Audi

Fahrbericht Audi A6: Attraktives und elegantes Design, sportlicher Kern

Mit dem neuen Audi A6 bekommen seine Wettbewerber, der 5er BMW und die E-Klasse von Mercedes-Benz, einen sehr starken Gegner. Allerdings zielen die Ingolstädter mit ihrem eher sportlichen Charakter weitaus mehr gegen München. Zum Verkaufsstart im April stehen zunächst drei Benzinmotoren und ein Turbodiesel zur Wahl. Die Preise beginnen bei 33 000 Euro für den A6 2.4 V6 mit 177 PS. Von Peter Hartmann
Der neue Audi A6 steht ab April zu Preisen ab 33 000 Euro Euro den Händlern. Fotos: Auto-Reporter/Audi
Keine Frage, der neue A6 setzt die sportliche Linie des großen A8 konsequent fort. Mit einer Länge von 4,92 Meter stößt der A6 in eine Region vor, die schon Oberklasse-Niveau hat. Gegenüber dem Vorgänger wuchs der neue A6 zwölf Zentimeter in der Länge und 4,5 Zentimeter in der Breite. Damit übertrifft er die Werte seiner engsten Wettbewerber. Bei einem Radstand von 2,84 Meter – auch hier legte er um 8,3 Zentimeter zu – genießen die Insassen ein üppiges Raumgefühl. Die etwas beengte Rücksitzbank des Vorgängers mit ihrer geringen Beinfreiheit gehört nun der Vergangenheit an. Mit 546 Litern ist das Volumen des Kofferraum einem Auto dieser Größe angemessen. Beim Allrad-A6 quattro ist dies gegenüber dem Vorgänger ein Plus von 112 Litern.
Die Front des neuen A6 wird durch das Trapez des Singleframe-Kühlergrill geprägt. Dieses Gesicht ist die logische Evolution des typischen Audi-Antlitzes, sagt Audi. Die neue Formsprache wird nach dem A8 W12 und dem A6 in den kommenden Monaten auch in den anderen Modellen eingeführt. Dadurch erhält die Marke Audi ein Plus an optischer Eigenständigkeit. Die Frontpartien von A6, 5er und E-Klasse differenzieren sich klar und deutlich – was bleibt ist die Frage nach dem eigenen Geschmack. Im Gegensatz zu den beiden Wettbewerbern dokumentiert der neue A6 nicht die typische Stufenheck-Limousine, sondern vermittelt eine betont sportliche Karosserielinie. Mit einer Höhe von 1,46 Metern ist der A6 nicht sonderlich hoch. Unterstützt durch die flachen Fenstern und der ausgeprägten coupéhaften Dachlinie zeigt der A6 Proportionen, die dem sportlichen Anspruch gerecht werden. Die Karosserie wirkt wie aus einem Guss – ohne übertriebenen Ecken und störenden Kanten.
Der sportliche Charakter des A6 setzt sich im hochwertig gestalteten Innenraum fort. Das Gestühl verdient das Prädikat "hervorragend", die Sitzposition ist ausgezeichnet sowie die Bedienbarkeit übersichtlich und verständlich strukturiert. Durch die elektromechanische Parkbremse konnte auf die Handbremse verzichtet werden – wie schon beim A8. Hierdurch ist die Mittelkonsole mit dem Bedien-Terminal MMI-System und der ergonomischen Armauflage harmonisch gestaltet. Wer am Steuer des A6 sitzt, fühlt sich schon nach wenigen Kilometern wie zu Hause. Empfehlenswert sind die vorn elektrisch einstellbaren Sitze (Aufpreis 1000 Euro), die eine persönliche Sitzkonfiguration ermöglichen und den Langstreckenkomfort erhöhen.
Zum Verkaufsstart bietet Audi drei Benzinmotoren und ein Turbodiesel an. Den neuen A6 wird es in Zukunft nicht mehr mit Vierzylinder-Triebwerken geben. Den Einstieg "in die Business Class" (O-Ton Audi) gewährt der 2,4-Liter V6 mit 177 PS, der es ausschließlich mit Frontantrieb und serienmäßigen Sechsganggetriebe gibt. 33 000 Euro sind das finanzielle Minimum für den A6 2.4. Der neue 3,2-Liter V6-Benzin-Direkteinspritzer (kurz FSI genannt) leistet 255 PS und ist wahlweise als Fronttriebler mit manueller Sechsgang-Schaltung für 40 700 Euro oder als 3.2 FSI quattro und Sechsstufen-Tiptronic für 45 400 Euro zu haben. Topmodell ist der 4,2-Liter V8 mit 335 PS einschließlich quattro und Tiptronic für 60 000 Euro. Hier gibt es serienmäßig 17 Zoll-Leichtmetallfelgen (Standard sind 16 Zoll) und Lederpolsterung mit Sitzheizung. Die gut sortierte Liste der Optionen ist reichhaltig und oftmals auch teuer – hier unterscheidet sich Audi nicht von den Wettbewerbern.
Als 3,0-Liter V6 Turbodiesel-Direkteinspritzer mit 225 PS ist der A6 3.0 TDI quattro samt Sechsstufen-Tiptronic die Speerspitze unter den schnellen Diesel-Limousinen. Mit dieser Motorisierung ist der A6 nicht nur sehr flott unterwegs, sondern mit einem durchschnittlichen Verbrauch von 8,3 Litern auf 100 km auch sehr sparsam – ein außerordentlich reizvolles Vergnügen. Das maximale Drehmoment von 450 Nm ist schon ab 1400 Umdrehungen pro Minute aktiv, die Höchstgeschwindigkeit bei 243 km/h erreicht. Beim neuen 3.0 TDI übernimmt die Gemischaufbereitung das Common Rail System mit der modernen Piezo-Technik. Dieser V6-Diesel ist bereits ohne Partikelfilter nach der strengen Euro 4-Abgasnorm eingestuft. Zur Jahresmitte wird Audi aber einen Partikelfilter gegen Aufpreis anbieten können. Die Piezo-Einspritzung ist derzeit die einzige Technik, die bei größeren Motoren auch ohne Partikelfilter die Euro 4 erreicht. Dagegen ist bei den Wettbewerbern mit ihren V6-Turbodieseln der Partikelfilter zur Erfüllung der Euro 4 unerlässlich.
Zur Jahresmitte rundet beim neuen A6 der 2,0-Liter Vierzylinder TDI mit Pumpe-Düse-Einspritzung und 140 PS das Motorenprogramm ab. Hier ist die Euro 4 ebenso selbstverständlich wie der sparsame Verbrauch von 6,1 Liter auf 100 km (Werksangabe). Der A6 2.0 TDI ist ausschließlich mit Frontantrieb und Sechsgang-Handschaltung zu haben. Audi glaubt, dass auf dem europäischen Markt die beiden TDI-Motoren rund 50 Prozent im A6-Motoren-Mix einnehmen werden.
Fazit: Bei den Motoren ist der neue 3.0 TDI für Vielfahrer die erste Wahl. Aber schon der Audi A6 2.4 bietet ordentliche Fahrleistungen bei einem guten Preis-/Leistungsverhältnis (Klimaautomatik serienmäßig). Die straffe Fahrwerksabstimmung wird eher den sportlich ambitionierten Fahrer ansprechen, eine komfortbetontere Luftfederung "adaptive air suspension" folgt ab 2005. Die direkt abgestimmte Servolenkung und das gut geführte Sechsganggetriebe unterstreichen den positiven Fahreindruck im A6.
In diesem Jahr sollen noch rund 70 000 A6 Limousinen einen Kunden finden. In 2005 ist die Jahreskapazität weltweit auf 180 000 Einheiten ausgelegt. Der neue A6 Avant (Kombimodell) wird im Herbst 2004 Premiere feiern und Anfang 2005 an die Kunden ausgeliefert.
19. März 2004, Quelle: Auto-Reporter

UNSERE TOP-ANGEBOTE FÜR SIE

MEHR ERFAHREN AUS DEM BEREICH NEWS

Eine Frage von Belang: Reisemobil kaufen oder mieten?

Eine Frage von Belang: Reisemobil kaufen oder mieten?

Nissan Qashqai: Neue Optik für den Crossover

Nissan Qashqai: Neue Optik für den Crossover

Alfa Romeo Junior zeigt sich erstmals öffentlich – in Mailand

Alfa Romeo Junior zeigt sich erstmals öffentlich – in Mailand

zoom_photo