Motorradmesse EICMA: Leistungsschau mit kleinen Fehlern

Als Feuerwerk der Zweirad-Neuheiten geht die diesjährige italienische Motorradmesse EICMA (bis 9. November) sicher nicht in die Annalen ein. Die wenigen neuen Modelle sind schnell erblickt im frisch gebauten und immer noch nicht ganz fertiggestellten Messekomplex auf der grünen Wiese vor Mailand.

Ducati

So etwa beim Bologneser Traditionshersteller Ducati, der neben einem überarbeiteten Logo sein neues Superbike 1198 und ein Modell mit dem Namen Streetfighter vorstellt. Beide Modelle sind als Normal- und als hochwertig ausgestattete S-Version zu haben. Die neue Ducati 1198 zeigt sich im gleichen kraftvollen Italo-Design wie die Vorgängerin 1098, produziert aber mit einem neuen Desmotwin-Motor eine respektable maximale Leistung von 125 kW/170 PS, und das bei einem Trockengewicht von lediglich 171 Kilogramm. Mit einem Datenerfassungssystem sowie einer Traktionskontrolle ist die 1198 mit Technik aus der Superbike-Weltmeisterschaft versehen, die Ducati 2008 mit Troy Bayliss gewinnen konnte.

Auf das Notwendigste reduziert steht dagegen die Ducati Streetfighter mit originaler Renntechnik und entblößtem Äußeren am Stand. Das große, ab Frühjahr 2009 erhältliche Naked Bike versprüht mit 114 kW/155 PS aus dem flüssigkeitsgekühlten 90-Grad-Twin und einem hochwertigen Fahrwerk echten Sportsgeist.

Benelli & Moto

Die beiden kleineren italienischen Hersteller Benelli und Moto Morini treten selbstbewusst mit ihren neuen 2009er Modellen auf, die sie jedoch schon auf der Kölner Intermot gezeigt haben: Auf knubbeligen Stollenreifen erinnert die mit dem hauseigenen 1200er V2 motorisierte Morini Scrambler an die Geländegänger der 60er Jahre. Wie diese ist auch die Morini Scrambler im typischen Schwarz-Weiß gehalten und mit einem hochgereckten Auspuff versehen. Benelli offeriert mit der Tre899K eine kleine Hubraumvariante der sportlich angehauchten Reiseenduro-Familie mit dem 899-ccm-Dreizylinder, der 79 kW/108 PS leistet.

Piaggio | Moto Guzzi & Aprilia

Enttäuschend fällt der Auftritt des größten und mächtigsten Italo-Konzerns aus, der Piaggio-Gruppe. Die dazugehörigen Marken Moto Guzzi und Aprilia präsentieren keine echten Neuheiten, sondern lediglich Weiterentwicklungen bestehender Modelle. Dazu gehören beispielsweise die Aprilia Shiver 750 GT ABS und die Mana GT, die beide mit höheren Scheiben mehr Windschutz versprechen. Reisetauglicher ausgestattet wurde ebenfalls die Moto Guzzi Stelvio TT Tourer. Die von dem bekannten 1200er V-Motor vorangetriebene Großenduro geht nun mit Handprotektoren, Alu-Koffern und Motorschutzbügeln auf große Fahrt. Dank grobstolliger Offroadreifen kann die Stelvio jetzt auch unwegsames Gelände erobern.

Als Klassiker mit Hinguck-Effekt fungiert die Moto Guzzi V7 Café Classic. Auf Basis der V7 Sport spricht die mit dem Guzzi-typischen luftgekühlten 750-ccm-V-Motor ausgerüstete Maschine mit Speichenrädern und zwei hochgelegten Schalldämpfern den sportlichen Puristen an.

KTM

Gespannt durfte man auf die Vorstellung der Österreicher von KTM sein, die auf der Kölner Intermot zwar mit Anwesenheit glänzten, sich sämtliche Neuigkeiten indes für Mailand vorbehielten. Doch auch in der norditalienischen Stadt bleiben Paukenschläge aus. Die Mattighofener präsentieren zwei neue Versionen ihrer großen 990er Supermoto: als minimal reisetaugliche T- und als extreme R-Variante. Eine R-Version hat auch der Straßensportler RC8 zur Seite gestellt bekommen, mit einem auf 1 195 ccm aufgebohrten 75-Grad-V-Motor, der 121 kW/165 PS leistet und wohl nur etwas für Spezialisten sein dürfte. Einen größeren Einsatzbereich verspricht dagegen die überarbeitete sportliche Abenteuer-Enduro 990 Adventure, deren Triebwerk 78 kW/106 PS leistet, 100 Nm Drehmoment besitzt und mit einer verbesserten Servicefreundlichkeit neue Freunde gewinnen soll.

Etwas überraschend feiern die großen Zweiradhersteller ebenfalls Premieren in Mailand.

BMW, Honda, Yamaha, Suzuki

So komplettiert BMW mit dem Mittelklasse-Naked Bike F 800 R seine Reihen-Zweizylinder-Baureihe. Geradezu sensationell ist jedoch das Konzeptmotorrad Lo Rider mit verschiedenen Ausstattungsmerkmalen ab Werk. Honda setzt wie Yamaha auf neue Roller und Suzuki bietet zwei modifizierte Bandit 650-Modelle auf, die sich vor allem durch überarbeitete Scheinwerfer und Instrumente sowie zwei neue Ablagefächer in der Halbverkleidung hervortun. 

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