Kommentar: “Ja“ zum Sportwagen

Höchstgeschwindigkeit 317 km/h – wer soll dieses Tempo fahren?  Natürlich derjenige, der im Cockpit des neuen Mercedes-Benz SLS AMG sitzt. Hier gilt wie im richtigen Leben: Geld macht nicht glücklich, aber es beruhigt ungemein. Und die Höchstgeschwindigkeit jenseits der 300 km/h-Marke braucht kein Mensch, sie macht aber dennoch ungemein glücklich.

Dies verhält sich so wie mit der Uhrzeit, die man auf einer 50 Euro billigen Uhr oder aber auch auf einer 10.000 Euro teuren Armbanduhr ablesen kann. Wer heute die Vorstellung eines Sportwagen kritisiert, der wird auch in der Zukunft keinen Fahrspaß erleben.

Sportwagen sind heute nicht nur Meisterwerke deutscher Ingenieurskunst – siehe Mercedes SLS AMG, Porsche 911 turbo oder Audi R8 V10 –, sondern mit ihnen zeigen die Unternehmen ihre Interpretation des Themas „Faszination auf Rädern“ – und dies äußerst zeitgemäß.

Verbrauchsreduzierung auch durch Leichtbau, Aluminium-Spaceframe-Karosserie, Transaxle-Getriebe und AMG V8-Frontmittelmotor, „dem effizientesten Triebwerk im ganzen Segment“, wie Mercedes-Benz-Chef Dieter Zetsche versichert. Fakt ist: Mit einem Verbrauch von 13,2 Litern auf 100 Kilometern gibt der SLS AMG im Wettbewerbsumfeld den Ton an. Jetzt darf auch wieder der notorische Kritiker zu Wort kommen: „Rund 13 Liter sind viel zu viel.“ Einspruch: Nicht zu viel bei einer Leistung von 571 PS – Punkt.

Mercedes-Benz präsentierte den neuen SLS AMG auf der legendären Rennstrecke Laguna Seca in Kalifornien. Gut so, denn dort, an der Westküste der USA, ist die Auto-Leidenschaft groß, sehr groß. Zetsche bezeichnet den Raceway sogar als „Haus- und Hof-Strecke“ von AMG. In Kalifornien leben nicht nur viele potenzielle Kunden, dort ist auch das Leben mit dem Auto ein anderes als beispielsweise in Deutschland. Der Neidfaktor ist erheblich niedriger oder tendiert gar gegen null. Wo immer man mit dem SLS vorfährt, ist man willkommen. Und in Deutschland? Wer schon mit einer „dicken S-Klasse“ fährt, gilt oftmals als unsozial. Selbst wenn auf dem Heckdeckel „Hybrid“ steht. Wir haben es selbst leidvoll erleben müssen. Nein, die Luxuslimousine wie auch der Sportwagen muss eine Zukunft haben. Deren Berechtigung infrage zu stellen, bringt die Automobilindustrie nicht wirklich weiter. Global gesehen, haben der Sportwagen und die Luxuslimousine in Ländern wie China und Mittlerer Osten Vorfahrt.

Mercedes-Benz hat die „Dreiliter-Luxuslimousine“ schon fast serienfertig. Der S 500 Plug-in Hybrid wird ebenso auf den Markt kommen wie der SLS AMG e-Drive mit null Gramm CO2-Emissionen, aber mit 880 Newtonmeter Drehmoment. Klar ist, dass sich die Definition von Premium spürbar verändern wird. Dennoch wird der Fahrspaß auch in Zukunft nicht zu kurz kommen. „Und zwar ausdrücklich auch und gerade bei AMG“, gibt Dieter Zetsche die Richtung vor.

Mit dem Flügeltürer-Mercedes hat die Marke einen Meilenstein gesetzt. „Der SLS AMG ist ein Auto, das uns wieder daran erinnert, warum wir uns alle kaum eine schönere Branche vorstellen können als diese. Und persönlich füge ich hinzu: Einen schöneren Arbeitgeber als den mit dem Stern gibt es ebenso wenig.“ – Es gibt Momente, die ein schreibender Autotester bei aller Objektivität als Sternstunde ansieht.

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