Die Spritsparer legen den Turbo ein

Der Trend zum Turbo beim Benziner hält an. Immer mehr Autos setzen auf die leistungssteigernden Lader und sparen dadurch sogar noch Kraftstoff. Was sich erst einmal widersinnig anhört, ist eigentlich ganz einfach.

Für Motoren ohne Turboaufladung gilt: Je größer, desto mehr Leistung. Sechs bis acht Zylinder waren daher lange der Maßstab für sportliche Saugmotoren. Allerdings sind diese Triebwerke schwer, sie brauchen viel Platz und Unmengen an Kraftstoff.

Vierzylindermotoren

Deutlich kleiner, reibungsärmer und sparsamer sind Vierzylindermotoren; da sie aber nur über einen recht kleinen Hubraum verfügen, müssen sie, um zu Kräften zu kommen, durch einen Turbo beatmet werden. Dabei treibt das Abgas eine Turbine an, die die zur Sprit-Verbrennung benötigte Luft stark verdichtet, bevor sie in den Brennraum gelangt. Dadurch steht mehr Sauerstoff zur Verfügung, die Menge des eingespritzten Kraftstoffs kann erhöht werden, die Motorleistung wächst.

Dadurch verbrauchen Turbo-Vierzylinder mehr Sprit als Vierzylinder-Saugmotoren, verfügen aber auch über ein Leistungsniveau, das dem eines nicht aufgeladenen Sechszylinder-Motors entspricht. Im Zuge ihrer Spritsparbemühungen setzen die Automobilhersteller daher auf den Turbo zur Hubraumverkleinerung, das sogenannte „Downsizing“.

Achtzylindermotoren

Achtzylinder-Triebwerke sollen künftig durch Turbo-Sechszylinder, Sechszylinder-Motoren durch aufgeladene Vierzylinder ersetzt werden. Die gute Idee hat eine lange Vorgeschichte, denn der Turbo musste erst einmal gezähmt werden. Damit hat Ende der 70er Jahre der schwedische Hersteller Saab begonnen. Denn der Turbo stellte dem Motor zusätzliche Kraft im Überfluss zur Verfügung, so dass der Druck aufs Gaspedal mit einem unkontrolliert heftigen Vorwärtsdrang quittiert wurde.

Ein Ingenieur der Schweden entwickelte daher quasi im Alleingang ein Ventil, das überschüssigen Ladedruck einfach abführte. Das kleine Bauteil war ein Erfolg. Die Turbo-Technik wurde weiter entwickelt und blieb immer im Angebot.

Nun ist er 30…

Im vergangenen Jahr feierte sie ihren 30. Geburtstag bei der Premiummarke. Gerade in den vergangenen Jahren hat die Entwicklung einen weiteren Sprung gemacht. Das Turboloch bei Ottomotoren, das durch die Trägheit der Turboturbine entsteht, wurde durch den Einsatz kleinerer und variabler Lader immer mehr geschlossen.

Bei größeren Motoren werden heute auch zwei Turbolader parallel eingebaut, die jeweils nur einen Teil der Zylinder mit Luft versorgen. Besonders konsequent hat Volkswagen in letzter Zeit den Turbo als Kraftstoffsparer eingesetzt. Dabei werden 1,4-Liter-Motoren mit Turbos oder der Kombination von Turbo und Kompressor auf das Leistungsniveau von 2,0-Liter- Triebwerken gehoben.

Verbrauchswerte eines Diesels

Beim Kraftstoffverbrauch liegen die Motoren fast schon auf dem niedrigen Niveau eines Diesels. Die Entwicklung wird weitergehen. Unter anderem Opel und Fiat setzen bereits heute auf das sogenannte Downsizing, das „Gesundschrumpfen“ von Motoren. Und neben Mercedes-Benz und BMW wollen in Zukunft auch die US-Hersteller auf den Turbo setzen, um die mächtigen V8-Motoren durch ähnlich leistungsfähige Turbo-Sechszylinder-Aggregate zu ersetzen.

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