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Toyota-Wasserstoffpläne – Das Brennstoffzellen-Auto kommt

Es schien tatsächlich eine Weile, als hinge die Brennstoffzelle als zukünftige Alternative zum Verbrennungsmotor weit abgeschlagen hinter dem batterieelektrischen Antrieb zurück. Doch der Schein trügt, denn rechtzeitig zur Internationalen Automobilausstellung (IAA) in Frankfurt präsentiert Toyota als Pionier des Vollhybrid-Konzepts nun eine Variante, bei dem die frühere Rolle des Verbrennungsmotors von einem Brennstoffzellenpaket übernommen wird.

Das komplett neu entwickelte Fahrzeug wird eine Stufenhecklimousine sein und dieses „Fuel Cell Hybrid Vehicle“ (FCHV) kommt 2015 auf Europas Straßen, lässt sich in wenigen Minuten laden und soll eine Reichweite von gut 500 Kilometern erlauben.

Mit einem möglichen Preis von rund 80.000 Euro wird der Brennstoffzellen-Hybrid zwar kein Einstiegsauto für die mobile Energiewende, aber Gerald Killmann, bei Toyotas europäischen Entwicklern einer der Väter dieses Antriebscocktails, ist optimistisch, dass ab 2020 durchaus fünfstellige Absatzzahlen erreicht werden können.

Obwohl man mit BMW gemeinsam an der weiteren Entwicklung gerade dieser Technologie und künftiger Dieselmotoren arbeitet, wird der Viertürer komplett in Eigenregie entwickelt. Seit mit dem Prius vor 16 Jahren der erste Serien-Hybrid Premiere feierte, hat Toyota über 5,5 Millionen Fahrzeuge mit Verbrenner-Elektro-Doppelherz verkauft.[foto id=“482404″ size=“small“ position=“right“]

Damals hatte der Prius eine Leuchtturmfunktion. Das erhofft man sich auch vom Wasserstoff-Hybrid nach der Formel: mehr attraktive Fahrzeuge gleich mehr Tankstellen gleich gesunkene Anschaffungskosten. Die aktuelle E-Auto-Skepsis teilt der Ingenieur nicht, wenngleich Toyota auch weiter an der Optimierung der klassischen Benzin- und Dieselmotoren arbeitet: „Wir müssen hier in viel längeren Entwicklungszeiten denken, gleichzeitig müssen wir das Tempo erhöhen. Irgendwann ist das Öl aus.“

Inzwischen werden in Europa beispielsweise schon 40 Prozent des Auris und 30 Prozent des Yaris mit Hybridantrieb geordert. Zusammen mit Lexus hat Toyota derzeit 23 Hybridmodelle im Angebot. Dank der hohen Stückzahlen und der Erfahrung mit den diversen Elementen des Elektroantriebs haben die Japaner hier die Kosten enorm senken können.

Schon in den neunziger Jahren baute Toyota auch erste Versuchsfahrzeuge mit Brennstoffzelle. Seit der 2008 präsentierten Fuel Cell-Studie FCHV-adv konnte die Leistungsabgabe mit 3 kW pro Liter Bauvolumen fast verdoppelt werden. Statt vier werden im neuen Hybrid nurmehr platzsparend zwei Brennstoffzellen-Stacks verbaut. Neu ist auch der Tank, in dem Wasserstoff bei 700 Bar gespeichert wird.

Diese Variante des elektrischen Antriebs nimmt gerade immer mehr Fahrt auf: Denn auch Hyundai präsentiert 2015 auf der Basis des iX35-Geländewagens ein Fahrzeug mit kombiniertem Wasserstoff. Und Mercedes-Benz will zusammen mit Ford und Nissan ab 2017 Brennstoffzellen-Fahrzeuge auf den Markt bringen.

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