Entwicklungsplan Elektromobilität: Mit Strom in die Zukunft

Die Entwicklung von Elektroautos will die Bundesregierung nun gezielt voranbringen.

Dafür wurde jetzt in Berlin der „Nationale Entwicklungsplan Elektromobilität“ von den Bundesministerien für Verkehr, Umwelt, Wirtschaft und Forschung vorgestellt. Bis 2020 sollen eine Million Elektro- und Hybridfahrzeuge in Deutschland fahren, bis 2030 sind fünf Millionen Einheiten angepeilt. Um dies zu erreichen, unterstützt unter anderem das Umweltministerium den gemeinsamen Flottenversuch von Volkswagen und dem Energieversorger Eon mit 15 Millionen Euro.

Dabei wird die Serienentwicklung von Hochleistungsbatterien forciert und die Zukunft von Plug-in-Hybrid-Fahrzeugen soll vorangetrieben werden. Gefördert wird auch das Projekt von BMW und dem Stromversorger Vattenfall. Dabei werden ab Frühjahr 2009 in Berlin 50 Elektro-Minis eingesetzt, die an öffentlich zugänglichen Stromladegeräten auftanken können. Die Geräte sollen auch von Elektrofahrzeugen anderer Hersteller genutzt werden dürfen. Der von Vattenfall gelieferte Strom soll CO2-neutral gewonnen worden sein und stammt überwiegend aus Windenergieanlagen, erklärte der Münchener Hersteller bei der Vorstellung des Projektes. Somit sei der Mini E im Einsatz ein tatsächliches Null-Emissions-Fahrzeug.

Wissenschaftlich begleitet wird die Aktion von der Technischen Universitäten Chemnitz, Berlin und Ilmenau. Sie erforschen unter anderem das Nutzerverhalten von Elektroautofahrern. Das Verkehrsministerium fördert laut Minister Wolfgang Tiefensee die Entwicklung von Elektro- und Wasserstoffantrieben in Fahrzeugen ebenso wie das Gemeinschaftsprojekt „e-mobility Berlin“ von Daimler und RWE. Der Automobilhersteller und das Energieversorgungsunternehmen arbeiten zusammen am Aufbau einer Infrastruktur für Fahrzeuge mit Elektromotor in der Bundeshauptstadt. Bis Ende nächsten Jahres sollen dort rund 500 Stromtankstellen installiert sein, an denen die rund 100 Elektro-Smarts tanken können, die Daimler an ausgewählte Kunden ausliefern will. Für die Forschung und Entwicklung auf dem Gebiet der Lithium-Ionen-Batterie hat sich ein Industriekonsortium verpflichtet, in den nächsten Jahren 360 Millionen zu investieren. Das Bundesforschungsministerium will in den nächsten vier Jahren für diese Technologie 60 Millionen Euro zur Verfügung stellen.

Mit all den vom Bund unterstützten Projekten soll mit der Entwicklung von strombetriebenen Fahrzeugen auch die Wettbewerbsfähigkeit deutscher Hersteller auf dem internationalen Markt vorangetrieben und Deutschland in den nächsten zehn Jahren zum führenden Markt für Elektromobilität werden. Außerdem ließen sich mit neuen Technologien neue Arbeitsplätze schaffen, heißt es aus Berlin. Während der Bekanntgabe des nationalen Entwicklungsplanes im Congress Center der Hauptstadt demonstrierte vor dem Gebäude die Umweltinitiative Greenpeace gegen die Elektroautos-Kooperationen mit Energieunternehmen. Ihrer Ansicht nach erzeugen Vattenfall und RWE den Strom mit klimaschädlicher Kohle, so dass die CO2-Bilanz für den Mini E und den Elektro-Smart schlechter ausfielen als mit einem herkömmlichen Verbrennungsmotor. Die Feldversuche mit Elektroautos seien zudem nur Pseudo-Klimaschutzprogramm, mit denen die Autoindustrie ihr Image aufpolieren wolle. Ein Streitthema zwischen Experten ist auch der mit der wachsenden Zahl an Elektrofahrzeugen steigende Strombedarf und dessen Gewinnung. Schätzungsweise 15 Prozent mehr Strom würden benötigt, wenn statt Autos mit Verbrennungsmotoren Elektrofahrzeuge in Deutschland unterwegs wären. Während unter anderem Politiker der Partei Bündnis 90/Die Grünen behaupten, dieser Mehrbedarf könne mit ausschließlich regenerativen Energien gewonnen werden, streiten andere dies ab und befürchten einen steigenden Bedarf an Atomstrom.

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