Studie: Deutsche verzichten auf Autokauf

Nach der Abwrackprämie kommt der Absatzeinbruch. Lediglich 18 Prozent der deutschen Autofahrer planen in den nächsten eineinhalb Jahren den Kauf eines Neu- oder Gebrauchtwagens. Zu diesem Ergebnis kommt die Aral-Studie „Trends beim Autokauf 2009“, bei der 1 163 Deutsche telefonisch befragt wurden.

Die Zahl der kaufwilligen Autofahrer sinkt ständig: Bei einer ähnlichen Studie vor sechs Jahren bekundeten noch 24 Prozent der Interviewten die Absicht, sich innerhalb der nächsten 18 Monate ein neues Fahrzeug zuzulegen. 1999 planten noch 34 Prozent innerhalb des gleichen Zeitabschnitts ein Neu- oder Gebrauchtfahrzeug erwerben zu wollen.

Neben der aktuellen Wirtschaftskrise und der damit verbundenen Angst vor dem Verlust des Arbeitsplatzes bremst nun das Auslaufen der Abwrackprämie das Kaufinteresse. Viele Autofahrer haben laut der Studie den ohnehin geplanten Autokauf wegen der staatlichen Unterstützung vorgezogen. Auch fahren die Deutschen ihre Autos immer länger. Gegenüber 1999 ist das Durchschnittsalter des aktuellen Pkw-Bestands um ein Jahr auf acht Jahre geklettert.

Auf die Frage, für welche Marke die potenziellen Käufer sich beim nächsten Auto voraussichtlich entscheiden werden, nannten 22 Prozent aller Befragten ein Modell von Volkswagen. Gegenüber der Studie von 2007 hat damit der Wolfsburger Konzern zwei Prozentpunkte hinzugewonnen. Sechzehn Prozent ziehen ein Auto aus japanischer Produktion in Erwägung, vor zwei Jahren waren es zwölf Prozent. Acht Prozent favorisieren einen Mercedes-Benz (2007: sieben Prozent), ebenso viele ein Fahrzeug von Opel (2007: zehn Prozent). Auf den weiteren Plätzen rangieren französische Autos mit sieben Prozent (2007: zehn Prozent), gefolgt von Audi mit sechs Prozent (2007: neun Prozent), BMW mit sechs Prozent (2007:acht Prozent) und Ford, die mit sechs Prozent gegenüber 2007 einen Prozentpunkt hinzugewinnen konnten. Fast ein Drittel der Studienteilnehmer will als nächstes Modell eine Stufen-oder Steilhecklimousine kaufen, mit 18 Prozent auf Platz zwei der geplanten Autokäufe landen Kleinwagen, die 2007 nur von 13 Prozent genannt wurden. Die ehemalige Nummer zwei, die Kombis, kommen mit 17 Prozent nach 25 Prozent im Jahr 2007 nur noch auf Rang drei.

Erstmals ermittelt die Aral-Studie auch die Akzeptanz von Elektroautos – mit erstaunlichem Ergebnis. Zwar sind 70 Prozent der Befragten davon überzeugt, dass batteriebetriebene Fahrzeuge in den nächsten zehn Jahren einen großen Beitrag zur CO2-Reduktion leisten werden, aber nur 36 Prozent können sich vorstellen, selbst ein Elektroauto zu kaufen. 77 Prozent würden für die Stromer einen Mehrpreis von maximal 2 000 Euro gegenüber konventionellen Antrieben akzeptieren. Zudem entspricht der derzeitige Stand der Technik nicht den Erwartungen an den Elektroantrieb: für mehr als zwei Drittel der Befragten wäre das elektrische Fahren erst ab einer Mindestreichweite von 300 Kilometern interessant.

UNSERE TOP-ANGEBOTE FÜR SIE

MEHR ERFAHREN AUS DEM BEREICH NEWS

E-Go stellt erneut Insolvenzantrag

E-Go stellt erneut Insolvenzantrag

Rivian R2 und R3: Eine Überraschung in Kalifornien

Rivian R2 und R3: Eine Überraschung in Kalifornien

Stärker war noch kein Serien-Porsche

Stärker war noch kein Serien-Porsche

zoom_photo