Smart

Vorstellung Smart: Fit für neue Freunde

Angesichts von bisher mehr als 770 000 gebauten Smart ist Spott über den kleinen Sonderling schon längst nicht mehr angesagt.

Hatten die lieben Kollegen in der Redaktion einem bei der Präsentation der ersten Generation noch unterstellt, man wolle sich als Testwagenfahrer bei einer Modellautofirma qualifizieren, weiß heute jeder, dass der Smart zu einem klassenlosen und trendigen Fahrzeug für Menschen geworden ist, die sich gern und bewusst zu Ihrem Metropolen-Dasein bekennen.

Smart – Vehikel für urbanes Umfeld

Kleider machen Leute – Das gilt eben auch für das kleinste zur Zeit verfügbare automobile Kleid – den Smart Fortwo. Es ist den Smartisti gelungen, ihr Auto zu einem Vehikel zu entwickeln, mit dem man bei jeder Gelegenheit und in allen gesellschaftlichen Schichten gut angezogen ist, solange man sich mit ihm in einem urbanen Umfeld bewegt.

Die zweite Generation

Neun Jahre gibt es den Kleinen nun schon. Und nach Um- und erfolglosen Abwegen über den Viersitzer Forfour und den Roadster hat man sich nun auf den Kern der Marke Smart besonnen und bringt die zweite Generation auf den Markt, der man sogar in den USA Erfolge zutraut.

70 Liter Ladevolumen

Die Voraussetzungen für mehr als Achtungserfolge in den USA und für einen wachsenden Absatz im alten Europa bringt der Neue mit. Denn er ist gewachsen und gereift. 20 Zentimeter mehr Länge kommen dem Innenraum und dem Kofferraum zugute, der jetzt sogar einen ausgewachsenen Koffer aufnimmt, weil er stolze 70 Liter größer geworden ist.

Gestaltung der Armaturen ungewöhnlich

Der lange Radstand (plus 55 Millimeter) und die größere Spur (plus 31 Millimeter) nehmen die Passagiere gern wahr. Es gibt mehr Platz, was besonders bei der Innenraumbreite wohlwollend auffällt. Das Ambiente dort hat allerdings seinen Charakter verändert. Nummer zwei bemüht sich weniger um Andersartigkeit als Nummer eins, was an den US-amerikanischen Sicherheitsvorschriften liegen soll. Dennoch bleibt die Gestaltung der Armaturen ungewöhnlich genug, um dem Anspruch des Smart und seiner Fahrer gerecht zu werden.

Servolenkung bringt Nervosität ins Fahrverhalten

Auch beim Fahren zeigen sich deutliche Zeichen der Reife. Die Lenkung ist direkter, sowohl bei der mechanischen, als auch bei der elektromechanischen Servolenkung. Dabei gefiel uns die Normale Lenkung besser; die Servolenkung bringt Nervosität ins Fahrverhalten. Dafür erleichtert sie allerdings das Einparken, was aber mit dem außerordentlich kleinen Wendekreis von 8,70 Metern sowieso kaum ein Problem darstellen sollte.

Fünf-Gang-Halbautomat geht sanfter zur Sache

Die alte sequentielle Halbautomatik veranlasste beim Schalten unter Vollgas die Insassen immer zu einem typischen simultanen und heftigen Kopfnicken. Der neue Fünf-Gang-Halbautomat geht sanfter zur Sache und passt zu den ebenfalls neuen Benzinmotoren, die gemeinsam mit Mitsubishi entwickelt wurden.

Motorisierung

Zwei der drei Benziner mit jeweils drei Zylindern in Reihe und 999 Kubikzentimeter Hubraum sind Saugmotoren. Sie leisten 45 kW / 61 PS bzw. 52 kW / 71 PS. Der dritte – ein Turbo – bringt 62 kW / 81 PS. Damit beschleunigt der Smart in 10,9 Sekunden von 0 auf 100 km/h. Die Sauger brauchen 13, 3 Sekunden bzw. 16,7 Sekunden. Bei allen Benzinern wird die Höchstgeschwindigkeit auf 145 km/h begrenzt. Beim Alten waren es noch 135 km/h.

Mehr Leistung – weniger Verbrauch

Diese „alte“ Höchstgeschwindigkeit ist für den Turbodiesel des Smart CDI mit ebenfalls drei Zylindern und nur 799 Kubikzentimeter Hubraum immer noch „Ende der Fahnenstange“. Er leistet jetzt mit 33 kW / 45 PS, also rund zehn Prozent mehr als sein Vorgänger. Für alle Motoren gilt, dass trotz höherer Leistung weniger Kraftstoff verbraucht werden soll. Bei den Benzinern liegen die Durchschnittswerte zwischen 4,7 Liter und 4,9 Liter Superbenzin, in der Praxis also irgendwo zwischen fünf und sechs Litern. Der Diesel-Durchschnitt wird mit nur 3,4 Litern pro 100 km angegeben.

Ab 2008 geschlossenes Partikelfiltersystem

Der Diesel erhält zunächst einem offenen Rußpartikelfilter. Damit schickt der Motor nur rekordverdächtig geringe 90 Gramm Kohlendioxid pro Kilometer in die Luft. Wenn 2008 auch das geschlossene System mit höherer Filterwirkung zur Verfügung steht, wird dieser Wert sich allerdings um rund fünf Prozent verschlechtern. Selbst beim kleinen Smart zeigt sich also der Zielkonflikt von Reduzierung des Verbrauchs und Verminderung des Partikelausstoßes.

Preise trotz Mehrwertsteuererhöhung stabil

Die Preise des Smart Fortwo sind trotz Mehrwertsteuererhöhung mit 9490 Euro für die billigste Variante, 9990 Euro für den 52-kW-Smart und 12 140 für den stärksten Benziner sowie 11 200 für den Diesel nahezu stabil geblieben. Der Smart ist also immer noch kein Schnäppchen in der Liga der Kleinwagen, aber es war eben schon immer ein bisschen teurer, einen besonderen Geschmack zu haben.

Zuwachs an Reife, Agilität, Sicherheit und Komfort

Insgesamt kann man dem Neuen einen Zuwachs an Reife, Agilität, Sicherheit und Komfort bescheinigen. Das wird ihn befähigen, neue Freunde zu gewinnen. Man darf gespannt sein, wie die Amerikaner auf den Smart reagieren. Im vergangenen Monat in Detroit konnte man bei ihnen Reaktionen beobachten, die zwischen amüsiertem Lächeln und Respekt für dieses Sprit-Sparmodell schwankten. Doch inzwischen sinken in den USA die Kraftstoffpreise wieder. Es wird den Smartisti also auch jenseits des Atlantiks gelingen müssen, den Smart als rollenden Ausdruck modernen Lebensstils zu verkaufen.

(ar/Sm)

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