BMW

Fahrbericht BMW 125i Cabrio: Wer’s nicht sehen kann, muss hören

Auf den ersten Blick verrät das BMW 125i Cabrio mit seiner zurückhaltenden Optik nicht viel von seinem wahren Gehalt. Denn was der kompakte Hecktriebler tatsächlich auf dem Kasten hat, offenbart sich erst beim Druck des Startknopfes für den 3,0-Liter-V6-Ottomotor. Dann ertönt ein atemberaubender und klangvoller Sound, der das optische Understatement des Cabrios kompensiert. Wer es nicht sehen kann, muss eben hören. Denn immerhin ist der Viersitzer ein Premium-Fahrzeug, für das in der 125i-Version mit 160 kW/218 PS mindestens 36 200 Euro bezahlt werden müssen.

Mit der Idee eines kompakten Stoffdach-Cabriolets steht BMW in seinem direkten Wettbewerbsumfeld nicht allein da. Fast zeitgleich mit dem Einser hat Audi sein A3 Cabrio zu den Händlern gestellt, womit sich die beiden von Anfang an die ohnehin recht kleine Nische teilen mussten. Dennoch hat BMW bei der Preisgestaltung keine Rücksicht auf Verluste genommen, ist doch das Cabrio-Klientel traditionell etwas betuchter. Wer das Geld jedoch nicht im Überfluss hat und weniger Wert auf Sound und PS legt, für den hat BMW eine Variante mit einem 2,0-Liter-Motor ab 28 550 Euro parat. Für die Version mit dem 2,0-Liter-Dieselantrieb müssen mindestens 33 500 Euro bezahlt werden.Bei der optischen Gestaltung hat sich der Münchner Hersteller vor allem auf die offene Seite des 1er konzentriert. Denn nur oben ohne strahlt der Zweitürer mit der Sonne um die Wette. Geschlossen wirkt er mit dem wenig dynamischen Softtop eher etwas behäbig. Wie doch ein äußerlicher Eindruck täuschen kann. Denn bei jedem Tritt aufs Gaspedal sprintet der 125i nach vorn, als gelte es, der optischen Zurückhaltung davon zu fahren. Und diese Kraft lässt auch bei höheren Touren nicht nach, im Gegenteil, der V6 liebt den hohen Drehzahlbereich und lässt den Fahrer mit lautem Motorengebrüll daran teilhaben. Der Antrieb ist an ein knackiges manuelles Sechsgang-Getriebe gekoppelt, das die Kraft an die Hinterräder weiterleitet.

[foto id=“35539″ size=“full“]

Die Straßenlage ist dank des tiefen Schwerpunktes und des straffen Fahrwerks hervorragend und man hat das Gefährt in jeder Kurvenlage unter Kontrolle. Die Sitze sind vor allem für Großgewachsene eine helle Freude, kann doch die ohnehin schon lange Sitzfläche nochmals ausgezogen und somit verlängert werden. Kleinen Insassen fehlt vor allem im Schulterbereich der Seitenhalt. Die Kopfstütze steht ein wenig zu weit nach vorn und kommt dem Kopf ab und an in die Quere. Der Griff nach dem Gurt ist meist mit einem angestrengten Verrenken des linken Armes verbunden. Die beiden hinteren Sitze sind vor allem auf Schulterhöhe etwas einengend und sollten besser als Gepäckablage genutzt werden. Ohnehin kann bei offenem Dach und dem aufgrund hoher Luftverwirbelungen empfehlenswerten Windschott im Fond keiner mehr Platz nehmen. Der Kofferraum fasst 260 bis 305 Liter und verfügt damit über genügend Raum für zwei Wochenend-Reisetaschen, selbst bei weggeklappter Stoffhaube. Für die Steuer muss der Halter eines 125i im Jahr 203 Euro an den Staat abtreten, die Haftpflichtversicherung schlägt beispielsweise bei der AXA mit 616 Euro zu Buche.Das gut isolierte und elektrohydraulische Verdeck verschwindet auf Knopfdruck binnen 22 Sekunden im Kofferraum. Das Aufsetzen der „Kapuze“ dauert genauso lange, beides funktioniert bis zu einer Geschwindigkeiten von 50 km/h. Ein Aussteigen aus dem Fahrzeug ist nur zur Anbringung des aufpreispflichtigen Windschotts nötig. Die Sicherheitsausstattung umfasst serienmäßig vier Airbags, Crash-optimierte Sitzlehnen und Kopfstützen, ESP sowie eine „Roll-Over-Sensorik“ mit automatisch ausfahrenden Überrollbügeln. Optional kann die Ausstattung unter anderem noch durch Bi-Xenon-Scheinwerfer sowie durch adaptives Kurvenlicht mit Abbiegefunktion ergänzt werden. Für zusätzlichen Komfort lässt sich optional eine Lederausstattung ordern, deren Oberfläche sich auch bei Sonneneinstrahlung nur geringfügig aufheizt. Die Verwindungssteifigkeit des Oben-ohne-Fahrzeugs ist hervorragend.

Mit dem 1er Cabrio ist BMW in eine neue Nische gefahren und hat dabei vor allem auf die inneren Werte gesetzt. Deshalb ist das Kompaktfahrzeug mit Heckantrieb nichts für Liebhaber von Oberflächlichkeiten. Für das Einser Cabriolet muss man sich Zeit zum Zuhören nehmen. Sabine Schwarz/mid Technische Daten BMW 1er Cabrio: Zweitüriges Cabrio der Premium-Kompaktklasse mit vier Sitzen; Länge/Breite/Höhe/Radstand: 4,36 Meter/1,75 Meter/1,41 Meter/2,66 Meter; Wendekreis 10,7 Meter, Kofferraumvolumen 260 bis 305 Liter. Motoren: BMW 125i: 3,0-Liter-Sechszylinder-Benzinmotor, 160 kW/218 PS, max. Drehmoment: 270 Nm bei 2 500 bis 4 250 U/min, 0-100 km/h: 6,8 Sekunden, Höchstgeschwindigkeit: 238 km/h, Verbrauch: 8,1 l/100 km Superbenzin, CO2-Ausstoß: 195 g/km CO2, Schadstoffnorm: Euro 4, Steuer: 203 Euro, Versicherungsbeiträge bei der AXA: Kfz-Haftpflicht: 616 Euro, Vollkasko: 815 Euro, Teilkasko: 236 Euro, Preis ab 36 200 Euro.

UNSERE TOP-ANGEBOTE FÜR SIE

MEHR ERFAHREN AUS DEM BEREICH NEWS

Eine Frage von Belang: Reisemobil kaufen oder mieten?

Eine Frage von Belang: Reisemobil kaufen oder mieten?

Nissan Qashqai: Neue Optik für den Crossover

Nissan Qashqai: Neue Optik für den Crossover

Alfa Romeo Junior zeigt sich erstmals öffentlich – in Mailand

Alfa Romeo Junior zeigt sich erstmals öffentlich – in Mailand

DISKUTIEREN SIE ÜBER DEN ARTIKEL

Bitte beachte Sie unsere Community-Richtlinien.

Gast auto.de

Januar 14, 2010 um 7:58 pm Uhr

Hab sofort aufgehört zu lesen, als da was von "V6" stand…

Community

August 8, 2008 um 9:05 am Uhr

Ja stimmt! das muss natürlich "Reihensechszylinder" heißen. Kommt nicht wieder vor. 🙂

Gast auto.de

August 7, 2008 um 11:05 am Uhr

Cool, BMW baut neuerdings V6 motoren. Man lernt ja nie aus……

Setzen! Sechs!

Comments are closed.

zoom_photo