Panorama Ford Transit FK1250 – Das feuerrote Spielmobil

Panorama Ford Transit FK1250 -  Das feuerrote Spielmobil Bilder

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Mit der FK-Baureihe hat in Köln die Transit-Saga begonnen, die bis heute fortgeschrieben wurde und gerade im 60. Jahr angekommen ist Bilder

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Für normale Dienstfahrten nimmt den FK1250 bei der Werksfeuerwehr ohnehin schon lange keiner mehr Bilder

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Wer tatsächlich mal das Spitzentempo von 100 km/h erreicht, der braucht schon viel Weitblick und einen schweren Bremsfuß, damit er die Fuhre auch wieder zum Stehen bringt Bilder

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Man sieht dem FK 1250 der Ford-Werksfeuerwehr schon auf den ersten Blick, dass seine letzte Dienstfahrt bereits ein paar Jahrzehnte her ist Bilder

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Wer mit diesem Einsatzwagen durch Köln fährt, der erntet allenfalls ein freundliches Lächeln Bilder

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Tatütata – normalerweise schauen die Passanten ängstlich oder zumindest erschrocken, wenn ein rotes Auto mit Blaulicht und Sirene um die Ecke schießt. Doch wer mit diesem Einsatzwagen durch Köln fährt, der erntet allenfalls ein freundliches Lächeln. Das Martinshorn ein wenig heiser, die blauen Blitze eher ein schüchternes Blinken und das Tempo selbst bei Vollgas relativ gemütlich – so sieht man dem FK 1250 der Ford-Werksfeuerwehr schon auf den ersten Blick, dass seine letzte Dienstfahrt bereits ein paar Jahrzehnte her ist. Kein Wunder, schließlich stammt der Transporter aus dem Jahr 1964.

Dass er nicht längst verschrottet ist sondern als feuerrotes Spielmobil bisweilen noch einmal aus der Oldtimer-Garage darf, liegt an der langen Geschichte, die dieses Auto erzählen kann. Denn mit der FK-Baureihe hat in Köln die Transit-Saga begonnen, die bis heute fortgeschrieben wurde und gerade im 60. Jahr angekommen ist.

Sie beginnt 1953 mit dem Debüt des FK-1000, wobei das Kürzel schlicht für „Ford Köln“ und die Zahl für seine Nutzlast steht. Das Auto ist der kölsche Gegenentwurf zum legendären VW Transporter und startet gleich in vier Varianten als Kasten, Kombi, Kleinbus und Pritsche. Das Design mit rundlicher Schnauze und großen Kulleraugen ähnelt zwar dem Pendant aus Wolfsburg. Doch anders als der groß geratene Käfer-Bruder hat der Kölner Kasten seinen Motor vorn – und bietet deshalb deutlich mehr Laderaum, der obendrein einfach zu nutzen ist. Ab 1955 bietet Ford auch einen FK-1250 mit mehr Nutzlast an [foto id=“487423″ size=“small“ position=“left“]und stellt dem mageren 1,2-Motor mit 38 PS einen 1,5-Liter mit 55 PS zur Seite. Und 1960 taucht am Bug zum ersten Mal der Name „Transit“ auf, dem die Kölner allerdings noch ein „Taunus“ voranstellen.

Der Eiltransporter aus Köln kommt bei der Kundschaft in Zeiten von Wiederaufbau und Wirtschaftsboom so gut an, dass allein von der ersten Generation bis 1965 über 250.000 Exemplare bestellt werden und Ford damit in einer arge Bredouille kommt. Denn die Fertigungsanlagen im Stadtteil Niehl ächzten ohnehin schon unter voller Auslastung. Aus diesem Grund beauftragte Ford den renommierten Spezialisten Drauz in Heilbronn mit der Herstellung der Karosserien, die anschließend 300 Kilometer den Rhein hinunter geschippert wurden.

Zwar rühmen die Ford-Chroniken den FK-1250 als einen für seine Zeit besonders handlichen und agilen Transporter, der sich mit einem Wendekreis von nur elf Metern besonders für Einsätze im quirligen Stadtverkehr geeignet habe. Doch heute liest sich das wie ein schlechter Scherz: Denn eingezwängt zwischen einer halbhohen Trennwand und einem riesig großen aber spindeldürren Lenkrad muss man schon ganz schön kurbeln, wenn man den 4,30 Meter kurzen Transit-Ahnen auf Kurs halten will. Ihn auf der Straße zu wenden, wird zu einer schweißtreibenden Angelegenheit und Rangieren ist Millimeterarbeit.

Selbst auf einer leeren Landstraße verlangt der Oldtimer mit dem spartanischen Cockpit die volle Aufmerksamkeit des Fahrers, damit der rote Laster nicht aus der Spur läuft und der Motor nicht die Lust verliert. Denn damals mögen 55 PS ja noch eine adäquate Leistung gewesen sein. Und bei einem Leergewicht von weit unter einer Tonne kommt man damit natürlich auch irgendwie vom Fleck. Aber den 1,5 Liter großen Vierzylinder bei dem hakeligen Getriebe und einem Schaltknauf lang und dürr wie ein Spazierstock auf Touren zu halten, ist eine Kunst, die viel Feingefühl im Spiel mit Gas und Kupplung verlangt. Und wer tatsächlich mal das Spitzentempo von 100 km/h erreicht, der braucht schon viel Weitblick und einen schweren Bremsfuß, damit er die Fuhre auch wieder zum Stehen bringt.

Dass der Antrieb dabei nur verpackt mit einer dünnen Blechkiste direkt zwischen den beiden Sitzen unter dem Kabinenboden montiert ist, macht die Sache nicht besser. Denn spätestens nach einer Viertelstunde wird es in dem [foto id=“487426″ size=“small“ position=“right“]Feuerwehrwagen so heiß, dass einem der Schweiß schon lange läuft, bevor man mit dem Rangieren begonnen oder die ersten Flammen überhaupt gesehen hat.

Doch für normale Dienstfahrten nimmt den FK1250 bei der Werksfeuerwehr ohnehin schon lange keiner mehr. Das Blaulicht funktioniert zwar noch buchstäblich blendend und das Martinshorn klingt nach, ein zwei asthmatischen Aussetzern richtig frisch und frech. Doch wenn’s heute irgendwo brennt in der Ford-Fabrik, dann sind die Helfer nicht mehr mit 55 PS, 100 km/h und einer Nutzlast von 1.250 Kilogramm zufrieden. Sie haben den Schlüssel zu ihrem Oldtimer deshalb längst an die Klassikabteilung übergeben.

60 Jahre nach dem ersten Transporter aus Köln hat ihr Einsatzwagen heute bis zu 155 PS, kommt auf fast 160 km/h, kann mehrere Tonnen Ausrüstung schultern und lässt den FK 1250 aussehen wie ein etwas groß geratenes Spielzeugauto. Nur eines haben auch die aktuellsten Modelle in der Florians-Flotte mit dem feuerroten Spielmobil aus der Oldtimer-Sparte noch gemein: Auch auf ihrem Blech prangt stolz der Name Transit.

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