Skoda

Mehr Licht, mehr Technik, mehr Modelle – Skoda setzt auf Wachstum

Skoda nennt es den Aufbruch in eine neue Ära, der Kunde wird es vorerst allein am neuen Markenlogo erkennen: Der seit 1991 zum VW-Konzern gehörende tschechische Hersteller setzt auf ein neues Design und dazu zählt auch der Auftritt der Händler. Als erster Betrieb erfüllt ein Autohaus im Taunus die neuen Richtlinien der Marken-Identität. Das Grün der Markenfarbe wirkt jetzt frischer, das Logo ist weniger verspielt gezeichnet, der Federbusch über dem fliegenden Pfeil stark abstrahiert. Und aus dem Schriftzug ist der Zusatz „Auto“ hinter Skoda verschwunden. Dieser hatte in der Vergangenheit die Abgrenzung zur Pilsener Schwermetallschmiede mit dem gleichen Namen verdeutlicht, die in den 1920er Jahren die Autofabrik Laurin&Klement übernommen hatte.

Für den Autokäufer sind die Aussichten, die im Zuge dieses Neuaufbruchs angekündigt werden, von weit größerem Interesse. Alle sechs Monate, so heißt es, will Skoda in den nächsten Jahren ein neues Modell vorstellen. Den Anfang macht der Citigo, der tschechische Ableger des VW Up, der als erster Skoda der Neuzeit nicht grundsätzlich nur mit vier sondern auch mit zwei Türen zu haben sein wird. Aber erst auf dem Autosalon in Paris im Spätsommer wird die neue Designlinie der Marke in ihrer Serienversion zu sehen sein. Die auf der vergangenen IAA gezeigte Studie Mission L steht dafür Pate, die neue Baureihe wird sehr wahrscheinlich auf den traditionsreichen Namen Rapid getauft werden, der bereits 1934 erstmals im Skoda-Programm aufgetaucht ist.

Auffällig ist die Schärfe, mit der Chefdesigner Jozef Kabaň die Falze und Kanten über die Karosserie gelegt hat. Der Rapid gibt sich kubistischer als alle bisherigen Modelle aus Mladá Boleslav. Den Hintergrund und Designideen liefern gute, bewährte Traditionen der tschechischen Handwerkskunst. Glasherstellung und Kristallschliff gehören hauptsächlich dazu. Beides will Kabaň als neue gestalterische Elemente im Skoda-Design etablieren. Viele Linien des neuen Octavia erinnern an die fein ziselierten Schliffe von Tafelkristall oder Brillianten, Glas selbst wird als Werkstoff zunehmend vor allem im Interieur eingesetzt und für eine neue Leichtigkeit und Transparenz sorgen.

Der Rapid wird allerdings Unordnung in das aktuelle Modellprogramm von Skoda bringen. Seine Dimensionen nähern sich deutlich dem Octavia an, dessen Ablösung für das kommende Jahr vorgesehen ist. Deshalb wird der Octavia III wachsen, um der neuen Kompakt-Baureihe Raum zu geben. Der Radstand des neuen Octavia wird von aktuell 2,58 auf 2,65 Meter zulegen. Aber auch die Spur wird breiter und damit Platz für das neue Skoda-Gesicht bereiten, bei dem sich Haupt- und Nebelscheinwerfer wie bei einem vierblättrigen Kleeblatt um den Kühlergrill verteilen. Als charakteristisches Element bleibt die Heckklappe mit dem kurzen Kofferraumstummel erhalten.

Die Anstrengungen um die Erneuerung und Erweiterung des Modellprogramms sind für Skoda eine notwendige Entwicklung. Schließlich hat Konzern-Chef Martin Winterkorn mehr als einmal erklärt, VW wolle gemeinsam mit seinen Tochtermarken bis 2018 zum größten Automobilhersteller der Welt wachsen. Und hierfür sind die Beiträge von Audi, Seat und vor allem Skoda unbedingt notwendig. Die tschechische Marke hat Wachstumspotenzial, im vergangenen Jahr wurden 762.000 Autos mit dem geflügelten Pfeil am Bug verkauft. Bis 2018 sollen es doppelt so viele sein.

Hierfür gibt es allerdings erheblich Unterstützung aus Wolfsburg. Die Konstrukteure dürfen sich künftig noch umfangreicher aus dem VW-Baukasten bedienen. So hält bald die neue, sogenannte Modulare Querplattform (MQP) im Modellprogramm von Skoda Einzug. Sie erlaubt sehr variable Bodengruppen, die jede Art von Antriebstechnik aufnehmen und obendrein zu verschiedenen Radständen sowie Spurweiten zusammengesetzt werden kann. Daher rollen die Autos aus Tschechien demnächst auf nahezu identischen Plattformen, können ohne umfangreiche Umkonstruktion mit Hybrid– oder reinem Elektroantrieb ausgestattet werden. Gasantrieb mit LPG oder CNG steht ohnehin schon als ausbaufähige Antriebstechnik der Marke fest. Und die bei Audi entwickelte Spartechnik über Zylinderabschaltung gibt es als Bonbon für gute Verkaufszahlen gleich dazu.

 

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