Mercedes-Benz

Mercedes und die automobilen Träume: 2010 in China über 100 000 Verkäufe angestrebt

Peking – Die China Automotive Review bringt es zur „Auto China 2010“ auf der Titelseite gleich oben links neben dem Aufmacher, der sich mit dem Volkskongress und Vorschlägen befasst, wie der mittlerweile größte Automarkt der Welt noch stärker zu fördern sei:

BYD könnte Maybach kaufen“, steht da doppelzeilig in englischer Sprache in einem „Gerade noch rechtzeitig“ überschriebenen, aus insgesamt 32 Zeilen bestehenden Kasten, in dem Kollegin Linda Luo eine ungenannte Quelle im Umfeld des chinesischen Autobauers mit dem blumigen Namen [foto id=“294160″ size=“small“ position=“right“][foto id=“294161″ size=“small“ position=“right“]“Build your dreams“ („Bau‘ deine Träume)“ zitiert und sich dabei auf die Guangzhou Daily beruft, wonach BYD den Bieterprozess starten würde, sobald Daimler sich entschlossen habe, seine Luxusmarke abzugeben.

Mit rotem Teppich

Ch’ien Men 23, die ehemalige amerikanische Botschaft in Pekings früherem Diplomatenviertel, am Vorabend der Autoschau. Scheinwerfer gehen an, Nebel wabbert über die Präsentationsfläche unter der Riesenleinwand, mit akrobatischen Sprüngen eröffnen junge Chinesen mit leuchtenden Reflextoren an der Kleidung die Show, Leona Lewis singt: Mercedes feiert glamourös mit rotem Teppich seine Premieren-Nacht – und dabei auch die Maybach-Modellpflege. Vom Herunterfahren oder sogar Stopp der Produktion innerhalb der nächsten beiden Jahre kein Wort, auch in Hintergrund-Gesprächen am Rande nicht. Nicht vom Konzernforschungs- und Mercedes-Entwicklungsvorstand Thomas Weber. Nicht vom neuen Verkaufschef der Stuttgarter, Joachim Schmidt.

Heute und in Zukunft

Der nächste Tag, Mercedes-Präsentation am Stand in Halle 4West. Daimlers Nordostasien-Statthalter Ulrich Walker spricht davon, dass man in Fuzhou gerade eine neue Fabrik zur Produktion des leichten Nutzfahrzeugs Viano eröffnet habe, von Hilfen in Millionen-Höhe zusammen mit den chinesischen Partnern für die [foto id=“294162″ size=“small“ position=“left“][foto id=“294163″ size=“small“ position=“left“]Erdbeben-Opfer in der Region Qinghai, von Millionen-Investitionen in sozialverantwortliche Aktivitäten des Unternehmens, von der Weltausstellung gerade in Shanghai, bei der die Schwaben Transportlösungen von morgen schon heute zeigen, Stichwort Elektro-, Brennstoffzellen-, Hybridtechnologie, Stichwort car2go-Mobilitätsprogramm. Zusammen mit den Mercedes-Tochtermarken AMG und Smart nennt Walker auch Maybach einzigartig und führt das Bemühen der Schwaben an, die Bedürfnisse der Kunden im Markt der Luxusautos „heute und in Zukunft“ zu erfüllen.

Noch stärkerer Fokus auf Spitzenklasse

„Mit Maybach haben wir eine der weltweit exklusivsten Highend-Luxusmarken in unserem Portfolio“, schwärmt der Daimler-Mann. Sie sei die Verkörperung meisterlicher Handarbeit und zeitloser Eleganz genauso wie von höchster Qualität und höchstem Komfort, fügt er hinzu: „Jetzt kommt Maybach verfeinert und mit einem noch stärkeren Fokus auf Spitzenklasse in allen Bereichen daher, kurz“, so Walker, „wir haben einfach das beste Auto in der Welt noch besser gemacht.“ Was freilich, sollte es dazu kommen, auch den Bieterpreis in die Höhe treiben könnte.

Lesen Sie weiter auf Seite 2: Video; Mit Blick auf CLS-Neuauflage; „Ein wahrer Boom“; Weniger Verkäufe; Diplomatischer Partner

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Video: Auto China 2010: Mercedes-Benz Premieren

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Mit Blick auf CLS-Neuauflage

Bei der „Auto China 2010“, Motto „Für ein grüneres Morgen“, haben die Stuttgarter neben dem aufgefrischten Maybach, dem C-Klasse-Kombi, dem dem neuen E-Klasse-Cabrio und dem SLS-AMG auch die speziell auf den chinesischen Markt zugeschnittene, [foto id=“294164″ size=“small“ position=“right“][foto id=“294165″ size=“small“ position=“right“]dort im Sommer an den Start gehende Langversion ihrer E-Klasse sowie das Shooting Break genannte Konzeptauto vorgestellt, „mit dem wir“, so Chefdesigner Gorden Wagener, „das Coupé einfach weiterdenken“ – zum Beispiel mit Blick auf die ebenfalls noch in diesem Jahr vorgesehene CLS-Neuauflage.

„Ein wahrer Boom“

Für Dieter Zetsche ist die Studie „praktischer Kombi und sexy Coupé“. Der Daimler- und Mercedes-Chef freut sich in Peking zudem, wenn er über die Zahlen des ersten Quartals spricht, das mit einem Plus bei den Verkäufen weltweit von 15 Prozent zu Ende gegangen ist. „Hier in China erleben wir einen wahren Boom“, sagt Zetsche und meint damit die 23 600 Neuzulassungen von Januar bis März allein auf dem Festland, die einer Zunahme von 112 Prozent und einem neuen Verkaufsrekord entsprechen, der laut Zetsche die Position von Mercedes als am schnellsten wachsende Premiummarke in China bestätigt. „Und ich verspreche, wir haben nicht die Absicht, nachzulassen, wir wollen in diesem Jahr mehr als 100 000 Autos in China verkaufen.“

Weniger Verkäufe

Wie viele Maybach darunter sein sollen, ist offiziell nicht bekannt. Nach rund 500 Verkäufen der über 300 000 bis über 500 000 Euro teuren Nobelkarossen im Umfeld von Bentley, Bugatti oder Rolls Royce 2004 haben die Schwaben 2008 weltweit nur etwa 300 Maybach ausgeliefert. Immerhin: Im Krisenjahr 2009 sollen in Deutschland noch rund 30 Exemplare der automobilen Edelmanufaktur zugelassen worden sein.[foto id=“294166″ size=“small“ position=“left“][foto id=“294167″ size=“small“ position=“left“]

Diplomatischer Partner

Nach außen ist ein Aus der Marke unterm Daimler-Dach kein Thema. Meldungen wie die der China Automotive Review werden dementiert. Auf die auto.de-Frage, was passieren muss, dass er sich von einer Baureihe oder Marke trennt, antwortete Dieter Zetsche schon beim Autosalon Anfang März in Genf, entweder in der laufenden Generation entwickle sich eine erkennbar negative Situation, die Kosten liefen davon oder man müsse für die nächste Generation Investitionen betreiben, „für die wir keine Wahrscheinlichkeit mehr sehen“. Auch bei BYD verhält man sich derweil diplomatisch. Die Partnerschaft mit Daimler, kommentiert jedenfalls jetzt in Peking Wang Jianjun, Sprecher des vor allem aus der Batterie-Herstellung kommenden Unternehmens, das nun Autos baut, werde sich auf Elektrofahrzeuge konzentrieren. Luxus hin oder her.

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