Deutscher Automarkt im Mai 2012: VW treibt die Rabatte

Automobilhersteller mit sinkendem Marktanteil versuchen traditionell mit Rabatten Marktanteile zu erobern. Jetzt geht auch Marktführer VW in die Rabatt-Offensive. Nach Beobachtungen des Center Automotive Research (CAR) der Universität Duisburg-Essen hat sich das Rabattniveau gegenüber dem Vormonat April wieder leicht erhöht, getrieben von zahlreichen Aktionen der Wolfsburger Autobauer. So bieten VW-Händler für die Modelle vom Up bis zum Touran Preisnachlässe zwischen 16 und 23 Prozent an.

Mit dem größten Kundenvorteil lockt derzeit Honda. Aus einer Null-Prozent-Finanzierung und einem Aktionsrabatt entspringen 30 Prozent Einsparung für den Käufer. Die Aktionen, bei denen die Kunden zwischen 20 und 30 Prozent sparen, sind im Mai gegenüber April 2012 von 26 auf 30 Aktionen gestiegen, die Gesamtzahl der Angebote erhöhte sich von 365 auf 385.

Neben direkten Preisnachlässen sind es die Tageszulassungen, offiziell als „taktische Zulassungen“ bezeichnet, mit denen das offizielle Preisniveau unterlaufen wird. Auch diese Methode wenden vor allem die marktschwächeren Hersteller an. Es überrascht daher nicht, dass Opel mit 42 Prozent Tageszulassungen seiner Neuwagenverkäufe an der Spitze steht. Dagegen verwundern die fast 34 Prozent von BMW, gefolgt von VW mit nahezu 30 Prozent. Wie stark Tageszulassungen zur Schönung der Statistik mit Druck auf das Preisniveau an Bedeutung gewonnen hat, zeigt der Vergleich zum Vorjahr, als der Durchschnitt für den gesamten deutschen Markt bei knapp 25 Prozent lag, jetzt aber auf reichlich 28 Prozent gestiegen ist.

CAR wertet diese Entwicklung als ein Zeichen für die Instabilität des deutschen Automobilmarktes. Da VW einen großen Einfluss auf die Rabattentwicklung des Gesamtmarktes hat, wird die jüngst Rabattoffensive des Marktführers als ein Signal gesehen. Das um so mehr, als auch die Internet-Vermittler mit erhöhten Rabatten werben. So kann der BMW X1-Käufer im Netz bis zu 17 Prozent sparen, Touran- und Tiguan-Kunden bekommen 16,5 und 15,7 Prozent Nachlass.