Mercedes-Benz

Gebrauchtwagen-Check: Mercedes C-Klasse – Gesundes C

Einen echten Mercedes zu bezahlbaren Preisen? Wer die Straße durch den Stern für relativ kleines Geld beobachten möchte, muss sich auf dem Gebrauchtwagenmarkt umsehen. Vor allem die C-Klasse, die mittlere Baureihe der Stuttgarter, kann mit einem guten Preis-Leistungsverhältnis überzeugen. Doch der W203, gebaut zwischen 2000 und 2007, hat auch seine Macken. Die sollte man kennen, bevor man mit der Preisverhandlung beginnt.

Karosserie[foto id=“405451″ size=“small“ position=“right“]

Eine konservative Limousine wie die C-Klasse bietet Vorteile. Da ist zum einen der leise Innen-, zum anderen der große Kofferraum. Wer mehr Variabilität sucht, greift zum ab 2001 gebauten Kombi, der bei Mercedes T-Modell heißt. Für Singles bietet Mercedes ab 2000 das Sportcoupé (CL 203) an, ein Zweitürer mit wenig Platz im Fond, dafür aber großem Kofferraumvolumen. Auf einer Fahrzeuglänge von 4,52 Meter bietet der Schwabe beim Viertürer und Kombi ausreichend Platz für vier Personen, in die hintere Mitte sollten sich nur Kinder quetschen. Das Fahrwerk ist eher komfortabel abgestimmt, was auch den hinteren Insassen zu Gute kommt. Es sei denn man greift zu den Sondermodellen Sport Edition und Sport Edition +, dann geht es deutlich härter zu.

Antrieb

Wer in Kleinanzeigen der lokalen Presse sucht, kann es noch finden – das Opa-Auto mit wenig Fahrleistung aus erster Hand. Das ist dann aber meistens der schwache 1,8-Liter Benziner mit 95 kW/130 PS oder der Basisdiesel mit 75 kW/101 PS. Eine gute Wahl sind die Aggregate aber nicht – zu laut, zu brummig, zu schlapp. Die Auswahl an Alternativen ist groß, bis zum AMG-Modell mit 270 kW/367 PS, gibt es bei Mercedes für fast jeden Fahrertyp etwas. Einen souveränen Antrieb versprechen die Motoren mit mehr Hubraum und Leistung, wie der C 220 CDI oder der Sechszylinder-Diesel C 320 CDI. Sportliche Fahrer sollten zum manuellen, aber hakeligen Getriebe greifen, alle anderen zur bequemen Automatik. Die Motoren gelten bei normaler Pflege als langlebig und robust, Probleme sind kaum bekannt. Elektronik-Pannen wie defekte Motorsteuergeräte wie beim Vorgänger W202 zählen eher zu den Ausnahmen.

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Ausstattung und Sicherheit

Von den drei Ausstattungsvarianten Classic, Elegance und Avantgarde ist die Basis nicht zu empfehlen. Ein Benz wird nur zum fahrenden Sofa, wenn er nichts an Komfort vermissen lässt. Die Varianten konnten aber durch Extras umfangreich erweitert werden, was auch viele Kunden taten. Doch Vorsicht:  Zwar wird in Anzeigen gerne vollmundig  von „vollausgestattet“ gesprochen, ein Fahrzeug mit dem kompletten Zubehörprogramm wird es aber nur ganz selten geben. Diese Neukunden greifen eher zur größeren E-Klasse. Mit an Bord sollten aber Klimaautomatik, originales Radio, Fußmatten und Color-Verglasung sein. Ab der Modellpflege im April 2004 kommen Bi-Xenonlicht mit Abbiegelicht und Lenkrad-Wippen für die Automatik dazu. Bei der Sicherheit gibt es nichts zu mäkeln: Mit vollen fünf Sternen schnitt die C-Klasse beim EuroNCAP Crashtest 2002 gut ab.

Die Qualität

Ein Kapitel, bei dem der Stern etwas an Glanz verliert. Vor allem das Blech kann Schwierigkeiten machen. Rost an der Karosserie, besonders an Tür- und Deckelkanten  sowie am Schiebedachrahmen, ist leider keine Seltenheit. Gut, wenn das Fahrzeug vom seinem Vorbesitzer gepflegt wurde und womöglich viel Zeit in einer Garage verbracht hat. Probleme gibt es laut TÜV-Mängelliste auch am Fahrwerk. Verschlissene Vorder- und Hinterachsen, ausgeschlagenen Lenkungen und brüchige Federn sind keine Seltenheit. Ein Auge sollten Interessenten auch auf die Bremsschläuche und -leitungen werfen. Auch die Handbremse zieht im Vergleich zu gleichaltrigen Fahrzeugen öfters schief.

Fazit[foto id=“405453″ size=“small“ position=“right“]

Wenn der Stern einer C-Klasse nicht schnell verglühen soll, muss das Fahrzeug vorher genau untersucht werden. Rost und Fahrwerk machen zwar Probleme, sind aber schnell zu überprüfen. Wer eine gut gepflegte Limousine oder auch einen Kombi mit wenig Laufleistung findet (selten), einer üppigen Ausstattung (noch seltener) zu einem niedrigen Preis ab 4.000 Euro (ganz selten), sollte zugreifen – die Preise werden nicht weiter fallen.

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