Zulieferer betrachten Autohersteller-Kooperationen skeptisch

Jüngste Meldungen wie „BMW und Toyota kooperieren bei der Batterieforschung“ oder „GM und BMW wollen gemeinsam die Entwicklung der Brennstoffzelle vorantreiben“ lassen die Zulieferbetriebe aufhorchen. Denn diese Zusammenschlüsse könnten ihre Zusammenarbeit mit Autoherstellern gefährden.

Schon seit Mitte der 90er Jahre verlagern Kfz-Hersteller ihre Forschung und Entwicklung immer mehr auf ihre Zulieferer. Diese erhöhen kontinuierlich den Etat. Sie geben zwischen fünf und zehn Prozent des Umsatzes heute für das Finden und Erproben von neuen Produkten oder Lösungen aus. „Nur mit einem hohen Augenmerk auf die Forschung und Entwicklung können wir unsere Position als führender Anbieter von Antriebs- und Fahrwerktechnik behaupten“, bestätigt Hans-Georg Härter, Vorstandsvorsitzender der ZF Friedrichshafen. Die große Aufgabe sei, mit Produkten, die sich rechnen, den Herstellern einen Wettbewerbsvorteil zu verschaffen.

Laut Analysten wäre die Rechnung einfach.

Kooperieren zwei oder mehr Autohersteller, dann werden nicht nur die vorhandenen Ressourcen zusammengelegt, sondern auch die Zusammenarbeiten mit Zulieferern „verschlankt“. Aus Sicht der Zulieferer hieße das, aus mehreren Auftraggebern in Sachen Forschung und Entwicklung wird einer, das Kooperationsbündnis. Dies umschreibt ZF-Chef Härter salomonisch mit: „Kommt durch neu entstehende Bindungen Bewegung in den Markt, werden die Karten oft neu gemischt. Das kann für die Zulieferbranche jeweils Chancen oder auch Risiken bringen. Was überwiegt, hängt vom Einzelfall ab.“

Wird der Einzelfall Bosch betrachtet, könnte die Verbindung BMW und Toyota für den Stuttgarter Zulieferer ein Schlag ins Kontor sein. Denn zwischen ihm und dem Münchner Autohersteller besteht bereits eine Zusammenarbeit hinsichtlich der Konzeption von Batterien für Elektroautos. Gemeinsam mit Samsung produziert Bosch auch die Energiespeicher für das BMW E-Auto i3, dessen Verkauf ab 2013 geplant ist. Analysten gehen davon aus, dass sich an dieser Verbindung nichts wesentliches ändern wird. Allein weitere BMW-Modelle mit Elektro- oder Hybridantrieb könnten ohne Bosch-Samsung-Beteiligung auf den Markt kommen.

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