BMW

Erstkontakt BMW 118i Cabriolet: Klassisch behutet und aufgeräumt

Von auto.de-Redakteur Ingo Koecher

Klein ist en Vogue, muss aber schlussendlich nicht bedeuten, auf Spaß verzichten zu müssen. Was liegt da also näher, als sich einem Vertreter aus dem Hause „Freude am Fahren“ zuzuwenden, und einfach zu genießen. Und weil Sommer ist, muss es natürlich der BMW 118i Cabrio sein.

Video: BMW 118i – Öffnen des Stoffverdecks

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Aggregate

BMW bietet seinen 1er wahlweise mit drei Benzinmotoren oder drei Dieselaggregaten. Das Einstiegsmodell 118i verfügt über einen 105 kW/143 PS 4-Zylinder, der zu einem Preis ab 29.250 Euro zu haben ist. Die Basisvariante unter den Selbstzündern stellt der 118d, ebenfalls ein 4-Zylinder mit 105 kW/143 PS. Das Spitzenmodell unter den Dieselaggregaten ist der 123d mit 150 kW/204 PS zu einem Basispreis ab 37.950 Euro inkl. MwSt.

Als Topmodell der 1er Cabrio-Reihe bieten die Bayern einen Benziner mit 6-Zylindern, der 225 kW/306 PS generiert und bei 44.600 Euro startet.

Getriebe

Alle Modelle sind werksseitig mit einem 6-Gang-Schaltgetriebe ausgerüstet. Wer es hingegen gerne etwas komfortabler mag, der kann bereits an dieser Stelle zum ersten Mal in Kontakt mit der sehr üppigen Aufpreisliste treten. Fällt die Entscheidung dann schließlich auf das lieferbare 6-Gang-Automatik-Getriebe, [foto id=“91787″ size=“small“ position=“left“]werden sofort 2.050 Euro aufgerufen.

Exterieur

Die Linienführung unverkennbar BMW: Die Front ziert die Niere und an den Seiten die beiden stark ausgeformten Sicken. Während sich die Obere der beiden geradlinig von vorn bist hinten erstreckt, sorgt die Untere mit ihrer Zeichnung für einen dynamischen Gegenpol. Kraftvoll und kompakt der Gesamteindruck des Cabrios mit klassischem Stoffverdeck.

Interieur & Arbeitsplatz

Die außen praktizierte Klarheit der Formensprache setzt sich im Inneren unveränderlich fort. Alles klar strukturiert, keine Spielereien, alles ist an seinem Platz und bedarf keiner weiteren Erklärung: Kurz gesagt – alles so, wie es ein soll.

Ins Auge fielen sofort die Materialauswahl sowie die wertige Verarbeitung dessen. Buchstäblich zum Hingucker wurde eine sich von der Beifahrerseite bis über die Mitte erstreckende Aluminiumapplikation am [foto id=“91788″ size=“small“ position=“right“]Armaturenbrett, da es sich dabei nicht um die heute allzu oft anzutreffende Plastikvariante, sondern echtes, in gebürsteter Optik gestaltetes Aluminium handelte.

Klassisch-rund & 3-D-Zielführung

Der Arbeitsplatz mit seinen klassischen Rundinstrumenten, wie auch das Display des Navis, das eine 3-D-Anzeige beitet, entzogen sich in keinem Moment dem Blick seines Betrachters. Positiv fielen uns auch die elektrisch verstellbaren Sitze auf, die reichlich Komfort und ausreichend Seitenhalt boten.

Weiter auf Seite 2: Platzverhältnisse; Das grüne Gewissen; Hier gehen die Uhren anders; Nicht mehr, aber auch nicht weniger;

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Platzverhältnisse

Weniger erfreulich war hingegen die Beinfreiheit für etwas größer geratene Fahrer. Aber vermutlich würden die sich ohnehin für das 3er Cabrio entscheiden. Auch der Kofferraum fiel angesichts des Stoffverdecks mit seinen 305 Liter Fassungsvolumen bei geschlossenem Dach eher durchschnittlich aus. Dieser Wert reduziert sich nochmals bei geöffnetem Verdeck bis auf 260 Liter Stauraum. Dennoch reicht der Platz, um neben dem Golfbag noch die eine oder andere Tasche unterzubringen.

Das grüne Gewissen

Obgleich unser Testwagen mit der kleinsten der angebotenen Motorisierungen ausgerüstet war, konnten wir[foto id=“91790″ size=“small“ position=“right“]kein Schwächeln erkennen. Die Leistung von 140 PS war ausreichend, denn schließlich entscheidet sich für ein Cabrio, der gerne offen dahin cruisen möchte. Es geht  nicht darum, möglichst schnell von A nach B zu gelangen – vielmehr steht der Genussfaktor im Vordergrund. Und der hätte vervollkommnet werden können, wäre nicht die Handschaltung Serie, sondern das optionale Automatikgetriebe. Ein „gutes“ Gefühl stellt sich dennoch ein: Die Start-Stopp-Automatik sorgt darüber hinaus dafür, dass zum einen das grüne Gewissen mit fährt, zum anderen nur das verbraucht wird, was auch wirklich nötig ist.

Apropos nötig: Dem Kleinen von BMW stünden ein paar mehr Ablagen gut zu Gesicht. Und das bereits in Serie. Denn auch hier bietet BMW Abhilfe mit immer mehr an Wichtigkeit gewinnende Optionsliste. Dort findet sich ein Ablagenpaket, dass in drei Modifikationen angeboten wird. Der Einstiegspreis liegt hier bei 130 Euro.

Hier gehen die Uhren anders …

Das Handling des 118i war in allen Lebenslagen vorbildlich. Die Kompaktheit des Bayern versteht es zu punkten. Das Verdeck lässt sich bis zu einer Geschwindigkeit von 40 km/h Öffnen und Schließen. Einziges Manko: Es bietet im geschlossenen Zustand eine sehr eingeschränkte Sicht nach hinten, da die C-Säule sehr [foto id=“91791″ size=“small“ position=“left“]breit ausfällt. Es ist also unbedingt zu empfehlen, von der Optionsliste den Parkassistenten zu ordern. Wie so oft, schöpft auch BMW an dieser Stelle seine Möglichkeiten, den Komfort preislich zu staffeln, beispielhaft aus. Es sollte eigentlich auf der Hand liegen, dass man mit dem Kauf eines Parkassistenten sein Fahrzeug vollständig ausrüstet. Nicht so in Bayern: Dort wird das Parkassistenzsystem „geteilt“. Im Angebot ist zum einen ein Sensor für hinten. Der wiederum ist nur als Bestandteil des Comfort Pakets zu ordern. Die Kosten des Pakets, das noch die eine oder andere Abstufung zulässt, starten bei 1.280 Euro und enden bei 1.600 Euro inkl. MwSt.

Nicht mehr, aber auch nicht weniger …

Entscheidet man sich gegen das Paket, und möchte seinen 1er lediglich mit einem Parkassistenzsystem ausrüsten, werden 750 Euro inkl. MwSt. fällig. In diesem Fall wird das System jedoch mit Sensoren vorn und hinten geliefert – warum allerdings erst in diesem Fall, erschließt sich uns nicht. Vielleicht parkt man im Süddeutschen überwiegend rückwärts ein …

Weiter auf Seite 3: Stoffverdeck & Steifigkeit; Nur ein Einzelfall; Wir wollten es genau wissen; Fazit; techn. Daten & Preis

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Stoffverdeck & Steifigkeit

Vorbildlich war hingegen die Geräuschdämmung des Stoffverdecks, das auch bei hohen Geschwindigkeiten auf der Autobahn eine gute Figur machte. Auffällig wurde uns hingegen der Sound des Aggregates, dass etwas „rau“ zu laufen schien. Und das hatte nichts mit Geschwindigkeit oder Motorleistung zu tun. Da könnte etwas nach gebessert werden.

Die Verwindungssteifigkeit der Karosserie testeten wir auf unserer Buckelpiste, die buchstäblich dazu prädestiniert ist, ingenieurtechnische Schwachstellen, wenn es sie denn gibt, zu Tage zu fördern. Aber auch [foto id=“91793″ size=“small“ position=“right“]diesen Abschnitt unseres Tests brachte er 118i erfolgreich hinter sich.

Nur ein Einzelfall …?

Es ist kein Geheimnis, das die Länge der Türen eines Viertürers beim Schließen ein vollkommen anderes Handling erfordert, als der Umgang mit den lang gestalteten eines Coupés oder Cabrios. Uns jedenfalls ist es während des Tests passiert, dass es zu einer Verletzung durch Einklemmen eines Fingers in der Tür beim Schließen kam. Geschehen konnte dies, da die Dauer des Schließvorgangs durch das weit ausladende Türblatt länger als bei einem Viertürer ist. Das vermeintliche Zeitpotential führte dazu, dass nach dem Gurt gegriffen wird, ohne jedoch den Blick mit nach hinten zu wenden. Nur leider sucht man ihn ob der Weite der Türöffnung zu weit vorn, sodass die Hand zwangsläufig in Türnähe unterwegs ist. Und da passiert es dann, dass die Tür zuschlägt, während Hand und Finger noch im Gefahrenbereich sind.

Wir wollten es genau wissen.

Um zu sehen, ob unser Testfahrer nur ungeschickt war, begannen wir in dieser Hinsicht zu recherchieren. Und tatsächlich: Wir erhielten die Bestätigung eines Mitarbeiters eines BMW-Autohauses, dass es während einer Vorführung durchaus nicht so selten vorkomme, dass Kunden Quetschungen genau aus den ausgeführten Gründen davontrugen.

Dieses Phänomen tritt nur bei der 118er Baureihe auf, da für den „Kleinen“ keinen Gurtgeber angeboten wird. [foto id=“91794″ size=“small“ position=“left“]Mit dem 3er und höheren Klassen gehört er zum Standard und verhindert somit derartige Verletzungen.

Fazit

Der BMW 118i ist ein solides Cabrio. Materialauswahl sowie Verarbeitung sind tadellos. Bereits die Basismotorisierung bietet ausreichend Fahrspaß. Sobald jedoch die Ausstattung mit dem einen oder anderen Features angereichert werden soll, geht es sehr schnell, dass man sich jenseits der 30.000 Euro-Marke wiederfindet. Reisespaß zu Zweit ist mit dem „Kleinen“ garantiert.

Technische Daten: BMW 118i Cabrio

viersitziges Cabriolet mit Stoffverdeck

L: 4360 mm, B: 1748 mm, H: 1411 mm

Motor
max. Leistung 105 kW/143 PS bei 6.000 U/min
max. Drehmoment Nm 190 bei 4.250 U/min

Beschleunigung 0 -100 km/h in 9,3 s
Höchstgeschwindigkeit 210 km/h

Verbrauch
Innerorts: 8,5 l/100 km
Außerorts: 5,5 l/100 km
Mittel: 6,6 l/100 km

CO2-Emission: 153 g/km
Schadstoffklasse EU-5

zul. Gesamtgewicht: 1860 kg
max. Zuladung: 440 kg
Kofferraumvolumen: 260-305 l

Preis
Testwagen /Einstiegsmodell: BMW 118i ab 29.250 Euro inkl. MwSt.
Topmodell: BMW 135i mit 225 kW/306 PS, ab 44.600 inkl. MwSt.

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Gast auto.de

Juli 21, 2009 um 12:43 pm Uhr

Hallo ich fahre schon immer Peugeot mit offenen Stahldach auch bin ich mit dem Preis zufrieden.Würde ich den BMW zum gleichen Preis bekommen,würde ich viel eicht BMW fahren.

Gast auto.de

Juli 12, 2009 um 3:30 pm Uhr

Schon gehört, dass der aktuelle 3er Cabriolet ein Stahldach à la Peugeot 207 CC hat????

Gast auto.de

Juli 7, 2009 um 11:34 pm Uhr

Vielleicht will das Segment, das durch die 1er BMW Cabrios angesprochen wird, kein Stahldach?
Ähnlich bei Audi – dort wird auch auf ein Stoffverdeck gesetzt…

Wenn ich ehrlich bin – für mich ist nur ein Cabrio mit Stoffverdeck ein echtes Cabrio – die ganzen Stahldächer find ich im geschlossenen Zustand nicht sehr schön..

Gast auto.de

Juli 7, 2009 um 2:58 pm Uhr

Klar nur ein Stoffverdeck!
Kriegt BMW eigentlich nicht mal ein Stahlklappdach hin, wie bei z. B. Peugeot 207CC oder 308CC? Das sind geile Autos, im Sommer Cabriospaß und im Winter ein vollständiges Coupe!
Wenn ich den Winter oder den Regen unter einer Plane zubringen will, kaufe ich mir doch ein Zelt , oder? Nach jeder Regendusche muß die Plane erst trocknen sonst kann ich es nicht einklappen!
Aber wenn BMW sowas baut, ist es nicht bezahlbar, oder die können das einfach nicht.
Armes B ayrisches, M ittelmäßiges, W ägelchen

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