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Fahrbericht Opel Corsa: Sparfüchse aufgepasst

Wer auf der Suche nach einem Kleinwagen ist, kann mit dem Opel Corsa derzeit ein Schnäppchen machen. Über 20 Prozent Nachlass geben die Händler auf den in Eisenach produzierten Stadtflitzer, so dass er zurzeit einer der günstigsten deutschen „Kleinen“ ist. Beim Verbrauch sparen kann man mit der teureren Ecoflex-Dieselversion mit 70 kW/95 PS, die bei 14 990 Euro beginnt.

Wie ein schweres Lastentier

Unauffällig gleitet der dreitürige Kleinwagen durch den Stadtverkehr. Die coupéartige Dachlinie gibt sich zwar dynamischer, aber damit auch allgemeiner. Eher als das Design lässt die enorme Geräuschkulisse des Motors Passanten auf den vorbeifahrenden Opel aufmerksam werden: [foto id=“316306″ size=“small“ position=“right“][foto id=“316307″ size=“small“ position=“right“]Im Innenraum ist erst auf der Autobahn die Arbeit des Triebwerks hörbar, doch klingt das 3,99 Meter lange Fahrzeug von außen bereits beim Starten wie ein schweres Lastentier.

Eine eigene Welt

Aber wen schert das äußere Erscheinungsbild, wenn innen nichts davon bemerkt wird? Durch die beiden weit öffnenden Türen begeben sich die Passagiere in eine eigene Welt. Der Fahrer nimmt auf einen der gut konturierten Vordersitze Platz, deren Sitzfläche in puncto Länge und Komfort optimal auf die für Kleinwagen typische Kurzstrecke abgestimmt ist. Übersichtlich und schlicht sind die vor ihm liegenden Instrumente angeordnet, die ohne lange Eingewöhnung problemlos bedient werden können. Nur die Tanknadel hinter dem Lenkrad erweist sich als etwas sprunghaft, so dass besser früher als später Kraftstoff nachgefüllt werden sollte, um nicht mit leeren Tank liegen zu bleiben. Die Rundumsicht im Auto ist gut, nach vorn ebenso wie nach hinten: Auch ohne die optional erhältlichen Einparkhilfen lässt sich der Kleine rangieren und in kleinste Parklücken hinein bugsieren.

Raumangebot

Auf der Rückbank sitzt der Nachwuchs. Die Kinder gelangen recht problemlos nach hinten und verspüren keinerlei Engegefühl. Isofix-Halterungen bieten Kindersitzen den nötigen Halt. [foto id=“316308″ size=“small“ position=“left“]Die vorn sitzenden Eltern können durch einen Seitenblick ihre Sprösslinge gut im Auge behalten. Eine halbe Drehung im Sitz ermöglicht es, Spiele oder Getränke zu reichen. Erwachsene sollten dagegen nur im Notfall hinten Platz nehmen, weil sie arg eingezwängt sind und Kopf sowie Beine einziehen müssen.

Der Kofferraum ist naturgemäß klein, aber leicht zugänglich. Die Sporttasche für das Fußballtraining oder der alltägliche Einkauf passen hinein. Für die Mitnahme eines Kinderwagens muss jedoch die Rückbank umgeklappt werden. Da sie nicht teilbar ist, fällt dann die komplette hintere Sitzreihe weg – nur Mutter und Kind sind dann vorne unterwegs. Serienmäßig lässt sich der Beifahrerairbag abschalten, um auch Babys auf dem Vordersitz mitnehmen zu können.

Namenszusatz „Ecoflex“

Unter dem Namenszusatz „Ecoflex“ strotzt der wählbare 1,3-Liter-Dieselmotor vor Sparsamkeit. Der 70 kW/95 PS starke Vierzylinder begnügt sich auch ohne Start-Stopp-System[foto id=“316309″ size=“small“ position=“left“] mit rund fünf Litern Diesel auf 100 Kilometern. Dies ist zwar mehr als der vom Hersteller angegebene Normverbrauch von 3,7 Litern Kraftstoff, allerdings immer noch ein beachtlicher Niedrigwert. Verfehlt wird dadurch aber die magische Grenze von unter 100 Gramm CO2 pro Kilometer, auf dem Papier steht hier nur die Abgasnorm Euro 4. Bei den laufenden Kosten fallen jährlich 512,75 Euro für die Kfz-Haftpflicht beispielsweise bei der AXA und 123 Euro an Steuern an.

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Fahrleistungen

Bei den Fahrleistungen muss der Fahrer allerdings Abstriche machen: Der Motor beweist nur gezügeltes Temperament. In der Stadt erlaubt er das Mitgleiten und ermöglicht kurze [foto id=“316311″ size=“small“ position=“left“][foto id=“316312″ size=“small“ position=“left“]Zwischensprints. Auf der Autobahn empfiehlt es sich, sich an der Richtgeschwindigkeit von 130 km/h zu orientieren, die ohne weiteres erreicht wird. Theoretisch ist mehr drin, doch spätestens ab Tempo 140 bewegen sich Drehzahl, Verbrauch und auch die im Innenraum vernehmbaren Geräusche auf recht hohem Niveau. Eine Teilschuld trägt hier die in der Spritsparversion eingesetzte hakelige Fünfgang-Handschaltung. Denn die serienmäßigen sechs Gänge bleiben den „normalen“ Dieselversionen ohne Öko-Prädikat vorbehalten.

Die Lenkung gibt sich leicht im engen Stadtverkehr, aber präzise genug für die schnelle Kurvenfahrt. Ein der Fahrzeuggröße angemessenes Fahrwerk sorgt dafür, dass sich die Seitenneigung in Grenzen hält und sich der Fahrer sicher und geborgen fühlt. Die Federung gibt sich weich, nur milde Stöße werden an den Fahrer weitergegeben. Durchdrehende Räder verhindert der Schleuderschutz ESP frühzeitig. [foto id=“316313″ size=“small“ position=“right“]

Bewertung

Pluspunkte:
+ günstiger Preis
+ gute Lenkung

Minuspunkte:
– kleiner Kofferraum
– hohe Geräuschkulisse

Datenblatt: Opel Corsa – Dreitüriger, fünfsitziger Kleinwagen
  
Länge/Breite/Höhe/Radstand: 3,99 Meter/1,71 Meter/1,48 Meter/2,51 Meter
Wendekreis: 10,55 Meter
Leergewicht: 1 120 kg
Kofferraum: 285 bis 1 050 Liter
   
Motor: 1,3-Liter-Commonrail-Turbodiesel mit 70 kW/95 PS
max. Drehmoment: 190 Nm bei 1 750 U/min
0 auf 100 km/h: in 12,3 s
Höchstgeschwindigkeit: 170 km/h
Normverbrauch: 3,7 l/100 km
CO2-Ausstoß: 98 bis 99 g/km, Euro 4
   
Versicherungseinstufung bei der AXA: KH: 512,75 Euro (Typklasse15, SF 1, Zulassung Düsseldorf, 100 Mio. Euro pauschal mit Schutzbrief)
VK: 475,95 Euro (Typklasse 17, SF 1, 300/150 Euro SB)
   
Preis: ab 14 990 Euro

 

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