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Test: Lamborghini Aventador LP 700-4 – So schnell es geht

Es gibt Fahrzeuge mit Straßenzulassung, die scheinen nicht von dieser Welt zu sein. Ein solches ist der Lamborghini Aventador LP 700-4. Speziell bei der Ausführung in mattschwarz denkt man zuerst an den möglichen Dienstwagen von Batman oder Darth Vader. Aber auch bei den anderen Farbwahlmöglichkeiten, beispielsweise in weiß, gelb oder orange ist einem stets die höchste Aufmerksamkeit von Passanten und anderen Automobilisten mit oder ohne Fotohandy sicher. Unseren Test mit dem 515 kW/700 PS starken Geschoss haben wir in drei Teilen durchgeführt. An drei sehr unterschiedlichen Orten, mit drei Fahrzeugen in drei unterschiedlichen Farben.

Wir starten auf dem flimmernden Asphalt der Formel-1-Testrennstrecke von Vallelunga, 33 Kilometer nördlich von Rom. Der hier zu testende Aventador ist strahlend weiß und der 4,1 Kilometer lange Rundkurs mit seinen teilweise sehr engen sieben Rechts- und drei Linkskurven hat es ebenfalls in sich.[foto id=“422270″ size=“small“ position=“right“] Auf der Vallelunga-Piste zeigt der Aventador, was er wirklich kann. Die zehn Kurven je Runde meistert der Street-Racer mit dem Kampfstier-Logo auf der Motorhaube perfekt, nicht zuletzt wegen des hervorragenden und variablen Allradsystems und der hydraulischen Lenkung. Wie auf Schienen und ohne unangenehme Ausbrüche kann man das ganz große Fahrvergnügen Runde für Runde genießen. Nur die Standardsitze haben nicht genügend Seitenhalt. Wer also den Aventador nicht nur zum Brötchenholen erwerben möchte, sollte die Sportschalensitze gleich mitbestellen.

Ähnlich wie bei einem Kampfjet

Um überhaupt in die 1,14 Meter flache Flunder einsteigen zu können, öffnen sich, wie schon bei den Vorgängern Murciélago, Diabló und Countach, Flügeltüren. Das Triebwerk wird dann per Knopfdruck gestartet. Der sechseckige Startknopf ist allerdings nicht etwa schnöde freiliegend, sondern unter einer roten Klappe geschützt, ähnlich wie bei einem Kampfjet die Taste zum Abfeuern der Waffen. Der sagenhaft bullige Sound, der dann aus den mittelzentrierten Auspuffendrohren ertönt, macht sofort Lust auf ein paar schnelle Runden. Durch die Box mit der Nummer sieben hört man schon das gewaltige[foto id=“422271″ size=“small“ position=“left“] Wummern der 15 Testboliden. Jede der brüllenden Bestien hat sechseinhalb Liter Hubraum, V-förmig verteilt auf zwölf Zylinder. Das reicht für den rekordverdächtigen Standard-Sprint auf Tempo 100 in winzigen 2,9 Sekunden. Nach 8,9 Sekunden sind 200 Stundenkilometer erreicht. Und nur 24,5 Sekunden ab Start braucht der Highend-Lambo, bis 300 km/h auf dem Tachometer angezeigt werden. Erst bei 350 Sachen nimmt der brachiale Vortrieb des 1,6 Tonners ein Ende. Allerdings ist auf der Rennstrecke die mögliche Höchstgeschwindigkeit nicht zu erreichen, da aus Sicherheitsgründen nicht die lange Start-Ziel-Gerade, sondern parallel die Boxengasse mit Tempo 60 im ersten oder zweiten Gang durchfahren wird.

„Corsa“ mal anders

Übrigens schaltet man hier Formel-1-mäßig in dem extra und nur für den Aventador entwickelten sequentiellen Siebengang-Schaltgetriebe per Lenkradpaddel. Drei Modi stehen zur Auswahl: „Strada“ für die moderate Kaffeefahrt auf den Boulevards dieser Welt, „Sport“ für die flotte Gangart auf der Landstraße oder auf der Autobahn. „Corsa“ nennt sich der bissig-böse Rennmodus. Der Gangwechsel dauert bei eingelegtem Corsa-Modus gerade einmal wimpernschlagkurze 50 Millisekunden. Und das merken die Rücken von Fahrer und Beifahrer auch recht unmissverständlich, denn das Hochschalten bei Volllast sorgt jedes Mal für einen kräftigen Schlag in Kreuz.

[foto id=“422272″ size=“small“ position=“right“]Auch an zwei weiteren Stellen findet man in Lambos edlem Meisterwerk Formel-1-Technik. Und das, obwohl seit Jahrzehnten weder bei Lamborghini, noch beim VW-Mutterkonzern Formel 1 gefahren wird. Das Herzstück des Boliden ist neben dem V12-Triebwerk das zweiteilige und nur knapp 150 Kilogramm leichte Monocoque aus hochfester Kohlefaser. Seine Karbon-Struktur ist extrem steif und wirkt wie ein besonders sicherer Schutzkäfig.

Ebenfalls aus der Rennsport-Königsklasse stammt die Federung mit Pushrod-Dämpfung, die perfekt auf das Höchstleistungs-Straßenautomobil abgestimmt wurde. Zusammen mit den Doppel-Querlenker-Radaufhängungen aus Aluminium und der Kohlefaser-Keramik-Bremsanlage ist der Aventador auf der Rennstrecke ebenso zu Hause, wie auf der hoffentlich tempolimit- und linkespurschleicherfreien Autobahn.

Test-Location Nummer zwei: Berlin

Den Vmax-Versuch starten wir von unserer Test-Location Nummer zwei in und um Berlin. Wir stellen den Wecker auf Punkt drei Uhr dreißig, um wirklich möglichst wenig Verkehr auf der A2 von Berlin in Richtung Hannover zu haben. Um deutlich mehr als 300 km/h fahren zu können, sollte man eben sicherhaltshalber zwei von drei Spuren nutzen können. Und trotz der frühen Stunde brauchen wir einige Anläufe um über 320 Stundenkilometer zu erreichen. Immer wieder zieht ein Fahrzeug auf die mittlere Spur um einen der zahlreichen Laster zu überholen. Aber dann scheint es doch zu klappen: 320 – 330 -[foto id=“422273″ size=“small“ position=“left“]333 – 336 – 339 – 340 – 341 Sachen zeigt uns der digitale Tachometer an, dann müssen wir wieder das Gaspedal lupfen, um weder den Aventador, noch unser Leben zu gefährden. Die folgende 200/220 km/h-„Langsamfahrphase“ kommt jetzt gelegen, da der nächste Tankstopp ansteht. Der Verbrauch lag bei einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 233 km/h und den erwähnten 341 km/h Spitze bei flotten 41,1 Litern Super plus. Der Fahrspaß ist es allemal wert, zumal die Käufer des 313.000 Euro teuren Extremsportlers sich nicht von Spritpreisen jenseits der 1,70 Euro-Marke schrecken lassen werden.

Fazit

Seine Alltagstauglichkeit hat dann der Aventador als Begleitfahrzeug auf der Alpenrallye rund um Kitzbühel unter Beweis gestellt. Diesmal in einem sehr auffälligen, leuchtenden orange. Für die vielen Landstraßenkilometer, sowie die zahlreichen Ortsdurchfahrten ist hier der Sport-Modus gefragt. Bei „Strada“ und „Sport“ kann man auch ganz auf das eigenhändige Schalten mit den Lenkradpaddeln verzichten und durch Druck auf die „M“-Taste von Manuell auf Automatik umschalten. So fahren wir durchaus relaxed den herrlichen Oldtimern auf den kurvenreichen Bergstraßen hinterher.

Lamborghini Aventador LP 700-4 – Technische Daten:

Zweitüriger, zweisitziger Supersportwagen
Länge/Breite/Höhe: 4.780 mm/2.030 mm/1.140 mm
Radstand: 2.700 mm
Kofferraumvolumen: 60 Liter
Motor: V-12, permanenter Allradantrieb
Hubraum: 6498 ccm
Leistung: 515 kW/700 PS
maximales Drehmoment: 690 Nm bei 5.550 U/min
Vmax: 350 km/h
0-100 km/h: 2,9 s
Verbrauch: 17,2 Liter/100 km (Super plus)
CO2-Ausstoß: 398 g/km
Testverbrauch: 25,1 Liter/100 km (Super plus)
Preis: ab 313.000 Euro

Kurzcharakteristik:

Alternative zu: Ferrari F12 Berlinetta
Passt zu: harten Kerlen, die es auch auf der Rennstrecke wissen wollen
Sieht gut aus: in mattschwarz vor dem Berliner Olympiastadion

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Gast auto.de

Juni 17, 2012 um 7:43 pm Uhr

Wow; da spricht ein echter Kenner der Marke! Seltsam, das das veraltete System immer noch relativ problemlos funktioniert. Und bei den anderen Marken gibt es genauso Ausreisser. Wie bei allem techniken Gerät, mal Mehr -mal Weniger. Ansonsten blitzt da doch der Neid ein wenig durch!!!!!!!! Ist aber auch ein hammergeiles Geschoss! Und für 95% von Allen ein unerfüllbarer Traum…………….. LEIDER 🙁

Gast auto.de

Juni 17, 2012 um 3:35 pm Uhr

Wenn da was dran wäre dürften Sie nicht nur Audi nennen sondern den ganzen Volkswagenkonzern mit seinen einzelnen automarken, da Motoren und allradtechnik sich kaum unterscheiden. Beschreite nicht das die allradtechnik, im Gegensatzanderer zu anderen Hersteller wie bmw,nicht so “gut“ ist aber veraltet finde ich übertrieben und die motoren werden wie bie bmw und mercedes auch immer effizienter.

Volker Dembke

Juni 17, 2012 um 11:58 am Uhr

Sieht klasse aus … aber audi allrad und motorentechnik ist halt vollkommen veraltet und nicht sehr zuverlässig

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