Subaru

Fahrbericht: Subaru Impreza XV – Der Cowboy unter den Greenhorns

„Nicht noch einer!“, will man beim Anblick des Subaru Impreza XV fast unwillkürlich ausrufen. Nicht noch ein herkömmliches Fahrzeug, das mit verbreiterten Schwellern, auffälliger Beplankung und großen Stoßfängern einen mehr oder weniger schönen SUV-Schein vermitteln soll. Aber zumindest ist bei dem gerade zu den Händlern in die Schauräume gestellten Japaner mehr Sein als Schein im Spiel, verfügt er doch – wie fast alle Subaru-Fahrzeuge – über Allradantrieb. Und jetzt eben auch noch über optische Offroad-Attribute. Damit weitet Subaru das bereits mit dem Legacy/Outback erfolgreich durchgeführte Konzept auf seine Kompaktwagenbaureihe aus und hofft, den Geschmack der Käufer zu treffen. Beim Legacy hat es bereits funktioniert. Für die Aufhübschung des nicht immer ganz konsensfähigen Designs des japanischen Autobauers mittels markanter Anbauteile entscheidet sich knapp der Hälfte der Legacy-Kunden.

Optische Auffrischung

Dem Impreza schadet die optische Auffrischung nicht. Die breiteren Kotflügel lassen ihn satter auf der Straße stehen, Front und Heck werden durch große Stoßfänger gekonnt betont. Insgesamt wirkt die Formgebung nicht mehr so verhuscht, der Wiedererkennungsfaktor im Straßenbild dürfte deutlich steigen.

Interieur

Beim Interieur hat sich dagegen nicht viel getan. Sachlich, gut verarbeitet, schwarz und etwas kunststofflastig – damit lässt sich wohl am besten der Innenraum beschreiben. Dazu gibt es ordentliches Platzangebot, das sich vor allen Dingen im Fond positiv [foto id=“327033″ size=“small“ position=“left“]bemerkbar macht. Man sitzt im XV vorne auf Sportsitzen, die einen guten Halt geben. Das Kofferraumvolumen mit 301 Litern (bei umgelegten Rückenlehnen bis 1.216 Liter) ist hingegen bei dem Fünftürer bestenfalls durchschnittlich.

Unter der Haube

Zwei 2,0-Liter-Boxermotoren, ein Benziner und ein Diesel, mit jeweils 110 kW/150 PS stehen bei der XV-Version zur Wahl. Obwohl der Benziner über eine leicht erhöhte Bodenfreiheit von 15,5 Zentimeter (15 Zentimeter beim Diesel) und eine Getriebeuntersetzung verfügt, dürfte der Selbstzünder die bessere Entscheidung sein. Zum einen, weil er sich mit durchschnittlich 5,8 Litern zufrieden gibt. Der Benziner konsumiert hingegen laut Normwert 8,6 Liter auf 100 Kilometer. Zum anderen bietet der Diesel-Boxer mit 350 Nm ein ordentliches Drehmoment, das bereits zwischen 1.800 und 2.400 Umdrehungen seine volle Wirkung entfalten kann.

Außerdem darf sich der Fahrer an einem Sechsgang-Schaltgetriebe freuen, statt wie beim Otto-Aggregat sich mit einem manuellen Fünfgang-Getriebe bescheiden zu müssen. Und die für den Benziner angebotene Vierstufenautomatik ist nicht mehr wirklich Stand der Technik. Besserung ist aber in Sicht, wenn Mitte 2011 die dritte Generation des Impreza auf den Markt kommt. Dann dürfte der japanische Kompaktwagen auch als Benziner über moderne Getriebe verfügen und auch ein Stopp-Start-System wird kommen.[foto id=“327034″ size=“small“ position=“right“]

Fahreigenschaften

Der Diesel fährt sich agil, von einer Anfahrschwäche ist nichts zu spüren. Durch das Konstruktionsprinzip des Boxermotors bedingt, ist der Selbstzünder zudem vergleichsweise leise. Durch die gegenüberliegende Anordnung der Zylinder werden kaum Vibrationen erzeugt, da sich die bei der Bewegung der Kolben entstehenden Massenkräfte wechselseitig aufheben. So hielten sich bei ersten Testfahrten nicht nur die typischen Nagelgeräusche im Rahmen, das Aggregat gab sich auch sehr laufruhig. Die Lenkung ist direkt. Dass das Fahrwerk des XV etwas straffer abgestimmt ist, macht sich positiv bemerkbar.

Lesen Sie weiter auf Seite 2: ‚Symmetrical AWD‘; Preis & Leistung; Datenball; Kurzcharakteristik

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‚Symmetrical AWD‘

Bei seinem „Symmetrical AWD“ genannten Allradantrieb setzt Subaru ein Mittendifferential mit selbstsperrender Viscokupplung ein. Hier gelangen jeweils 50 Prozent des Drehmoments an Vorder- und Hinterachse. Je nach Schlupf an den Rädern verteilt die Sperre die Momente stufenlos zwischen Vorder- und Hinterachse. Während die automobilen Greenhorns in Sachen [foto id=“327036″ size=“small“ position=“left“]Geländegängigkeit am Straßenrand parken müssen, darf der Impreza XV Cowboy spielen und direkt zur Pferdekoppel vorfahren. Übrigens: Natürlich könnte der Impreza ohne die XV-Umkleidung dies auch, aber eben nicht ganz so stilecht.

Preis & Leistung

Für die optische Vermittlung des Eindrucks von Abenteuer und Freiheit muss der Kunde 1.800 Euro Aufpreis gegenüber den vergleichbaren Impreza-Modellen bezahlen. Für das Geld gibt es zusätzlich zu der Optik noch eine Aufwertung der ohnehin reichhaltigen Komfortausstattung, die dann u.a. Klimaautomatik, Nebelscheinwerfer, Xenon-Scheinwerfer, Sportsitze und eine Bluetooth-Anbindung beinhaltet. Der Impreza XV startet ab 24.500 Euro für den Benziner. Der Diesel kostet ab 27.500 Euro. Für Käufer mit Cowboy-Genen sicherlich eine interessante Wahl, zumal das CrossGolf genannte Greenhorn aus Wolfsburg teurer ist.

Datenblatt: Subaru Impreza XV – Kompaktwagen
  
Länge: 4,43 m
Breite: 1,77 m
Höhe: 1,52 m
Bodenfreiheit: – 15,5 cm (Benziner)
– 15,0 cm (Diesel)
Radstand: 2,62 m
Kofferraumvolumen: 301 – 1.216 Liter
Motorisierung_
Benzinger 2,0-Liter | Werte in () Automatik
Leistung: 110 kW/150 PS
max. Drehmoment: 196 Nm bei 3.200 U/min
0-100 km/h: 9,6 (11,6) s
Vmax: 196 (182) km/h
Verbrauch: 8,6 (8,4) Liter
CO2-Ausstoß: 199 (194) g/km, Euro 5
Preis: ab 24.500 (25.900) Euro
Diesel 2,0-Liter
Leistung: 110 kW/150 PS
max. Drehmoment: 350 Nm bei 1.800 – 2.400 U/min
0-100 km/h: 9,0 s, Vmax: 203 km/h
Verbrauch: 5,8 Liter
CO2-Ausstoß: 152 g/km, Euro 5
Preis: ab 27.500 Euro

Kurzcharakteristik
 
Alternative zu: Kompakt-SUV mit Allradantrieb wie VW Tiguan, Ford Kuga, Renault Koleos, Hyundai ix35, Kia Sportage, Nissan Qashqai
Passt zu: allen, die schon als Kinder lieber Cowboy und Indianer gespielt haben statt zuhause vor dem Fernseher zu sitzen
Sieht gut aus: in Weiß mit schwarzen Anbauteilen

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