ZF stellt abkoppelbares Allradsystem vor

ZF hat auf dem morgen endenden Europäischen Allrad-Kongress (EAWD) in Graz ein neues Allradsystem vorgestellt. Durch seine automatische Abkoppel-Funktion kann im Vergleich zu herkömmlichen Allradantrieben eine Verbrauchsminderung um circa fünf Prozent erreicht werden. Fahrzeuge mit klassischem, zuschaltbarem Allradantrieb (AWD) weisen gegenüber Fahrzeugen mit permanentem Allradantrieb kaum Verbrauchsvorteile auf: Auch wenn die zweite Achse nicht angetrieben wird, ist der Antriebsstrang aktiv, wodurch Plansch- und Reibungsverluste auftreten.

ZF stellt nun ein System für den Front-Quer-Einbau vor, das den bauartbedingten Mehrverbrauch von Allradantrieben wortwörtlich abschaltet. Man nutzt dabei die Tatsache, dass beim Großteil alltäglicher Fahrsituationen kein Allradantrieb notwendig ist: So stellt es bei einer konstanten Geradeausfahrt weder für die Fahrdynamik noch für das Handling einen Vorteil dar, wenn alle vier Räder angetrieben werden.

Allradfahrzeuge mit Front-Quer-Antrieb wie dem neuen 9-Gang-Automatgetriebe (9HP) von ZF eignen sich nach Unternehmensangaben besonders für ein solches abkoppelbares Allradsystem. Im 2WD-Frontbetrieb kommt der gesamte Allradantriebsstrang zum Stillstand – vom Winkeltrieb über die Kardanwelle bis hin zum Hinterachsgetriebe. Die automatische Abkopplung findet vorn direkt nach dem Hauptgetriebe und am hinteren Achsgetriebe über je eine Kupplung für das linke und das rechte Rad statt. So treten an den Allrad-Komponenten keine verbrauchssteigernden Schleppverluste auf. Sprit sparend wirkt sich auch die gewichtsoptimierte Bauweise des Allradsystems aus.

Die beiden Kupplungen an der Hinterachse ermöglichen eine freie Querverteilung des Antriebsmoments zwischen linkem und rechtem Hinterrad. So ist es über das klassische Hang-On-Konzept (bedarfsgerechte Momentverteilung zwischen Vorder- und Hinterachse) hinaus auch möglich, den Effekt des Torque-Vectorings zu nutzen: Dabei wird das Giermoment des Fahrzeugs durch eine radindividuelle Ansteuerung der Hinterräder aktiv beeinflusst.

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