VW

Delhi 2012: Volkswagen im Vorteil

Die ab heute für das Publikum geöffnete Auto Expo in Delhi (- 11.1.2012) ist gemessen an der Besucherzahl die größte Automobilmesse der Welt. Alle zwei Jahre kommen mehr als zwei Millionen Gäste, um sich ein aktuelles Bild von den neuesten technischen Errungenschaften der Automobilhersteller zu machen. Volkswagen brachte seinen „Technologie-Leuchtturm“, das Ein-Liter-Auto XL-1, in die indische Hauptstadt.

Gedränge, Ellenbogen und platt getretene Füße.

Man muss regelrecht aufpassen, um ungewollten Schlägen durch Kameras, Aktenkoffer oder großen Fototaschen auszuweichen. Die Menschenmassen am ersten Pressetag der Auto-Expo Delhi sind vergleichbar mit den härtesten Besuchertagen auf der IAA in Frankfurt. „So etwas ist auf dieser Messe in Dehli Alltagsgeschäft“, versichern indische Kollegen. Das faszinierende dabei ist, dass niemand böse wird, [foto id=“398028″ size=“small“ position=“left“]wenn es im Gewühl um die besten Plätze bei den Fahrzeugpräsentationen schmerzhafte Rempeleien gibt. Die Inder sind bemerkenswert respektvoll im Umgang miteinander – in Europa wäre so etwas schwer denkbar.

So warteten rund zweitausend Journalisten auf die zwei neuesten Volkswagen-Enthüllungen für den indischen Markt: Touareg und neuer Beetle. Als technologischer Star und Anschauungsobjekt brachten die Wolfsburger den XL-1 mit. Die silberne Spritspar-Flunder ist ein so genanntes Leuchtturmprojekt. Das für eine Kleinserie von 5000 Fahrzeugen vorgesehene „Einliter-Auto“ zog die Besucher auf der Messe geradezu magisch an. Indien ist eine Technologie-Nation und investiert riesige Summen in Universitäten und die Erforschung von neuen Technologischen Errungenschaften. In diesem Sektor konkurriert das 1,2-Milliarden-Volk mit seinem großen Nachbarn China. Diverse Tageszeitungen, wie die „Times of India“, [foto id=“398029″ size=“small“ position=“right“]berichten in diesen Tagen aktuell vom harten Wettlauf beider Länder um die Vormachtstellung. Beide Nationen gehören zu den BRIC-Ländern. Neben Brasilien und Russland sind sie die wichtigsten Wirtschaftsregionen der Zukunft.

In Indien ist die Marke Volkswagen seit rund zwei Jahren aktiv – Konzerntochter Skoda schon seit mehr als zehn. Gemeinsam mit Premiummarke Audi will der Konzern nun nachhaltig seine Marktanteile ausbauen. „Unser Image hier in Indien ist entsprechend unserer Erwartung gestiegen. Volkswagen ist bekannt wie nie zuvor und begehrt“, resümiert Maik Stephan, Vertriebs-Chef der Volkswagen Sales Company in Indien. Was anderen Unternehmen im abgelaufenen Jahr zum Verhängnis wurde, zeigte sich dabei kurioserweise als nützlich für VW. Der Benzinpreis stieg 2011 um mehr als 48 Prozent, Diesel hingegen nur um rund 20 Prozent. Dadurch geriet der indische Branchenprimus Maruti-Suzuki in schweres Fahrwasser. Das Motorenwerk in Gurgaon kam mit der Fiat-Lizenz-Produktion von Diesel-Aggregaten nicht mehr hinterher. Massive Absatzeinbußen waren die Folge. Volkswagen hingegen stützt sich bei den Selbstzündern auf eine [foto id=“398030″ size=“small“ position=“left“]Konzernkompetenz und war im Stande, die massive Nachfrage nach den Kraftstoff sparenden Selbstzündern zu decken. Trotz Marktschwankungen verlief das abgelaufene Jahr für Volkswagen mit 78 408 verkauften Modellen erfolgreich – eine Steigerung von 140 Prozent im Vergleich mit 2010.

Als einziger VW mit dem Polo-Cup auf Motorsport als Marketing-Instrument. Und mit Ulrich Hackenberg leitet ein echter Indien-Kenner die Technische Entwicklung. Durch Jahrzehnte lange Erfahrungen mit Indien weiß er, worauf es bei Neuentwicklungen für den indischen Kunden ankommt. „Die Marke hat dadurch Vorteile wie kaum ein anderer europäischer Hersteller“, versichern die Kollegen der indischen Fachpresse. So ist auch die Botschaft von Hackenberg an die indischen Belegschaften für das anstehende Jahr klar formuliert: „Wir müssen weiterhin eng miteinander arbeiten, uns weiter anstrengen, den indischen Markt noch besser zu verstehen und das Ohr ständig am Kunden haben.“

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