will Daimler die CO2-Emissionen der gesamten Pkw-Flotte auf durchschnittlich 125 Gramm pro Kilometer reduzieren. Fahrzeuge mit Hybrid-Antrieb werden einen zunehmenden Beitrag zum Erreichen dieses Ziels leisten.

Daimler hatte für das Jahr 2010 im Februar seine Zahlen vorgelegt. Das vergangene Jahr war für die Automobilindustrie ein gutes und für Daimler sogar ein exzellentes Jahr. 2010 hatte der Konzern insgesamt 1,9 Mio Fahrzeuge abgesetzt. Das von der globalen Wirtschafts- und Finanzkrise geprägte Vorjahresniveau wurde damit um 22 Prozent übertroffen. Der Konzernumsatz stieg um 24 Prozent auf 97,8 Mrd Euro. Das Konzern-EBIT betrug 7,3 Mrd Euro(Vorjahr: -1,5 Mrd Euro) und der Konzerngewinn 4,7 Mrd Euro (Vorjahr: -2,6 Mrd Euro).

Angesichts der Geschäftsentwicklung schlagen Vorstand und Aufsichtsrat der heutigen Hauptversammlung vor, eine Dividende von 1,85 Euro je Aktie auszuschütten. Das entspricht einem Ausschüttungsvolumen von rund zwei Mrd Euro und einer Ausschüttungsquote von über 40 Prozent des Nachsteuerergebnisses.

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