Jaguar

Oldtimer Grand Prix: Jaguar lässt die Eifel beben

Jaguar Heritage Racing geht am kommenden Wochenende (10. bis 12. August) mit drei Fahrzeugen beim AvD-Oldtimer Grand Prix an den Start. Passend zum 90. Jahrestag der Firmengründung durch Sir William Lyons hatte das Unternehmen Anfang des Jahres sein neues Werksteam für den historischen Motorsport gegründet. Bei der Mille Miglia und in Monaco feierte die von JD Classics aus Maldon (Essex) geleitete Équipe bereits große Erfolge. In der Eifel rechnet sich Jaguar Heritage Racing mit je einem C- und D-TYPE sowie einem Mk II ebenfalls beste Chancen auf Top-Platzierungen aus.

Die Mk II-Limousine startet schon heute beim einzigen auch über die Nordschleife führenden Rennen, dem AvD-Historic-Marathon. Die beiden Sportwagen kommen dann am Sonnabend und Sonntag auf der Grand Prix-Strecke zum Einsatz. Mit den C- und D-Types konnte Jaguar in den 1950er Jahren unter anderem fünf Mal in Le Mans gewinnen. 1988 und 1990 gab es zwei weitere Erfolge beim Klassiker in Frankreich, und 1984 errang Jaguar mit dem XJ-S die Tourenwagen-EM.

Erstmals seit 1956 können werksunterstützte historische Jaguar-Rennwagen auf legendären Strecken wie Monaco, Silverstone, Goodwood oder dem Nürburgring wieder „freien Auslauf“ genießen. CNN, Medienpartner von Jaguar Heritage Racing, wird auch vom Geschehen in der Eifel aktuell berichten. Der Nachrichtensender erreicht weltweit 255 Millionen Haushalte und hat auf seiner Website CNN.com pro Monat bis zu 1,4 Milliarden Besucher.

Die Vorbereitung der Motorsport-Helden sowie die gesamte Einsatzplanung und Logistik obliegt auch am Nürburgring der Firma JD Classics aus Maldon (Essex). Die Mk II-Limousine nimmt mit den Piloten Derek Hood (Geschäftsführer von JD Classics), Alex Buncombe und Frank Klaas schon am Freitag am „AvD-Classic-Marathon“ teil. Als einziges Rennen des Wochenendes führt die über dreieinhalb Stunden gehende Prüfung auch über die legendäre Nordschleife – jene Strecke, auf der Jaguar Mk II Anfang der 1960er Jahre triumphale Erfolge bei Langstreckenrennen erringen konnte.[foto id=“430266″ size=“small“ position=“right“]

Zwischen 1961 und 1963 war es Peter Lindner und Peter Nöcker drei Mal in Folge gelungen, im Mk II mit dem Kennzeichen WI-PL 1 das zur Europameisterschaft zählende ADAC Sechs-Stunden-Rennen zu gewinnen. Der Sieg von 1963 war aus zwei Gründen besonders bemerkenswert: Zum einen schlugen die beiden Privatiers auf ihrem 250 PS starken Mk II 3.8 das mit Wagen vom Typ 300 SE und Top-Fahrern wie Eugen Böhringer, Dieter Glemser oder Erich Waxenberger angetretene Mercedes-Werksteam. Zum anderen schraubte der Wiesbadener Jaguar Händler Lindner seine 1962 aufgestellte Rundenbestzeit von 11.05,6 Minuten nochmals auf 10.39,6 Minuten. Insgesamt sind für den diesjährigen Marathon zwei Jaguar Mk II und acht Jaguar E-Types genannt.

Alle anderen Rennen des Oldtimer-Grand Prix, der zum 40. Mal stattfindet, führen allein über die moderne Grand Prix-Strecke des Nürburgrings. Aus Jaguar-Sicht besonders interessant sind die in jeweils zwei Durchgängen am Sonnabend und Sonntag laufenden Rennen 4 und 8. Im Feld der zweisitzigen Rennwagen und GT bis Baujahr 1960/61 startet Alex Buncombe auf einem ganz speziellen Jaguar C-Type. Das bronzefarbene Auto mit Chassisnummer XKC 018 befand sich ursprünglich im Besitz des fünffachen Weltmeisters Juan-Manuel Fangio, der – weil damals Maserati Werksfahrer – den C-Type jedoch nie selbst steuerte.

Dieses sehr originalgetreue Modell zählt zu den erfolgreichsten aus dem Hause Jaguar bei historischen Rennmeetings. Unter anderem gewann Buncombe damit beim diesjährigen Grand Prix de Monaco Historique das Rennen für Sportprototypen der Baujahre vor 1953. Es war zugleich der erste Sieg für das neue Jaguar Heritage Racing Team. Wenig später gewann er ebenfalls im Jaguar C-Type einen von drei Läufen im Rahmen der Le Mans Classic vor zwei D-Types.

Ebenfalls zu bestaunen in Rennen 4 ist ein Jaguar D-Type (Chassis XKD 520) Baujahr 1956. Das von Chris Ward gesteuerte Modell gilt als eines der am besten erhaltenen von insgesamt 53 gebauten Kundenfahrzeugen und ist der siebte in Coventry gefertigte D-Type. Das Auto verbrachte seine gesamte und sehr erfolgreiche Rennsportkarriere in Australien, ehe es 1967 vom späteren Le Mans-Sieger Richard „Dick“ Attwood erworben und zurück nach England gebracht wurde.

Auch Freunde des Jaguar E-Type kommen beim 40. AvD-Oldtimer-GP 2012 nicht zu kurz. Nach dem großen Erfolg der aus Anlass des 50jährigen Geburtstags der Sportwagen-Legende initiierten E-Type Challenge führt der Historic Sports Car Club (HSCC) den Markenpokal im nunmehr zweiten Jahr fort. Im 22 Wagen starken Feld von Rennen 8 befinden sich auch zwei von JD Classics genannte „Lightweight“- Roadster. Pilotiert werden die offenen Leichtgewichte von Alex Buncombe und Frank Klaas.

Auch dem unmittelbar davor ausgetragenen Rennen 7 („Masters GT“ bis 1965) wird der E-Type seinen Stempel aufdrücken – fahren doch dort insgesamt 15 Exemplare um den Gesamtsieg. Und wer einmal einen Jaguar XK120 Baujahr 1953 live in Action sehen will, hat auch dazu eine Chance: Im Rennen 113, der Vintage Sports Car Trophy, bei der am Freitag und am Sonntag insgesamt 42 Fahrzeuge der Baujahre 1900 bis 1953 zu sehen sind.

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