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Audi rüstet auf – Es lebe der Sport

Leistung läuft. Während der Absatz der Brot- und Butterautos mittlerweile selbst auf halbwegs gesunden Märkten stockt, haben starke und schnelle Modelle weiter Konjunktur. Davon profitierten nicht zuletzt die sportlichen Ableger der großen Nobelmarken. Sie nutzen den Rückenwind für eine ganze Flut von Neuheiten, mit denen sie von der anhaltenden Nachfrage profitieren und den bisweilen flauen Markt für die Großserie zumindest teilweise ausgleichen wollen.

Nicht nur Mercedes-Tochter AMG schickt deshalb Quartalsweise neue Modelle ins Rennen, auch der Audi-Ableger Quattro GmbH kommt mit der Präsentation seiner Premieren kaum hinterher. „Wir wollen Profil und Präsenz deutlich schärfen“, sagt Thomas Zimmermann, der als Projektleiter für die besonders sportlichen RS-Modelle pünktlich zum 30. Geburtstag der GmbH [foto id=“461394″ size=“small“ position=“left“]von einem neuen Elan bei der Muskel-Mannschaft spricht.

Der beschert den vermögenden Vollgasfans dieser Welt zum Beispiel Neuheiten wie den RS6 Avant, der im zweiten Halbjahr zu Preisen ab 107.900 Euro an den Start geht. Auf den ersten Blick wirkt der zwar wie ein Rückschritt, weil er zwei Zylinder, 1,2 Liter Hubraum und sogar 20 PS einbüßt. „Doch in allen relevanten Kategorien ist der neue RS6 Avant besser als sein Vorgänger“, verspricht Zimmermann. Das maximale Drehmoment klettert um 50 auf 700 Nm, der Sprintwert schrumpft von 4,6 auf 3,9 Sekunden und gegen Aufpreis bekommt der rasende Raumkreuzer nun Auslauf bis 305 km/h. Und was den Bayern besonders wichtig ist: Dank etwa 100 Kilo weniger Gewicht, der neuen Achtgang-Automatik und der Zylinderabschaltung geht der Verbrauch um gute 30 Prozent auf 9,8 Liter zurück – zumindest in der Theorie des Prüfstands. Wer dagegen dem Avant die Sporen gibt, der kann gut und gerne mit dem Doppelten rechnen.

Natürlich ist der Avant ein faszinierendes Konzept

Schließlich wird er mit seinem riesigen Laderaum zu einem der wahrscheinlich alltagstauglichsten und familienfreundlichsten Sportwagen der Welt. Doch weil solche Eiltransporter bei Amerikanern und Asiaten keinen Anklang finden, wird es schon bald eine zweite Variante geben. [foto id=“461395″ size=“small“ position=“right“]“Diesmal allerdings nicht als klassische Limousine, sondern auf Basis des A7 „, sagt Zimmermann und verspricht sich mit dem viertürigen Coupé eine weitere Spreizung des Portfolios und am Ende mehr Verkäufe als beim Vorgänger. Und schon in der letzten Generation kam der RS6 insgesamt auf knapp 5.500 Exemplare.

Gab es die RS-Modelle früher meist auf der Zielgeraden einer Baureihe, als müsste Audi schnell noch den Abverkauf fördern, wollen die Bayern die dicken Dinger nun viel früher anbieten. „Wir haben mittlerweile eine beachtliche Stammkundschaft, der wir Kontinuität und regelmäßige Fahrzeugwechsel ermöglichen wollen“, sagt Zimmermann. Denn wahrscheinlich noch wichtigeren Grund nennt er dagegen nicht. Das schnöde Geld: Die RS-Modelle sind deutlich teurer als die Großserie und spielen entsprechend mehr Gewinn ein. Schließlich kostet der RS6 Avant fast sechsmal so viel wie das Basismodell.

Als erste Baureihe wird von dieser neuen Strategie der A3 profitieren. „Der letzte RS3 lief so gut, dass wir diesmal sicherlich nicht mehr so lange mit dem Nachfolger warten werden“, verspricht Zimmermann. Wohl schon im nächsten Jahr könnte er deshalb als König unter den Kompakten mit geschätzten 400 PS an den Start gehen. Bis dahin gibt es als lustvollen Lückenfüller einen neuen S3. Zunächst im Dreitürer und später auch für den Sportback und die neue Limousine fährt er mit einem Zweiliter-Turbo, der es auf 220 kW/300 PS und 380 Nm bringt. Damit sprintet der 38.900 Euro teure S3 bestenfalls in 5,2 Sekunden von 0 auf 100 und überzeugt mit einem kräftigen Antritt bis in höchste Geschwindigkeiten. Doch bei 250 km/h fällt hier definitiv der Hammer: „Die Anhebung der Höchstgeschwindigkeit bleibt den RS-Modellen vorbehalten“, heißt es dazu aus dem Produktmanagement.[foto id=“461396″ size=“small“ position=“left“]

Genau wie der RS6 ist auch der S3 deutlich sparsamer als sein Vorgänger. Zwar werden dort weder Zylinder noch Hubraum eingespart, und auch das Getriebe ist im Grunde das gleiche. Doch mit immerhin 60 Kilo weniger Gewicht, neuem Motor und optimiertem Energiehaushalt kommt der S3 auf einen Verbrauch von 6,9 Litern – 1,5 Liter weniger als früher.

RS3, RS4, RS5 und RS6 – damit wollen sich die Bayern aber künftig nicht mehr begnügen. Stattdessen lässt sich die Sportsparte aus Neckarsulm als letzter Werkstuner nun vom Run auf das SUV-Segment anstecken und rüstet als ersten Geländewagen den Q3 zum RS-Modell auf:  Wo in der Baureihe bislang bei 155 kW/211 PS Schluss war und Konkurrenten wie BMW X1 oder Mercedes GLK auch nicht mehr als 245 und 306 PS zu bieten haben, locken die Herren der Ringe jetzt für 54.600 Euro aufwärts mit ihrem Fünfzylinder-Turbo, der es auf 228 kW/310 PS bringt und den Q3 zur Spaßgranate im Gelände machen soll. Immerhin wuchtet der Direkteinspritzer den 1.730 Kilo schweren Q3 mit seinen maximal 420 Nm in 5,5 [foto id=“461398″ size=“small“ position=“right“]Sekunden auf Tempo 100 und macht nur deshalb schon bei 250 km/h Schluss, weil die Elektronik dort vorsichtshalber die Reißleine zieht.

Ein RS-Modell will Audi nicht bauen:den RS8

Zwar macht Mercedes mit S63 und S65 glänzende Geschäfte. Doch genau wie BMW hält auch Audi offenbar nichts von einer Luxuslimousine, die zum Supersportwagen aufgerüstet wurde. „Der S8 markiert für uns den optimalen Kompromiss aus Luxus und Leistung. Alles, was darüber hinausgeht, sollen die Tuner machen“, sagt der Produktmanager, dem die Arbeit auch so nicht ausgehen wird. Schließlich gibt es bald einen neuen TT, der Q5 könnte auch noch ein bisschen Pfeffer vertragen, und wenn demnächst die ersten SUV-Coupés anrollen, ist die Quattro GmbH ganz sicher auch wieder gefragt.

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