Ungewöhnliche Fahrzeugkonzepte – Klassenlose Solitäre

Als vor zwölf Jahren der PT Cruiser auf der Detroiter Automesse vorgestellt wurde, bezeichnete ihn der damalige Chrysler-Chef Bob Eaton als „too cool to categorize“. Tatsächlich widersetzte sich das mittlerweile eingestellte Retro-Gefährt allen Einordnungsversuchen – und fand bis zum Juli 2010 seine eigene, nicht unkomfortable Nische.

Nicht immer ist das Bemühen um Originalität allerdings von Erfolg gekrönt. Die Automobilgeschichte verfügt auch über Beispiele für Fahrzeuge, die sich dabei zwischen alle Stühle setzten – und am Markt letztlich scheiterten. Trotzdem sind neue und andersartige Fahrzeugkonzept zu begrüßen. Sie räumen nicht nur mit der These auf, dass heutzutage alle Autos gleich aussähen, sondern von ihnen gehen oft kreative Impulse aus, die sich erst Jahre später im Massenmarkt widerspiegeln. Wir haben eine Auswahl klassenloser Solitäre zusammengestellt.

[foto id=“354203″ size=“small“ position=“left“]BMW 5er Gran Turismo

Für die Entwicklung dieser massiven Limousine haben sich die BMW-Ingenieure viel Zeit gelassen. Lange Zeit geisterte sie als „raumfunktionales Konzept“ oder auch als „Progressive Activity Sedan“ durch die Medien – und erblickte schließlich als veritabler „Gran Turismo“ im Sommer 2009 das Licht der Welt. Mit hoher Sitzposition und einem Interieur, in dem sich alles um das Wohlbefinden der Fondpassagiere dreht, ist der 5er GT ebenso als Familienkutsche wie als Chauffeurslimousine geeignet. Ungewöhnlich ist die massive Trennwand zwischen Rücksitzen und Kofferraum – sowie die Möglichkeit, anstatt der großen Hecktüre nur den unteren Ausschnitt zu öffnen. Damit sollen empfindliche Fondpassagiere vor Zugluft geschützt werden, wenn das Auto beladen wird. Das Angebot reicht vom sparsamen und komfortablen 530d GT für 55.400 Euro bis zum luxuriösen und extrem starken Allradler 550i xDrive GT für 78.200 Euro.

[foto id=“354204″ size=“small“ position=“left“]Lancia Delta

Mit dem messerscharf gezeichneten Luxus-Kompaktwagen der achtziger Jahre, der sukzessive zur Rallye-Ikone mutierte, hat der 2008 präsentierte Delta dritter Generation nichts mehr gemein. Vielmehr ist der aktuelle Delta eine echte Raumlimousine, die sich mit ihrer ungewöhnlichen Form – auf Wunsch auch zweifarbig lackiert – deutlich von der Kompaktklasse abhebt. Der großzügig verglaste Dachaufbau gibt den Blick frei auf ein liebevoll gestaltetes Interieur, bei dem je nach Ausstattung Stoff, Alcantara oder Leder der renommierten Manufaktur Poltrona Frau großzügig zum Einsatz kommt. Beim einst so elitären Anspruch werden dennoch feine Abstriche gemacht: Setzte der Original-Delta noch mit griechischen Lettern auf der Heckklappe gehobenes Bildungsniveau voraus, so begnügt sich das aktuelle Modell mit einem stilisierten „D“. Das Angebot reicht vom 88 kW/120 PS starken Delta Argento für 20.300 Euro bis zum Delta Executive 1.9 Multijet Twin Turbo mit 140 kW/190 PS für 33.350 Euro. Der Top-Diesel mit 147 kW/200 PS kostet 100 Euro weniger.

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[foto id=“354206″ size=“small“ position=“left“]Mini Clubman

Zweitürige Kombiwagen gab es früher häufig. Heute sind sie praktisch verschwunden – außer bei Mini, wo der Clubman mit längerem Radstand und einem steilen Heck aufwartet und sich damit stark von der Standardform abhebt. Ohne Gimmicks geht es bei dieser Marke freilich nicht ab, und so wird die Beifahrerseite von einer nach vorn öffnenden, kleinen Türe geziert, die man als „Clubdoor“ bezeichnet. Am Heck kontrastieren nostalgische, seitlich öffnende Heckflügeltüren mit den vertikalen Säulen in Kontrastfarbe, die an Designstudien erinnern. Im Gegensatz zu den teils wieder in Mode kommenden, flachen Shootings Brakes, die allenfalls als Alternative zu einem Coupé taugen, bietet der Mini Clubman ausreichend Laderaum. Die Palette reicht vom Mini Clubman One (72 kW/98 PS, 18.600 Euro) bis zum Mini John Cooper Works Clubman (155 kW/211 PS, 30.700 Euro).

[foto id=“354207″ size=“small“ position=“left“]Nissan Juke

Wohl kaum ein Auto sorgt für mehr staunende und aufgehellte Mienen im Straßenverkehr als der Nissan Juke. Die zu allseitigem Erstaunen sehr originalgetreue Umsetzung des Concept Cars Qazana basiert zwar auf der konventionellen Nissan-Kleinwagen-Plattform, sieht aber aus, als sei sie direkt aus der Zukunft gelandet. Die Mischung von Kompaktwagen und SUV-Proportionen wurde so ungewöhnlich umgesetzt, dass sich Vergleiche mit ähnlich dimensionierten Fahrzeugen weitgehend verbieten. Selbst ein Kia Soul wirkt geradezu gewöhnlich neben dem in England gezeichneten Japaner, dessen Design manchen Betrachter an einen Frosch erinnert. Auch das Interieur des Juke fasziniert mit neuen Materalien und schwellenden Formen. Die fahrdynamischen Qualitäten sind hingegen lediglich Klassendurchschnitt, jedenfalls bei den schwächer motorisierten Varianten. Die günstigste Möglichkeit, einen Juke zu fahren, ist der Visia mit 86 kW/117 PS für 16.990 Euro. Sportliche Qualitäten besitzt hingegen das Topmodell Tekna 1.6 4WD mit 140 kW/190 PS. Es erleichtert die Kasse um 25.140 Euro.

[foto id=“354208″ size=“small“ position=“left“]Renault Wind

Der flotte Franzose basiert zwar auf dem Twingo, ist jedoch wie ein Sportwagen proportioniert. Wenn man es nicht besser wüsste, würde man unter der flotten Außenhaut einen Mittelmotor vermuten. Höchst individuell ist die Dachkonstruktion mit dem über eine Achse nach hinten schwenkenden Dachmodul – eine vom italienischen Stardesigner Leonardo Fioravanti entwickelte Lösung. Der reine Zweisitzer präsentiert sich als individuelle Alternative zu den zahlreichen Kompakt-Cabrios, die nur allzu offensichtlich von banalen Großserienmodellen abgeleitet sind. Bei der Motorisierung fällt die Wahl nicht leicht: Der 16.900 Euro teure TCe 100 mit 1,2-Liter-Turbomotor (75 kW/102 PS) zieht schon bei niedrigen Drehzahlen kräftig durch, der 1.400 Euro teurere 1.6 16v 130 (98 kW/133 PS) ist ein eher klassischer Sportmotor.

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